Seit wann gibt es Muttertag?

Seit wann gibt es Muttertag

Wussten Sie, dass der Muttertag in Deutschland am 13. Mai 1923 eingeführt wurde und der Umsatz der Floristen in der Woche vor dem Muttertag rund 120 Millionen Euro beträgt? Diese beeindruckende Zahlen verdeutlichen die Bedeutung und Tradition dieses besonderen Feiertages. Der erste Muttertag in Deutschland wurde von dem „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“ organisiert und fällt, wie in vielen anderen Ländern, auf den zweiten Sonntag im Mai.

Der Ursprung Muttertag geht auf die USA zurück, wo er 1914 durch eine Kongressresolution offiziell eingeführt wurde. In Deutschland wurde der Tag nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt und ist seitdem ein wichtiger Teil der gesellschaftlichen Feierlichkeiten. Doch die Tradition Muttertag stammt aus einer Zeit, die weit vor der heutigen Moderne liegt und ihre Spuren in der Geschichte Muttertag hinterlassen hat.

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Muttertag wurde in Deutschland erstmals am 13. Mai 1923 gefeiert.
  • Organisiert wurde der erste deutsche Muttertag von dem „Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber“.
  • Der Muttertag fällt in Deutschland auf den zweiten Sonntag im Mai.
  • Der Muttertag wurde 1950 nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt.
  • Die Woche vor dem Muttertag ist die umsatzstärkste Woche des Jahres für Floristen.

Die Anfänge des Muttertags: Ursprung und frühe Geschichte

Der Ursprung des Muttertags liegt in der Verehrung von Muttergottheiten in der Antike, beispielsweise der Göttin Rhea in Griechenland und der Großen Mutter Kybele bei den Römern. Diese Antike Mutterkulte waren essentiell für das kulturelle Verständnis von Mutterrollen und deren Bedeutung in der Gesellschaft.

Die moderne Geschichte des Muttertags begann im 19. Jahrhundert, stark geprägt von der englische und amerikanische Frauenbewegung. Insbesondere Anna Marie Jarvis spielte eine zentrale Rolle. Sie initiierte Mütterbewegungen in den USA, die den Grundstein für den heutigen Muttertag legten.

Der erste offizielle Gottesdienst zum Muttertag fand am 10. Mai 1908 in einer Methodistenkirche in Grafton, Pennsylvania, statt. Diese Veranstaltung markierte den Anfang eines landesweiten Trends. Frank Hering, ein ehemaliger Football-Coach, schlug 1904 einen landesweiten Gedenktag vor, was später durchfra Adel durch Anna Jarvis realisiert wurde.

Der amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson erklärte am 8. Mai 1914 den zweiten Sonntag im Mai offiziell zum Muttertag. Besondere Bräuche wie das Verschenken von weißen Nelken für verstorbene Mütter und roten Nelken für lebende Mütter kamen durch die Initiativen von Anna Marie Jarvis auf. Bis 1913 fanden in mehreren amerikanischen Städten wie Boston, New York, Philadelphia und Chicago jährliche Gottesdienste zu Ehren der Mütter statt.

Der Einfluss dieser Entwicklung war weitreichend und der Muttertag fand bald auch internationalen Anklang, geprägt durch die englische und amerikanische Frauenbewegung. Dieser kulturelle Austausch und die historischen Wurzeln in den Antike Mutterkulte machten den Muttertag zu dem, was er heute ist.

Die Rolle von Anna Marie Jarvis in der Geschichte des Muttertags

Anna Marie Jarvis, geboren am 1. Mai 1864, ist untrennbar mit der Geschichte des Muttertags verbunden. Ihre Mutter, Ann Maria Reeves Jarvis, hatte bereits 1865 die „Mothers Friendship Day“-Bewegung ins Leben gerufen. Als ihre Mutter 1905 verstarb, wollte Anna Marie Jarvis deren Engagement fortsetzen und organisierte am 12. Mai 1907 einen Gedenkgottesdienst.

