Seit wann gibt es die USA?

Seit wann gibt es die USA

Wussten Sie, dass die USA erst seit dem 4. Juli 1776 offiziell bestehen? An diesem Tag verabschiedeten die dreizehn Kolonien an der Ostküste Nordamerikas die Unabhängigkeitserklärung, was die Geburtsstunde der Vereinigten Staaten von Amerika markiert.

Die Geschichte der USA, die von den ersten Siedlungen bis zur Gründung der Vereinigten Staaten reicht, ist geprägt von bedeutenden Ereignissen und Entwicklungen. Am 17. September 1787 wurde die Verfassung der Vereinigten Staaten verabschiedet, welche am 1788 in Kraft trat und damit den Grundstein für den heute bekannten Bundesstaat legte. Bedeutend ist auch, dass die USA mit einer Fläche von 9.525.067 km² eines der größten Länder der Welt ist und eine Bevölkerung von über 340 Millionen Menschen zählt.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die USA wurden offiziell am 4. Juli 1776 mit der Verabschiedung der Unabhängigkeitserklärung gegründet.
  • Die Verfassung der Vereinigten Staaten wurde am 17. September 1787 verabschiedet und trat im Jahr 1788 in Kraft.
  • Mit einer Fläche von 9.525.067 km² sind die USA eines der größten Länder der Welt.
  • Die Bevölkerung der USA umfasst über 340 Millionen Menschen (Stand 2024).
  • Die USA haben einen erheblichen Einfluss auf die Weltpolitik und Wirtschaft.

Die Anfänge Nordamerikas: Vorgeschichte und erste Besiedlung

Die historische Besiedlung Nordamerikas begann am Ende der letzten Eiszeit, bekannt als Wisconsin glaciation, mit der Migration von Paläoindianern aus Asien über die Beringstraße. Diese ersten Menschen erreichten das heutige Gebiet der USA vor über 13.000 Jahren. Archäologische Funde im Buttermilk Creek Complex in Texas zählen zu den ältesten bekannten Siedlungsgebieten auf diesem Kontinent, was auf die bedeutende Kolonialgeschichte Nordamerikas hinweist.

Die Clovis-Kultur, die älteste flächendeckende Kultur Nordamerikas, existierte etwa von 11.600 bis 10.700 v. Chr., gefolgt von der Folsom-Kultur, die von ca. 10.500 bis 9.000 v. Chr. aktiv war. Weiterhin entwickelte sich die Planokultur als letzte paläo-indianische Kultur, die von 9.200 bis 8.500 v. Chr. dauerte.

Die Präsenz der frühen Kulturen zeigt sich auch in den beeindruckenden Siedlungen, wie beispielsweise den Cahokia-Mounds. Diese größte vorkolumbische Siedlung nördlich von Mexiko war zwischen 700 und 1400 n. Chr. besiedelt und umfasste nahezu 1.600 Hektar mit einer Bevölkerung von 10.000 bis 20.000 in den Jahren 1050 bis 1200.

Vor der Ankunft von Kolumbus im Jahr 1492 wird die Bevölkerung Nordamerikas auf bis zu 112 Millionen Menschen geschätzt. Die Ankunft der Europäer brachte jedoch Veränderungen und verheerende Konsequenzen mit sich. Im Jahr 1616 starben rund 90 Prozent der indigenen Bevölkerung innerhalb von drei Jahren an eingeschleppten Krankheiten wie Pocken, Hepatitis und Masern.

Zeitraum Kultur Merkmale
11.600 – 10.700 v. Chr. Clovis-Kultur Älteste flächendeckende Kultur Nordamerikas
10.500 – 9.000 v. Chr. Folsom-Kultur Folgt der Clovis-Kultur
9.200 – 8.500 v. Chr. Planokultur Letzte paläo-indianische Kultur
700 – 1400 n. Chr. Cahokia-Mounds Größte vorkolumbische Siedlung nördlich von Mexiko

Die Gründung der ersten Kolonien an der Ostküste

Die Gründung der Vereinigten Staaten begann mit den ersten britischen Kolonien entlang der Ostküste Nordamerikas. Die erste dauerhafte Siedlung entstand im Jahr 1607 in Jamestown, Virginia. Diese Kolonie legte den Grundstein für die Entwicklung der späteren USA.

Im Jahr 1620 landeten die Pilgerväter mit der „Mayflower“ in der Massachusetts Bay und gründeten die Plymouth-Kolonie. Die folgenden Jahre sahen die Gründung weiterer Kolonien: Massachusetts im Jahr 1629, Rhode Island und Connecticut im Jahr 1636, sowie Maryland im Jahr 1634. Diese frühen Siedlungen waren entscheidend für die spätere Gründung der Vereinigten Staaten.

