Seit wann gibt es den Muttertag

Mother’s Day
Seit wann gibt es den Muttertag 1

Wussten Sie, dass der erste offizielle Muttertag in Deutschland bereits am 13. Mai 1923 stattfand? Diese Tradition hat eine weitaus reichhaltigere Geschichte, als viele vielleicht annehmen würden. Der Muttertag entstand ursprünglich als Anerkennung für die unermüdliche Arbeit und Beiträge der Mütter, und seine Bedeutung hat sich im Laufe der Zeit nur verstärkt. Während der Feiertag in den USA am zweiten Sonntag im Mai 1914 offiziell eingeführt wurde, verbreitete er sich schnell über den Atlantik hinaus und etablierte sich global.

Wichtige Erkenntnisse

  1. 🏛️ Ursprünge in der Antike
    Schon im antiken Griechenland und Rom gab es Feste zu Ehren von Muttergottheiten wie Rhea oder Kybele.
  2. 🇺🇸 Moderner Muttertag ab 1907 in den USA
    Die US-Amerikanerin Anna Jarvis setzte sich nach dem Tod ihrer Mutter für einen offiziellen Gedenktag ein – 1908 wurde der erste Muttertag gefeiert.
  3. 📆 Offizieller Feiertag in den USA ab 1914
    Präsident Woodrow Wilson erklärte den Muttertag zum nationalen Feiertag – immer am zweiten Sonntag im Mai.
  4. 🇩🇪 Einführung in Deutschland 1923
    Der Muttertag kam durch die Blumenindustrie nach Deutschland und wurde schnell populär – ebenfalls am zweiten Sonntag im Mai.
  5. 💐 Heute weltweit gefeiert
    In vielen Ländern wird der Muttertag gefeiert, aber an unterschiedlichen Tagen – in Deutschland z. B. immer im Mai, in Großbritannien im März.

Der Muttertag hat sich im Laufe der Jahre von einer lokalen Feier in den USA zu einem weltweit anerkannten Fest entwickelt, das Mütter und deren Rolle in der Gesellschaft würdigt. Diese internationale Akzeptanz unterstreicht die universelle Bedeutung und den Respekt gegenüber der Mutterschaft.

Ursprünge des Muttertags in der Antike

Bereits in der Antike gab es Feiertage zu Ehren von Muttergottheiten. Eine bedeutende Antike Muttertagsfeier fand in Griechenland statt, wo die Göttin Rhea, die Mutter von Zeus, geehrt wurde. Rhea spielte in der Griechischen Geschichte eine zentrale Rolle als Symbol für Geborgenheit und Fruchtbarkeit. Die Feierlichkeiten betonten die Rolle der Mutter im Zyklus des Lebens.

Im Römischen Reich wurde das Fest Matronalia zu Ehren der Juno gefeiert, die Göttin der Geburt und der Frauen. Diese Römische Tradition betonte ebenfalls die Bedeutung der mütterlichen Figuren. Matronalia markierte den ersten Tag des Jahres im römischen Kalender und war ein wichtiger Feiertag für alle Frauen. Diese historischen Feierlichkeiten zeigen, dass die Wertschätzung der mütterlichen Figuren tief in der menschlichen Kultur verwurzelt ist.

Entstehung des modernen Muttertags in den USA

Der moderne Muttertag, wie wir ihn heute kennen, wurde maßgeblich von Anna Marie Jarvis in den USA geprägt. Nach dem Tod ihrer Mutter Ann Maria Reeves Jarvis im Jahr 1905 setzte sich Anna Marie Jarvis intensiv für einen Ehrentag für alle Mütter ein. Der erste offizielle Mother’s Day wurde 1908 in West Virginia gefeiert. Sie verteilte 500 weiße Nelken in der Kirche als Symbol der Liebe zu ihrer Mutter. Dieser Akt legte den Grundstein für den Muttertag als nationalen Feiertag.

In den folgenden Jahren gewann die Bewegung an Fahrt. Bis 1912 hatten viele Staaten und Kirchen in den USA den Mother’s Day als jährlichen Feiertag anerkannt. Endgültig offiziell wurde der Tag, als der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson im Jahr 1914 den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag ausrief. Seitdem ist der Mother’s Day eine US-amerikanische Tradition.

Interessanterweise ist der Mother’s Day in den USA der beliebteste Tag des Jahres, um in einem Restaurant zu essen, laut der National Restaurant Association. Über 122,5 Millionen Anrufe werden am Mother’s Day getätigt, was ihn zum häufigsten Anruftag des Jahres macht. Etwa 65 Prozent der US-Kartenumsätze erfolgen fünf Tage vor dem Mother’s Day, was den kommerziellen Einfluss auf diesen Tag betont.

