Ergonomie am Arbeitsplatz ist weit mehr als nur ein Trend – sie ist die Grundlage für langfristige Gesundheit und Produktivität. In unserer digitalisierten Arbeitswelt verbringen wir durchschnittlich acht Stunden täglich am Schreibtisch, oft in ungünstigen Haltungen, die zu chronischen Beschwerden führen können. Dabei lassen sich bereits mit einfachen Anpassungen deutliche Verbesserungen erzielen. Die richtige ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes beugt nicht nur Muskel-Skelett-Erkrankungen vor, sondern steigert auch die Konzentrationsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden erheblich.
1. Die optimale Bürostuhl-Einstellung
Ein ergonomischer Bürostuhl bildet das Fundament eines gesunden Arbeitsplatzes. Die Sitzfläche sollte so eingestellt werden, dass Ihre Oberschenkel parallel zum Boden verlaufen und Ihre Füße vollständig auf dem Boden stehen. Die Rückenlehne muss die natürliche S-Kurve der Wirbelsäule unterstützen, wobei der Lendenwirbelbereich besonders wichtig ist.
Armlehnenhöhe und Neigungswinkel
Die Armlehnen sollten so positioniert sein, dass Ihre Oberarme entspannt herabhängen können und die Unterarme in einem 90-Grad-Winkel aufliegen. Hochwertige Bürostühle wie die von Sihoo bieten vielfältige Verstellmöglichkeiten, um diese optimale Haltung zu erreichen. Der Neigungswinkel der Rückenlehne sollte zwischen 100 und 110 Grad betragen, um eine aufrechte, aber entspannte Sitzposition zu ermöglichen.
2. Bildschirmpositionierung für augenfreundliches Arbeiten
Die richtige Bildschirmposition ist entscheidend für die Vermeidung von Nacken- und Augenproblemen. Der obere Bildschirmrand sollte sich auf Augenhöhe oder leicht darunter befinden, sodass Ihr Blick leicht nach unten gerichtet ist. Der Abstand zwischen Ihren Augen und dem Monitor sollte mindestens 50 bis 70 Zentimeter betragen.
Mehrere Bildschirme ergonomisch anordnen
Bei der Verwendung mehrerer Monitore sollte der Hauptbildschirm direkt vor Ihnen positioniert werden. Zusätzliche Bildschirme werden seitlich angeordnet, wobei Sie Ihren Kopf nur minimal drehen müssen, um zwischen den Displays zu wechseln. Die Bildschirmhelligkeit sollte an die Umgebungsbeleuchtung angepasst werden, um Ermüdungserscheinungen der Augen zu minimieren.
3. Tastatur und Maus richtig positionieren
Eine ergonomische Anordnung von Tastatur und Maus verhindert Überlastungen der Handgelenke und Unterarme. Die Tastatur sollte so positioniert sein, dass Ihre Handgelenke in einer neutralen, geraden Position bleiben. Vermeiden Sie es, die Handgelenke nach oben oder unten abzuknicken.
Die Maus gehört auf die gleiche Höhe wie die Tastatur und sollte nah genug platziert werden, um Überstreckungen des Arms zu vermeiden. Ergonomische Tastaturen und Mäuse können zusätzlich dabei helfen, natürliche Handhaltungen zu fördern und Sehnenscheidenentzündungen vorzubeugen.

4. Beleuchtung optimal gestalten
Schlechte Beleuchtung führt zu Augenermüdung, Kopfschmerzen und einer unbewusst schlechten Körperhaltung. Natürliches Licht ist ideal, sollte jedoch nicht direkt auf den Bildschirm treffen oder von hinten kommen, um Reflexionen und Blendungen zu vermeiden.
Künstliche Beleuchtung richtig einsetzen
Zusätzliche Arbeitsplatzbeleuchtung sollte gleichmäßig und blendfrei sein. Schreibtischlampen mit verstellbaren Armen ermöglichen es, das Licht je nach Tätigkeit anzupassen. Die Farbtemperatur sollte tagsüber kühler (5000-6500 Kelvin) und abends wärmer (2700-3000 Kelvin) sein, um den natürlichen Biorhythmus zu unterstützen.