Die Entstehung der 13 Kolonien, die über 125 Jahre andauerte, umfasste schließlich auch Gebiete, die heute 16 der 50 US-Bundesstaaten bilden. Ein wichtiger Schritt war 1729 die Teilung der Kolonie Carolina in North und South Carolina. Georgia, die letzte der 13 Kolonien, wurde 1732 gegründet.

Konflikte mit der britischen Kolonialregierung, insbesondere über Abgaben und politische Rechte, führten letztlich zum Unabhängigkeitskrieg (1775-1783). Der Abschluss des Friedens von Paris 1783 ermöglichte es den ehemaligen Kolonien, ihr Territorium bis zum Mississippi und zu den Großen Seen auszuweiten und die Gründung der Vereinigten Staaten offiziell einzuleiten.

Der Weg zur Unabhängigkeit: Ursachen und Auslöser

Der Konflikt zwischen den britischen Kolonisten und der Krone war durch eine Reihe von Ereignissen und Maßnahmen geprägt, die letztendlich zur Amerikanischen Unabhängigkeit führten. Die hohen Steuern und die mangelnde politische Repräsentation der Kolonisten spielten hierbei eine zentrale Rolle. Eines der bekanntesten Ereignisse, das den Unmut der Kolonisten deutlich machte, war die Boston Tea Party im Jahr 1773. Dieses Ereignis zeigte den tiefen Ärger der Kolonisten über die Steuerpolitik Großbritanniens.

Diese Unzufriedenheit eskalierte weiter und führte am 4. Juli 1776 zur Unabhängigkeitserklärung der 13 Kolonien. Dieser Schritt markierte den Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs, der vom 19. April 1775 bis zum 3. September 1783 andauerte. Die anfängliche Truppenstärke der amerikanischen Soldaten unter George Washington betrug etwa 15.000, während die britische Armee insgesamt 200.000 Soldaten umfasste.

Eine entscheidende Schlacht während dieses Krieges war die Schlacht von Bunker Hill, bei der 1.200 amerikanische Truppen auf 2.200 britische Soldaten trafen. Trotz des amerikanischen Widerstands erlitten die Briten erhebliche Verluste mit etwa 1.000 Toten und Verletzten. Im Winter 1777/78 sank die Zahl der amerikanischen Soldaten auf etwa 5.000, was die schwierigen Bedingungen des Krieges verdeutlichte.

Insgesamt kämpften 13 Kolonien für ihre Amerikanische Unabhängigkeit, wobei auch 30.000 deutsche Söldner auf britischer Seite standen. Bis zur offiziellen Unabhängigkeitserklärung vergingen etwa 20 Jahre des Widerstands gegen die strengen Vorschriften der britischen Krone. Schließlich kapitulierten die britischen Truppen am 19. Oktober 1781 in Yorktown, und 1783 markierte der Friedensvertrag von Paris das Ende des Krieges.

Seit wann gibt es die USA?

Die formale Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika fand am 4. Juli 1776 statt, als die dreizehn Kolonien die Unabhängigkeitserklärung verabschiedeten. Dieses Datum markiert den Beginn der Entstehung der USA und ist bis heute der Nationalfeiertag des Landes. Die Unterschrift der Delegierten unter die Unabhängigkeitserklärung löste sich als symbolischer Akt von der britischen Krone.

4. Juli 1776

Im darauffolgenden Jahrzehnt festigte die Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten im Jahr 1787 die Regierungsstruktur der jungen Republik. Die Verfassung, die zentrale Elemente wie Föderalismus und Gewaltenteilung beinhaltet, wurde von den Verfassungsvätern wie George Washington, James Madison und Alexander Hamilton entworfen und bildet bis heute das Fundament der US-amerikanischen Demokratie.

Die Jahre zwischen 1776 und 1787 waren geprägt von heftigen Debatten und Auseinandersetzungen, die die Entstehung der USA formten. Die Verfassung der Vereinigten Staaten wurde in einem konstitutionellen Konvent erarbeitet, der die Basis für eine stabile und dauerhafte Regierungsform legen sollte.

Vor der offiziellen Gründung im Jahr 1776 gab es zahlreiche bedeutende Ereignisse, darunter die Ankunft der Mayflower im Jahr 1620, die Gründung der ersten britischen Kolonie Jamestown im Jahr 1607 und die Boston Tea Party im Jahr 1773, die politische und gesellschaftliche Weichen für die bevorstehende Unabhängigkeit stellten.