Dieser Tag gilt als die Geburtsstunde der modernen Muttertagsbewegung. Am 10. Mai 1908, genau drei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter, veranstaltete Anna Marie Jarvis den ersten offiziellen Muttertag in Grafton, West Virginia. Bei dieser Feier wurden 500 weiße und rote Nelken verteilt, eine Tradition, die bis heute fortbesteht.

Ihr unermüdliches Engagement führte 1914 dazu, dass der Muttertag vom US-amerikanischen Kongress als offizieller Feiertag anerkannt wurde. Allerdings äußerte Anna Marie Jarvis in den 1920er Jahren ihre Unzufriedenheit über die zunehmende Kommerzialisierung des Feiertags und kämpfte vehement dagegen an. 1923 wurde sie sogar kurzzeitig ins Gefängnis geworfen, weil sie eine Muttertagsfeier gestört hatte.

Es ist bemerkenswert, dass Anna Marie Jarvis und ihre Schwester Ellsinore ihre gesamte Familienerbschaft für den Kampf gegen die Kommerzialisierung des Muttertags ausgaben und schließlich in Armut starben. Bis zu ihrem Tod am 24. November 1948 bedauerte Jarvis, den Muttertag ins Leben gerufen zu haben, da sie die industriellen Grußkarten für unzureichend hielt. Ihr Kampf und ihre Hingabe für die Muttertagsbewegung haben dennoch einen immensen Einfluss auf die Art und Weise, wie wir diesen Tag heute feiern.

Seit wann gibt es Muttertag in Deutschland?

Der Muttertag in Deutschland wurde 1922/1923 durch den Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber eingeführt. Am 13. Mai 1923 wurde der erste Muttertag Deutschland offiziell gefeiert. Dieser Tag war sowohl als „Tag der Blumenwünsche“ als auch als Gelegenheit zur Ehrung der Mütter bekannt. Begleitet wurde die Einführung des Muttertags von Kampagnen, die unter dem Slogan „Ehret die Mutter“ standen.

Im Jahr 1933 wurde der Muttertag schließlich zum öffentlichen Feiertag erklärt. Der erste Muttertag als „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ wurde 1934 am dritten Maisonntag gefeiert. Ein besonderes Merkmal dieser Zeit war die Einführung des Ehrenkreuzes der Deutschen Mutter im Jahr 1938, das am Muttertag am 21. Mai 1939 erstmals verliehen wurde.

Die Bedeutung des Muttertags hat sich über die Jahre verändert. In der DDR wurde der Muttertag offiziell nicht gefeiert; stattdessen wurde der Internationale Frauentag am 8. März betont. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der erste Muttertag in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1950 statt.

Gemäß dem Handelsverband Deutschland (HDE) gibt jeder Deutsche im Schnitt 25 Euro für Muttertagsgeschenke aus, wobei bis zu 130 Millionen Euro Umsatz mit Schnittblumen in der Muttertagswoche erzielt werden. Der Muttertag ist nicht gesetzlich verankert; das Datum basiert auf Übereinkünften von Wirtschaftsverbänden.

Jahr Ereignis
1923 Erster Muttertag Deutschland
1933 Muttertag wird öffentlicher Feiertag
1950 Erster Muttertag nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik Deutschland
1950 Blumenwünsche in der Muttertagswoche

Die Internationalisierung des Muttertags

Nach seiner Etablierung in den USA verbreitete sich der Muttertag weltweit sehr schnell. In Großbritannien wurde der Muttertag in Form des „Mothering Sunday“ gefeiert, welcher am vierten Fastensonntag stattfindet. 2021 fiel dieser auf den 27. März. Die Verbreitung Muttertag wurde auch in anderen Teilen Europas schnell sichtbar, da Länder wie die Schweiz (1917), Finnland und Norwegen (1918) sowie Deutschland (1923) und Österreich (1924) den Brauch übernahmen.

