Als jemand, der sein Leben lang hart gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt hat, weiß ich nur zu gut, wie wichtig ein solider finanzieller Rückhalt im Alter ist. Doch leider führen niedrige Löhne, Teilzeitarbeit oder Phasen der Arbeitslosigkeit oft dazu, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Glücklicherweise gibt es seit 2021 die Grundrente, die genau diesen Menschen eine finanzielle Unterstützung bietet.
Schlüsselaspekte
- Die Grundrente ist ein Zuschlag zur gesetzlichen Rente für Personen mit mindestens 33 Jahren Grundrentenzeiten und unterdurchschnittlichem Einkommen.
- Rund 1,1 Millionen Menschen erhalten derzeit den Grundrentenzuschlag mit einer durchschnittlichen Höhe von 86 Euro monatlich.
- Die Prüfung und Auszahlung der Grundrente erfolgen automatisch durch die Deutsche Rentenversicherung.
- Sowohl neue als auch bestehende Rentner können Anspruch auf die Grundrente haben.
- Neben Beitragszeiten zählen auch Zeiten der Kindererziehung und Pflege zur Erfüllung der Grundrentenansprüche.
Was ist die Grundrente und ihre Bedeutung
Die Grundrente ist ein individueller Zuschlag zur gesetzlichen Rente, der langjährige Versicherung bei unterdurchschnittlichem Einkommen honoriert. Sie wurde 2021 eingeführt und gilt für Altersrenten, Erwerbsminderungsrenten und Hinterbliebenenrenten. Für das Jahr 2024 wurden die Freibeträge angepasst, sodass Alleinstehende bis zu 1.375 Euro monatlich verdienen können, ohne dass es Auswirkungen auf den Grundrentenzuschlag hat. Für Paare liegt die Grenze bei 2.145 Euro.
Definition der Grundrente
Die Grundrente ist ein Zuschlag zur gesetzlichen Rente, der langjährig Versicherten mit einem Renteneinkommen unterhalb des Durchschnitts zugutekommen soll. Sie soll die Rentenlücke zwischen der Grundsicherung und den Standardrenten schließen und so die Altersarmut in Deutschland reduzieren.
Gesetzliche Grundlagen seit 2021
Die Grundrente wurde 2021 im Zuge der Rentenreform eingeführt. Sie ist im Gesetz zur Einführung der Grundrente verankert und soll Anreize für eine längere Erwerbstätigkeit und eine Aufwertung von Beschäftigungszeiten bei geringem Einkommen schaffen.
Aktuelle Entwicklungen 2024
Für das Jahr 2024 wurden die Freibeträge für den Grundrentenzuschlag angehoben. Alleinstehende können nun bis zu 1.375 Euro monatlich verdienen, ohne dass es Auswirkungen auf den Zuschlag hat. Für Paare liegt die Grenze bei 2.145 Euro. Diese Anpassung soll mehr Menschen den Bezug der Grundrente ermöglichen.
Wer kann Grundrente beantragen
Die Grundrente ist ein wichtiger Schritt, um die Altersvorsorge in Deutschland zu stärken. Erfreulicherweise ist ein Antrag auf Grundrente für Rentner nicht erforderlich. Die Deutsche Rentenversicherung prüft den Anspruch auf Grundrente automatisch für alle Rentenzahlungen, sowohl für Neurentner als auch für Bestandsrentner.
Diese automatische Prüfung erfolgt gestaffelt, wobei ältere Rentner vorrangig behandelt werden. Dies bedeutet, dass Rentner, die bereits länger Rente beziehen, als erstes den Rentenbescheid mit dem möglichen Grundrentenzuschlag erhalten.
Sollten Rentner Fragen zu ihrem Rentenanspruch und der Grundrente haben, steht ihnen eine kostenlose Hotline unter der Nummer 0800 1000 4800 zur Verfügung. Hier können sie sich über den Status ihres Antrags und alle relevanten Details informieren.
Die Einführung der Grundrente ist ein wichtiger Meilenstein, um die Lebensleistung von Geringverdienern in der Rente anzuerkennen. Durch die automatische Prüfung des Anspruchs wird sichergestellt, dass alle Berechtigten den ihnen zustehenden Rentenzuschlag erhalten.