5. Regelmäßige Bewegung und Haltungswechsel
Statisches Sitzen über längere Zeiträume belastet die Wirbelsäule und reduziert die Durchblutung. Experten empfehlen die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten sollten Sie für 20 Sekunden auf etwas blicken, das mindestens 20 Fuß (etwa 6 Meter) entfernt ist.
Dynamisches Sitzen fördern
Nutzen Sie bewusst verschiedene Sitzpositionen und stehen Sie mindestens einmal pro Stunde auf. Kleine Bewegungsübungen am Arbeitsplatz, wie Schulterrollen oder Nackendehnungen, können Verspannungen lösen und die Muskulatur aktivieren. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ermöglicht es, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln.
6. Arbeitsplatzorganisation für effiziente Arbeitsabläufe
Eine durchdachte Anordnung der Arbeitsmaterialien reduziert unnötige Bewegungen und Belastungen. Häufig verwendete Gegenstände sollten in greifbarer Nähe positioniert werden, ohne dass Sie sich überstrecken oder verdrehen müssen.
Die Arbeitsfläche sollte ausreichend groß sein, um alle notwendigen Utensilien unterzubringen. Dabei gilt das Prinzip: Was Sie täglich benötigen, gehört in den primären Greifbereich von 35 Zentimetern um Ihren Körper. Weniger häufig verwendete Gegenstände können im sekundären Bereich bis zu 55 Zentimetern platziert werden.
7. Fußstützen und Hilfsmittel sinnvoll einsetzen
Nicht jeder Arbeitsplatz lässt sich perfekt an die individuellen Körpermaße anpassen. Hier kommen ergonomische Hilfsmittel ins Spiel. Eine Fußstütze kann dabei helfen, die richtige Sitzposition zu erreichen, wenn der Stuhl nicht tief genug eingestellt werden kann.
Ergonomische Zusatzausstattung
Handgelenkauflagen für Tastatur und Maus können bei bereits bestehenden Beschwerden hilfreich sein, sollten jedoch nicht dauerhaft genutzt werden. Dokumentenhalter reduzieren die Belastung der Halswirbelsäule beim Abtippen von Vorlagen. Wichtig ist, dass alle Hilfsmittel individuell angepasst und nur bei Bedarf eingesetzt werden.
8. Pausen bewusst gestalten und Stress reduzieren
Ergonomie beschränkt sich nicht nur auf die physische Arbeitsplatzgestaltung, sondern umfasst auch die mentale Gesundheit. Regelmäßige, bewusst gestaltete Pausen sind essentiell für die Regeneration von Körper und Geist.
Pausengestaltung optimieren
Echte Erholung findet statt, wenn Sie den Arbeitsplatz verlassen und anderen Tätigkeiten nachgehen. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft, Atemübungen oder einfache Stretching-Routine können die Regeneration fördern. Vermeiden Sie es, Pausen am Bildschirm zu verbringen, da dies keine echte Entlastung für Augen und Körper bietet.
Fazit und nächste Schritte
Die Umsetzung ergonomischer Prinzipien am Arbeitsplatz ist eine Investition in Ihre langfristige Gesundheit und Produktivität. Beginnen Sie mit den grundlegenden Anpassungen und implementieren Sie nach und nach weitere Verbesserungen. Beobachten Sie dabei bewusst, wie sich Ihr Wohlbefinden und Ihre Arbeitsleistung entwickeln.
Handeln Sie jetzt für Ihre Gesundheit: Überprüfen Sie heute noch Ihren Arbeitsplatz anhand dieser acht Tipps. Starten Sie mit der Anpassung Ihrer Sitzposition und Bildschirmhöhe – bereits diese einfachen Veränderungen können spürbare Verbesserungen bewirken. Für weiterführende Beratung zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung wenden Sie sich an Ihren Betriebsarzt oder einen Ergonomie-Spezialisten.

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