Wussten Sie, dass der Internationale Frauentag am 8. März in insgesamt 27 Ländern ein gesetzlicher Feiertag ist? Diese besondere Ehrung der Frauenrechte hat eine spannende und bewegte Geschichte. Besonders eindrucksvoll ist, dass die Initiative für diesen Tag auf die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin zurückgeht, die 1911 den ersten offiziellen Frauentag initiierte. Doch seit wann gibt es den Weltfrauentag tatsächlich und wie hat sich seine Bedeutung im Laufe der Jahre entwickelt? Lassen Sie uns einen Blick auf die faszinierende Geschichte des Weltfrauentags werfen.
Zentrale Punkte
- Der erste offizielle Frauentag fand am 19. März 1911 in Deutschland statt.
- Der Frauentag wurde 1921 auf den 8. März festgelegt.
- In Petrograd traten Frauen am 8. März 1917 in den Streik, was zur Februarrevolution führte.
- Der 8. März ist in 27 Ländern ein gesetzlicher Feiertag, aber in Deutschland nur in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
- Clara Zetkin initiierte den Weltfrauentag im Jahr 1911.
Die Ursprünge des Weltfrauentags
Die Ursprünge des Weltfrauentags gehen auf die Vorkriegszeit zurück, als sozialistische Parteien und Organisationen, angeführt von bedeutenden Persönlichkeiten wie Clara Zetkin, die Idee eines speziellen Tages für Frauen förderten. Der erste nationale Frauentag wurde am 28. Februar 1909 in den USA gefeiert, um für bessere Arbeitsbedingungen und das Wahlrecht für Frauen zu demonstrieren.
Im Jahr 1910 fand die Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen statt, an der mehr als 100 Frauen aus 17 Ländern teilnahmen. Clara Zetkin schlug vor, einen jährlichen Internationalen Frauentag einzuführen, um den weltweiten Kampf für Frauenrechte zu unterstützen. Dieser Vorschlag wurde angenommen, und der erste offizielle internationale Frauentag fand am 19. März 1911 statt. Dieser Tag wurde absichtlich gewählt, um den revolutionären Charakter zu unterstreichen und an frühere revolutionäre Bewegungen im März zu erinnern.
Ein wichtiges historisches Ereignis, das die Entstehung des Weltfrauentags beeinflusst hat, war der Aufstand der Textilarbeiterinnen in New York im Jahr 1857, bei dem 129 Arbeiterinnen ums Leben kamen. Solche Ereignisse trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines Frauentags zu schärfen. Die Frauenbewegung in den 1960er Jahren spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Wiederbelebung und Neuausrichtung des Weltfrauentags, um spezifische soziale, wirtschaftliche und politische Forderungen zu adressieren.
Der Internationale Frauentag entwickelte sich weiter und wurde 1921 erstmals am 8. März begangen. Die Frauenbewegung der 1970er Jahre brachte zahlreiche Reformen mit sich, von denen viele das Leben der Frauen erheblich verbesserten, darunter Reformen des Familien- und Namensrechts, die Einführung der Väterkarenz und die Verabschiedung des Gleichbehandlungsgesetzes.
Seit wann gibt es den Weltfrauentag?
Der Weltfrauentag wurde erstmals im März 1911 in mehreren europäischen Ländern gefeiert, nur ein Jahr nach seiner Initiierung durch Clara Zetkin im Jahr 1910. Der international anerkannter Frauentag fand zunächst an unterschiedlichen Tagen statt, bis das Datum 1921 auf den Weltfrauentag 8. März festgelegt wurde. Diese Festlegung war eine Reaktion auf die historischen Ereignisse der Februarrevolution in Russland.

In Deutschland bedeutete der 12. November 1918 einen wichtigen Schritt in der Frauenbewegung, als Frauen das aktive und passive Wahlrecht gewährt wurde. Bereits 1919 konnten sie erstmals wählen und gewählt werden. Länder wie Finnland hatten bereits im Jahr 1906 das Frauenwahlrecht eingeführt und bildeten damit ein frühes Vorbild.
Der international anerkannter Frauentag erfuhr Höhen und Tiefen in seiner Geschichte. Während der Jahre 1933 bis 1945 wurde der Internationale Frauentag von den Nationalsozialisten in Deutschland verboten. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Weltfrauentag wieder zu seiner vollen Bedeutung zurückkehren und wurde 1975 von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt.
Seitdem wird der Weltfrauentag weltweit genutzt, um die Errungenschaften von Frauen zu würdigen und auf die noch bestehenden Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Heute ist der Weltfrauentag 8. März in einigen Ländern, wie Angola, Burkina Faso und Russland, sogar ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland wurde der internationale Frauentag im März 2023 ebenfalls zum gesetzlichen Feiertag in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erklärt.
Entwicklung des Weltfrauentags während der Weimarer Republik
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Weltfrauentag in Deutschland neu organisiert. Innerhalb der Weimarer Republik entwickelten sich zwei separate Frauentage: der sozialdemokratische und der kommunistische. Während die sozialistische und kommunistische Frauenbewegung ihren Einfluss weiter ausbaute, sah die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) sich gezwungen, ohne festes Datum auf den Frauentag hinzuarbeiten.
Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), stark beeinflusst von der renommierten Aktivistin Clara Zetkin, behielt den 8. März als festen Tag bei, um den Internationalen Frauentag zu feiern. Diese Entscheidung ging auf eine intensive Debatte und historische Entwicklung zurück, die ihren Ursprung im Jahr 1921 hatte, als der 8. März offiziell als Datum für den Internationalen Frauentag festgelegt wurde.
Während dieser Zeit stiegen die Zahlen der weiblichen Mitglieder in der SPD rapide an. Bereits zwischen 1910 und 1911 erhöhte sich die Anzahl der weiblichen Mitglieder von 82.642 auf 107.693. Diese wachsende Bewegung zeigte sich auch in den jährlichen Feierlichkeiten des Frauentags, wie zum Beispiel im Jahr 1923, als die erste internationale Frauenkonferenz die Wiedereinführung des Internationalen Frauentages beschloss, der 1926 realisiert wurde.
In der Mitte dieser dynamischen Weiterentwicklung befand sich Clara Zetkin, deren Engagement innerhalb der sozialistischen und kommunistischen Frauenbewegung maßgeblich dazu beitrug, den Weltfrauentag in der Weimarer Republik zu etablieren. In der Weimarer Republik waren § die kommunistischen Fragestellungen und Diskussionen von unschätzbarem Wert für die Neuorganisation und Wahrung des Weltfrauentags in dieser Zeit.
Der Weltfrauentag im Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit
Während des Nationalsozialismus erlebte der Weltfrauentag eine düstere Phase. Der Weltfrauentag im Nationalsozialismus wurde strikt verboten und durch den Muttertag ersetzt, der den nationalsozialistischen Idealen und der Betonung der Mutterschaft entsprach. Diese Maßnahme diente der Unterdrückung der Frauenrechte und machte den Widerstand und Weltfrauentag zu einem schwer greifbaren und gefährlichen Unterfangen.
Trotz des Verbots gab es Frauen, die im Untergrund ihre Stimme erhoben und für ihre Rechte kämpften. Der Widerstand und Weltfrauentag überlebten in verschiedenen Formen, wenn auch heimlich und gefährdet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Weltfrauentag in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands erstmals am 8. März 1946 wieder begangen, was den Neubeginn und die Widerstandsfähigkeit der Frauenbewegung verdeutlichte.
Der Vergleich der Nachkriegsentwicklung in Ost- und Westdeutschland zeigt unterschiedliche Wege in der Anerkennung und Bedeutung des Weltfrauentags.
| Aspekt | Ostdeutschland (DDR) | Westdeutschland (BRD) |
|---|---|---|
| Feiertag | Offizieller sozialistischer Feiertag | Kein offizieller Feiertag |
| Frauenanteil in politischen Parteien | Bis zu 24 % | Weit unter 20 % bis Ende der 1960er |
| Wiedergründung der SPD | – | 15,4 % weibliche Parteimitglieder (1946) |
| Beteiligung der Frauen | Breite Teilnahme | Nur 8-9 % der Frauen engagiert |
Nach der Wiedergründung der SPD 1946 waren 15,4 Prozent der Parteimitglieder weiblich, was im Vergleich mit der DDR, wo der Frauenanteil in der ersten Volkskammer 24 Prozent betrug, eine geringere Beteiligung zeigt. Die Unterdrückung der Frauenrechte setzte sich in der BRD fort, obwohl das Grundgesetz der BRD 1949 die Gleichberechtigung von Männern und Frauen festschrieb.
Heutige Bedeutung und Feiern des Weltfrauentags
Der Weltfrauentag hat eine über 100-jährige Geschichte und ist heute wichtiger denn je. Mit ihm wird auf die Rechte und Errungenschaften der Frauen sowie auf bestehende Ungleichheiten aufmerksam gemacht. Internationale Feiern sind weit verbreitet, und zahlreiche Länder, darunter die Ukraine, Russland und Angola, begehen diesen Tag mit verschiedenen Aktionen für Frauenrechte.
In Deutschland hat sich die Bedeutung des Weltfrauentags im Laufe der Jahre ebenfalls gewandelt. Während in der DDR die Gleichberechtigung der Geschlechter verfassungsmäßig geregelt war, wurde in der BRD die Gleichbehandlung 1949 im Grundgesetz verankert. Seit 2019 ist der Internationale Frauentag in Berlin und seit 2023 in Mecklenburg-Vorpommern sogar ein gesetzlicher Feiertag. Großveranstaltungen, Demonstrationen und kulturelle Events sind am 8. März üblich und dienen der Sensibilisierung für Themen wie Gleichberechtigung, Gewalt gegen Frauen und die Bedeutung von Frauen in der Gesellschaft.
Statistiken verdeutlichen noch bestehende Ungleichheiten: Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt in Deutschland durchschnittlich 22 Prozent und bei gleichwertiger Arbeit und Qualifikation noch etwa 8 Prozent. Dennoch liegt der Anteil erwerbstätiger Frauen in Deutschland bei 68 Prozent, was über dem OECD-Durchschnitt von 60 Prozent liegt. Zudem arbeiten 62 Prozent der Mütter in Deutschland in Teilzeit, während der Anteil der Väter, die Elternzeit nehmen, stetig steigt.