Grundlegende Voraussetzungen für den Grundrentenzuschlag
Der Grundrentenzuschlag, der 2021 eingeführt wurde, bietet finanzielle Unterstützung für Rentnerinnen und Rentner, die langjährig in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Um den Zuschlag zu erhalten, müssen jedoch einige grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein.
Mindestversicherungszeiten
Für den Grundrentenzuschlag sind mindestens 33 Jahre Grundrentenzeiten erforderlich. Der volle Zuschlag wird ab 35 Jahren gezahlt. Qualifizierende Zeiten umfassen Pflichtbeitragszeiten aus Berufstätigkeit, Kindererziehung und Pflege.
Einkommensgrenzen und Freibeträge
Der monatliche Bruttoverdienst muss mindestens 30% des Durchschnittsverdienstes betragen, was 2023 etwa 1.079 Euro entspricht. Einkommen über den Freibeträgen wird zu einem bestimmten Prozentsatz auf die Grundrente angerechnet.
Qualifizierende Beschäftigungszeiten
Zeiten mit Arbeitslosengeld, Schulausbildung oder freiwilligen Beiträgen zählen nicht als Grundrentenzeiten. Nur Phasen mit Pflichtbeiträgen zur Rentenversicherung, Kindererziehung oder Pflege qualifizieren für den Grundrentenzuschlag.
Berechnung der Grundrentenzeiten
Die Berechnung der Grundrente basiert auf den sogenannten Entgeltpunkten. Ein Entgeltpunkt entspricht dabei dem Durchschnittsverdienst aller Versicherten in einem Jahr – im Jahr 2024 waren das 45.358 Euro. Für die Grundrente werden nun all jene Zeiten berücksichtigt, in denen mindestens 30% dieses Durchschnittsverdienstes erzielt wurden.
Die Berechnung erfolgt individuell für jeden Rentenbezieher. Dabei werden die Entgeltpunkte, die für die Altersrente relevant sind, um zusätzliche Grundrentenzeiten erhöht. Auf Basis dieser erhöhten Entgeltpunkte wird dann die Gesamtrente ermittelt.
So können Personen, die über Jahrzehnte relativ geringe Löhne hatten, durch die Grundrente eine spürbare Aufwertung ihrer Rentenansprüche erfahren. Das Ziel ist es, die Lebensleistung dieser Versicherten besser zu berücksichtigen.
- Mindestens 30% des Durchschnittsverdiensts erzielt
- Individuelle Berechnung der Entgeltpunkte
- Erhöhung der Entgeltpunkte für Grundrentenzeiten
- Gesamtrente basierend auf den erhöhten Entgeltpunkten
Die Berechnung der Grundrente soll dazu beitragen, die Altersarmut von Geringverdienern zu reduzieren und ihre Lebensleistung besser zu honorieren.
Anrechenbare Zeiten für die Grundrente
Bei der Berechnung der Grundrente werden verschiedene Zeiten berücksichtigt, die zur Erfüllung der Anspruchsvoraussetzungen beitragen. Dazu gehören vor allem Pflichtbeitragszeiten aus Berufstätigkeit, Selbständigkeit, Kindererziehung und Pflege. Auch Zeiten des Bezugs von Leistungen bei Krankheit oder Rehabilitation sowie Ersatzzeiten wie Kriegsdienst zählen dazu.
Pflichtbeitragszeiten
Die wichtigste Voraussetzung für den Grundrentenzuschlag sind Pflichtbeitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung. Diese entstehen durch eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit, für die Rentenversicherungsbeiträge gezahlt wurden.
Kindererziehung und Pflege
Auch Zeiten der Kindererziehung und Pflege angehöriger Personen werden für die Grundrente angerechnet. Dabei zählen bis zu 3 Jahre pro Kind sowie Pflegezeiten, für die Beiträge zur Rentenversicherung geleistet wurden.
Nicht anrechenbare Zeiten
- Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld
- Schulausbildung und Studium
- Geringfügige Beschäftigung ohne eigene Beitragszahlung
- Freiwillige Beitragszeiten
Diese Zeiten finden bei der Berechnung der Grundrente keine Berücksichtigung, da hier keine Rentenversicherungsbeiträge gezahlt wurden.