Die Bedeutung und der Einfluss des Mother’s Day spiegeln sich auch in der Anzahl der verschenkten Karten wider: Jährlich werden in den USA 120 Millionen Muttertagskarten überreicht. Vor dem Mother’s Day gibt es zudem mehr Google-Suchen nach „Blumen“ als vor dem Valentinstag. Der Mother’s Day bleibt ein Tag der Erinnerung, Anerkennung und Würdigung der Mütter, ein Erbe, das sowohl Ann Maria Reeves Jarvis als auch ihre Tochter Anna Marie Jarvis hinterlassen haben.

Seit wann gibt es den Muttertag in Deutschland

Der deutscher Muttertag hat seinen Ursprung im Jahr 1923, als er am 13. Mai erstmals gefeiert wurde. Die Organisation dieses ersten Muttertags übernahm der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber, die dabei den Tag hauptsächlich als Tag der Blumenwünsche ins Leben riefen. Dies war ein wichtiger Meilenstein, da der Muttertag in den USA bereits seit 1909 in 45 Staaten gefeiert wurde.

Der Muttertag 1923 erhielt durch intensive Werbekampagnen und Plakate eine hohe Aufmerksamkeit in der deutschen Öffentlichkeit. Bis heute wird der Muttertag in Deutschland als ein wichtiger Feiertag angesehen, der insbesondere durch den hohen Blumenverkauf in der Woche vor dem Muttertag geprägt ist. In der Geldwertwoche kurz vor dem Muttertag generieren Floristen in Deutschland Umsätze bis zu 130 Millionen Euro mit Schnittblumen. Diese besondere Woche ist nur nach dem Valentinstag die umsatzstärkste im Jahr.

Interessanterweise wurde der Muttertag ab 1933 von den Nationalsozialisten als „Tag der Mutter“ anerkannt und das Mutterkreuz in verschiedenen Stufen, Bronze, Silber und Gold, verliehen. Trotz dieser politischen Instrumentalisierung überlebte der Muttertag den Nationalsozialismus und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg 1950 in der Bundesrepublik Deutschland erneut populär. Auch wenn der Tag heutzutage vereinzelt kritisiert wird, setzt er doch einen beständigen floristischen Höhepunkt im Kalenderjahr. Kritiker argumentieren, der Tag festige alte Rollenklischees, während andere ihn als Gelegenheit sehen, Müttern ihre Wertschätzung auszudrücken.

JahrEreignis
13. Mai 1923Erster Muttertag in Deutschland
1933Anerkennung des Muttertags durch die Nationalsozialisten
1950Erster Muttertag nach dem Zweiten Weltkrieg

Muttertagsfeiern während des Nationalsozialismus

Während des Nationalsozialismus wurde der Muttertag politisch vereinnahmt und ab 1934 in Deutschland als offizieller Feiertag mit staatlicher Unterstützung gefeiert. Diese Praxis diente der Propaganda der NSDAP und förderte die Ideologie der „germanischen Herrenrasse“. Die kinderreichen Mütter standen besonders im Fokus und wurden durch die Verleihung des Ehrenkreuz der Deutschen Mutter geehrt, eine Auszeichnung, die 1938 ins Leben gerufen wurde.

Das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter wurde ab 1939 an Mütter verliehen, die die Ideale des Nationalsozialismus förderten. Frauen, die mindestens vier Kinder hatten, erhielten das bronzene Mutterkreuz. Das silberne Kreuz wurde an Mütter mit sechs Kindern verliehen, und das goldene Kreuz, auch als höchster „Karnickelorden“ bekannt, ging an diejenigen mit acht oder mehr Kindern. Bis 1939 wurden bereits drei Millionen solcher Auszeichnungen verliehen. Familien, die als „fremdrassig“, „erbkrank“ oder „asozial“ eingestuft wurden, waren jedoch von der Ehrung ausgeschlossen.

Ein wesentliches Ziel der Muttertagsfeiern und der Vergabe des Ehrenkreuzes war die Förderung der Geburtenrate unter den sogenannten „erbgesunden“ und „arischen“ Bürgern, was zu einer staatlich unterstützten Geburtenkampagne führte.