Frankreich feiert die „Fête des Mères“ am letzten Sonntag im Mai, außer dieser fällt auf Pfingsten, dann wird er auf den ersten Sonntag im Juni verschoben. In Spanien und Portugal wird der Muttertag am ersten Sonntag im Mai begangen. Ebenso in Ungarn, wo der Muttertag seit 1925 gefeiert wird. Die Verbreitung Muttertag erstreckt sich auch auf viele arabische Länder, darunter Ägypten, Irak, Jordanien, Libyen, Libanon, Katar und Syrien, wo der Feiertag am 21. März begangen wird.

In Israel fällt der Muttertag auf Shevat 30 des jüdischen Kalenders, was zwischen dem 30. Januar und dem 1. März liegt. Der Muttertag international wurde auch in Russland adaptiert, wo er am 8. März als Teil des Internationalen Frauentags gefeiert wird. In der Ukraine gewinnt der Muttertag am zweiten Sonntag im Mai an Beliebtheit, auch wenn der Internationale Frauentag ebenfalls als Feiertag genutzt wird, um Mütter zu ehren.

Diese globale Verbreitung Muttertag verdeutlicht, wie ein ursprünglich nordamerikanischer Feiertag internationale Anerkennung und Anpassung gefunden hat. Der Muttertag weltweit dient heute in vielen Kulturen und Ländern als wichtige Gelegenheit zur Würdigung der Mütter und ihrer unermüdlichen Fürsorge.

Wie sich die Bedeutung des Muttertags im Lauf der Zeit verändert hat

Der Muttertag hat sich seit seiner Einführung stets gewandelt. Ursprünglich von Anna Jarvis initiiert, um den Wunsch ihrer verstorbenen Mutter zu erfüllen, wurde er 1914 als nationaler Feiertag in den USA anerkannt. Diese Veränderung Muttertagskonzept zeigt, wie schnell sich dieser Tag von einer persönlichen Gedenkfeier zu einem offiziell anerkannten Ereignis entwickelte.

Innerhalb weniger Jahre fand der Muttertag auch in anderen Ländern Anklang. In Deutschland wurde er 1923 eingeführt, um die Bedeutung Muttertag als Ehrung der Mutterrolle zu unterstreichen. Die Weimarer Republik betonte dabei die symbolische Aufwertung von Mutterschaft. Während der NS-Zeit diente der Muttertag propagandistischen Zwecken und wurde 1934 offiziell zum „Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter“ erklärt. Diese politisch motivierte Veränderung Muttertagskonzept führte dazu, dass der ursprüngliche Gedanke von Anna Jarvis in den Hintergrund trat.

In den folgenden Jahren veränderte sich die Bedeutung Muttertag weiterhin. In den 1920er-Jahren beispielsweise rief Anna Jarvis zum Boykott von Blumenhändlern auf, da die zunehmende Kommerzialisierung dem ursprünglichen Gedanken widersprach. Diese Kritik an der Kommerzialisierung prägt bis heute die Diskussionen rund um den Muttertag.

Heutzutage ist der Muttertag ein weltweit gefeiertes Ereignis. Die zeitgenössische Feier fokussiert sich oftmals auf Geschenke und materielle Anerkennung. Doch trotz dieser kommerziellen Ausrichtung bleibt die ursprüngliche Bedeutung Muttertag als eine Ehrung der Mütter und ihrer Rollen in der Familie ein zentraler Aspekt.

Die Kritik an der Kommerzialisierung des Muttertags

Die Kritik am Muttertag ist eng mit der Kommerzialisierung des Feiertages verbunden. Anna Marie Jarvis, die Begründerin des modernen Muttertags, äußerte sich später äußerst kritisch zur Kommerzialisierung Muttertag. Sie kämpfte bis zu ihrem Tod 1984 gegen die Kommerzialisierung und verbrauchte ihr gesamtes Vermögen in diesem Kampf. Jarvis beabsichtigte ursprünglich, den Tag zu Ehren der Mütter und ihrer unschätzbaren Beiträge zu feiern.