Höhe des Grundrentenzuschlags
Der Grundrentenzuschlag ist keine pauschale Zahlung, sondern wird individuell berechnet. Die Höhe hängt von mehreren Faktoren ab, wie den erworbenen Rentenpunkten und der Dauer der Beitragszahlung. Im Durchschnitt beträgt der monatliche Zuschlag etwa 86 Euro, wobei das Maximum bei rund 441 Euro liegt.
Die genaue Berechnung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die sogenannten Grundrentenzeiten ermittelt, also Zeiten, in denen mindestens 33 Jahre Beiträge gezahlt wurden. Anschließend werden die Grundrentenbewertungszeiten bestimmt, welche die Grundlage für die Zuschlagsberechnung bilden. Schließlich wird der Durchschnitt der Entgeltpunkte berechnet, der den individuellen Rentenanspruch widerspiegelt.
Laut Schätzungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erhielten im Jahr 2024 rund 1,1 Millionen Rentner den Grundrentenzuschlag. Damit konnte das Rentenniveau in Deutschland spürbar angehoben werden und die Rentenhöhe berechnen sich für viele Betroffene deutlich günstiger als zuvor.
Einkommensanrechnung und Freibeträge 2024
Ab Januar 2024 gelten neue Freibeträge für die Grundrente. Alleinstehende können bis zu 1.375 Euro monatlich verdienen, ohne den vollen Grundrentenzuschlag zu verlieren. Für Paare liegt die Grenze bei 2.145 Euro. Bei höherem Einkommen werden 60% des übersteigenden Betrags angerechnet.
Bei Einkommen über 1.759 Euro (Paare: 2.530 Euro) wird der darüber liegende Teil in voller Höhe auf den Grundrentenzuschlag angerechnet. Berücksichtigt werden das zu versteuernde Einkommen, der steuerfreie Rentenanteil und Kapitalerträge.
Einzelpersonen
- Freibetrag für Alleinstehende: 1.375 Euro monatlich
- Einkommen darüber: 60% des übersteigenden Betrags wird angerechnet
- Bei Einkommen über 1.759 Euro: Alles über 1.759 Euro wird voll angerechnet
Ehepaare und Lebenspartnerschaften
- Freibetrag für Paare: 2.145 Euro monatlich
- Einkommen darüber: 60% des übersteigenden Betrags wird angerechnet
- Bei Einkommen über 2.530 Euro: Alles über 2.530 Euro wird voll angerechnet
Die neuen Freibeträge sollen dazu beitragen, mehr Rentner von der Rentenberechnung und dem Rentenanspruch auf die Rentenhöhe berechnen zu profitieren und ihre Lebensleistung besser zu würdigen.
Automatische Prüfung und Auszahlung
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) prüft den Anspruch auf die Grundrente automatisch, ohne dass ein gesonderter Antrag gestellt werden muss. Dieser Prüfprozess gilt sowohl für Neurentner als auch für Bestandsrentner. Jährlich wird das Einkommen überprüft, wobei das Einkommen aus dem vorletzten oder vorvorletzten Jahr berücksichtigt wird. Aufgrund dieser Einkommensüberprüfung können sich Änderungen in der Höhe des Grundrentenzuschlags jeweils zum 1. Januar eines Jahres ergeben.
Laut Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales haben etwa 1,1 Millionen Rentner Anspruch auf die Grundrente. Dieser Anspruch wird von der Rentenversicherung automatisch geprüft und der Zuschlag dann direkt mit der monatlichen Rentenzahlung ausgezahlt. Somit müssen Berechtigte keinen gesonderten Antrag stellen, um von der Grundrente zu profitieren.
Die Einführung der automatischen Prüfung und Auszahlung der Grundrente soll den Zugang zu dieser Leistung für Geringverdiener erleichtern und die Inanspruchnahme erhöhen. Durch den Wegfall des Antragsverfahrens entfällt für Berechtigte ein bürokratischer Schritt, was die Zahl der tatsächlichen Bezieher der Grundrente steigern soll.
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