AuszeichnungKinderzahlAnzahl verliehener Auszeichnungen
Bronze-Mutterkreuz4-5 Kinder2 Millionen
Silber-Mutterkreuz6-7 Kinder800,000
Goldenes Mutterkreuz8+ Kinder200,000

Aber Mutterschaft im Reich hatte auch viele Schattenseiten. Frauen, die nicht in das propagierte Idealbild passten, wurden oft brutal diskriminiert. Zwangssterilisationen und Zwangsheiratsverbote betrafen Tausende von Frauen, die als „erbkrank“ eingestuft wurden. Während der Kriegszeit übernahmen viele Frauen, anstatt sich zuhause um ihre Familien kümmern zu können, körperlich harte Arbeit in den Rüstungsfabriken, jedoch ohne gleichen Lohn wie Männer.

Moderne Muttertagsbräuche und ihre Bedeutung

Der Muttertag hat sich seit seiner Einführung stark weiterentwickelt und wird heutzutage in vielen Kulturen weltweit gefeiert. Die Muttertagsbräuche variieren je nach Land, aber der Kern bleibt derselbe: Mütter werden geehrt und erhalten Anerkennung von ihren Kindern. Eine der bekanntesten Traditionen am Muttertag weltweit ist das Schenken von Blumen. Laut Umfragen schenken etwa 70% der Menschen Blumen zum Muttertag, was zu einem signifikanten Umsatzanstieg für die Blumenindustrie führt.

In Deutschland wird der Muttertag, der am zweiten Sonntag im Mai gefeiert wird, durch verschiedene traditionelle Muttertagsfeiern geprägt. Kinder bringen in Schulen oder Kindergärten kleine Geschenke oder Karten mit, um ihre Liebe am Muttertag auszudrücken. Zusätzlich planen etwa 60% der Menschen, ihre Mütter mit einem besonderen Frühstück zu überraschen, während 50% der Familien die Hausarbeit übernehmen, um die Mutter zu entlasten. Diese modernen Bräuche sind Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung der Mutterrollen und der familiären Bindungen.

In den letzten Jahren haben soziale Medien ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Muttertagsfeiern übernommen. Viele Menschen teilen Bilder und Nachrichten über Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter, um ihre Wertschätzung öffentlich zu zeigen. Der Umsatz im Einzelhandel für Muttertagsgeschenke steigt jährlich um etwa 5-10%, was die zunehmende Kommerzialisierung dieses Tages widerspiegelt. Gleichzeitig entwickeln 40% der Familien ihre eigenen, einzigartigen Traditionen zum Muttertag und betonen so die persönliche und emotionale Bedeutung dieses besonderen Tages.

FAQ

Q: Seit wann gibt es den Muttertag?

A: Der moderne Muttertag wurde 1914 vom US-Kongress offiziell eingeführt und hat sich seitdem weltweit etabliert. In Deutschland wird er seit 1923 gefeiert.

Q: Was sind die Ursprünge des Muttertags in der Antike?

A: Bereits in der Antike gab es Feiertage zu Ehren von Muttergottheiten. In Griechenland wurde die Göttin Rhea, die Mutter von Zeus, geehrt, während bei den Römern die „Große Mutter“ Kybele verehrt wurde.

Q: Wer hat den modernen Muttertag in den USA geprägt?

A: Der moderne Muttertag wurde maßgeblich von Anna Marie Jarvis geprägt, die sich nach dem Tod ihrer Mutter 1905 für einen Ehrentag für alle Mütter einsetzte. Sie verteilte 500 weiße Nelken als Symbol der Liebe zu ihrer Mutter.

Q: Seit wann wird der Muttertag in Deutschland gefeiert?

A: In Deutschland wurde der Muttertag erstmals am 13. Mai 1923 gefeiert. Der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber spielte eine zentrale Rolle bei der Etablierung dieses Tages.

Q: Wie wurde der Muttertag während des Nationalsozialismus in Deutschland gefeiert?

A: Während des Nationalsozialismus wurde der Muttertag politisch vereinnahmt und zum öffentlichen Feiertag erklärt. Ab 1934 wurde er mit staatlicher Unterstützung gefeiert, und kinderreiche Mütter wurden besonders geehrt. Ab 1939 wurde das Ehrenkreuz der Deutschen Mutter verliehen.

Q: Welche modernen Bräuche und Bedeutungen hat der Muttertag heute?

A: Heutzutage wird der Muttertag weltweit gefeiert, wobei die Bräuche je nach Land variieren. Typischerweise erhalten Mütter Geschenke und Anerkennung von ihren Kindern. Der Tag symbolisiert die Wertschätzung der Mutterrollen und der familiären Bindungen und ist zudem ein bedeutendes Ereignis in der Blumenindustrie.

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