Kommerzialisierung Muttertag

Heute sehen Kritiker den Muttertag als ein Ereignis, das stark von kommerziellen Interessen geprägt ist. Diese Kritik Muttertag ist vor allem in Deutschland präsent, wo der Muttertag zum ersten Mal 1923 gefeiert wurde. Trotz des großen kommerziellen Erfolges, den der Muttertag für die Blumen- und Geschenkindustrie darstellt, wird er in Deutschland bis heute nicht als offizieller Feiertag anerkannt. Bereits in den 1920er Jahren stieg der Muttertag zu einem der wichtigsten Geschäftstage des Jahres für Floristen und Geschenkhändler auf.

Laut Monika Wilwerding, Vorständin des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter Rheinland-Pfalz, drücken die gesellschaftlichen Erwartungen an den Muttertag oft nicht die tatsächliche Wertschätzung der Mütter aus. Sie kritisiert, dass Frauen für ihre unentgeltliche Sorgearbeit nicht ausreichend gewertschätzt werden, was auf strukturelle Ungleichheiten hinweist. Diese gesellschaftliche Bedeutung des Muttertags wird häufig durch kommerzielle Angebote überschattet, wobei das eigentliche Ziel, Mütter zu ehren, in den Hintergrund gerät.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Kritik Muttertag auch darin besteht, dass der Druck, Geschenke zu kaufen und zu verschenken, die ursprünglichen Werte und Intentionen des Tages überdeckt. Es bleibt eine gesellschaftliche Aufgabe, den Muttertag in einer Weise zu feiern, die den Müttern und ihrer Bedeutung gerecht wird, ohne von kommerziellen Interessen beherrscht zu werden.

Heutige Bedeutung und Feier des Muttertags

Der Feiertag Muttertag hat sich im Laufe der Jahrzehnte weltweit etabliert und wird in mehr als 40 Ländern gefeiert. Ein besonderer Termin dafür ist der zweite Sonntag im Mai, an dem zahlreiche Nationen ihren Müttern Anerkennung zeigen. Ursprünglich in den USA von Anna Marie Jarvis im Jahr 1907 ins Leben gerufen und 1914 offiziell anerkannt, hat der Muttertag globale Verbreitung gefunden. In Deutschland fand der erste Muttertag am 13. Mai 1923 statt, und seit den 1920er Jahren ist er fest im deutschen Kalender verankert, wobei er 1933 sogar zum öffentlichen Feiertag erklärt wurde.

Die heutigen Bräuche Muttertag haben sich zu privaten Feierlichkeiten entwickelt, in denen Familien oft zusammenkommen, um ihre Mütter zu ehren. Trotz Kritik an der Kommerzialisierung bleibt die Anerkennung Mütter im Mittelpunkt, wobei Geschenke wie Blumen, Pralinen und Schokolade zu den beliebtesten Präsenten zählen. Statistiken belegen, dass 62 Prozent der Befragten planen, Blumen zu verschenken. Die Wichtigkeit dieser Geste spiegelt auch die Zahlen wider: Im Jahr 2019 wurden allein in Deutschland 850 Millionen Euro für Muttertagsgeschenke ausgegeben.

Doch der Muttertag ist mehr als nur ein Anlass für Geschenke. Er ist eine Gelegenheit, die unverzichtbare Rolle der Mütter in der Gesellschaft zu würdigen und ihre täglichen Leistungen sichtbar zu machen. Von handgefertigten Geschenken bis hin zu gemeinsamen Mahlzeiten haben die heutigen Bräuche Muttertag vielfältige Formen angenommen, die alle eines gemeinsam haben: die Anerkennung und Wertschätzung der Mütter. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung plant, diesen besonderen Tag mit einer Geste der Liebe und Dankbarkeit zu feiern, was den Muttertag zu einem festen Bestandteil der jährlichen Familientraditionen macht.