Die junge Republik: von den Konföderationsartikeln zur Verfassung

Nach der Unabhängigkeit der USA waren die neuen Staaten zunächst durch die Konföderationsartikel organisiert. Diese wurden am 15. November 1777 verabschiedet und traten nach einer dreijährigen Ratifikation im Jahr 1781 in Kraft. Die Konföderationsartikel basierten auf dem Prinzip vollständiger Souveränität der 13 Staaten, wobei der Kontinentalkongress nur begrenzte Befugnisse hatte, was zu vielen Problemen führte. Beispielsweise konnten keine eigenen Steuern erhoben und finanzielle Beiträge der Mitgliedsstaaten nicht gesichert werden.

Die daraus resultierenden Ineffizienzen führten zur Einberufung der Philadelphia Convention im Jahr 1787. Dort wurde anstelle einer Überarbeitung der Konföderationsartikel die Verfassung der Vereinigten Staaten erarbeitet. Diese neue Verfassung basiert auf einem Föderalsystem mit einer stärkeren zentralen Regierung und wurde am 17. September 1787 verabschiedet. Delaware war der erste Staat, der am 7. Dezember 1787 die Verfassung ratifizierte, gefolgt von Pennsylvania und New Jersey.

Die Ratifizierung der Verfassung in New Hampshire, als neunter Staat, fand am 21. Juni 1788 statt. Damit wurde die Verfassung offiziell rechtskräftig und trat am 4. März 1789 in Kraft. Die ursprüngliche Verfassung bestand aus sieben Artikeln und wurde unmittelbar nach der Bildung der Verfassungsorgane durch die Bill of Rights, bestehend aus zehn Zusatzartikeln, ergänzt. Insgesamt wurden im Laufe von zwei Jahrhunderten 17 weitere Zusatzartikel hinzugefügt.

Staat Datum der Ratifizierung Ja-Stimmen Nein-Stimmen Zustimmung in %
Delaware 7. Dezember 1787 30 0 100%
Pennsylvania 12. Dezember 1787 46 23 67%
New Jersey 18. Dezember 1787 38 0 100%
Georgia 2. Januar 1788 26 0 100%
Connecticut 9. Januar 1788 128 40 76%
Massachusetts 6. Februar 1788 187 168 53%
New Hampshire 21. Juni 1788 57 47 55%

Mit der neuen Verfassung der Vereinigten Staaten wurden auch strukturelle Änderungen in der Regierung vorgenommen. Der Kongress wurde in zwei Kammern aufgeteilt: das Repräsentantenhaus und den Senat. Diese neue Regierungsform bot mehr Stabilität und ein wirksameres Regierungssystem für die junge Republik der USA.

Westexpansion und die Bildung neuer Bundesstaaten

Im 19. Jahrhundert erweiterten die Vereinigten Staaten ihr Territorium von der Atlantikküste bis zum Pazifik, ein Prozess, bekannt als Manifest Destiny. Diese Westexpansion führte zur Bildung neuer Bundesstaaten und veränderte das Gesicht der Nation radikal. Der Kauf von Louisiana im Jahr 1803 beispielsweise verdoppelte das Staatsgebiet der Vereinigten Staaten über Nacht durch den Erwerb von mehr als 2 Millionen Quadratkilometern Land für nur 15 Millionen US-Dollar.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein war der Homestead Act von 1863, der jedem Amerikaner über 21 Jahren eine Fläche von 647.520 m² (160 Acres) gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr gewährte. Dies erleichterte die Ansiedlung und Kultivierung der neuen Gebiete erheblich und trug maßgeblich zur Bildung der Neue Bundesstaaten bei. Der Oregon Trail, ein rund 3.500 Kilometer langer Weg, verband Missouri mit den fruchtbaren Tälern Oregons, und viele Siedler zogen diesen Weg in Richtung Westen.

Deutschamerikaner spielten eine wesentliche Rolle bei der Westexpansion, insbesondere in Staaten wie Wisconsin, Missouri, Minnesota und Nebraska. Städte wie Hermann in Missouri, die 1837 gegründet wurde, entwickelten sich zu wichtigen Zentren des Weinbaus. Der Goldfund in Kalifornien 1848 führte zudem zu einem signifikanten Anstieg der Bevölkerung im Westen, wobei viele Siedler von der Ostküste in den Westen zogen.

Die USA erlebten durch die Westexpansion auch den Konflikt mit indigenen Völkern, deren Lebensräume durch die Ausbreitung der Siedler stark beeinträchtigt wurden. Trotz dieser Konflikte wuchs das Land weiter und formte sich zu jener Nation, die wir heute kennen, unterstützt von der Vision des Manifest Destiny und der Bildung Neue Bundesstaaten durch mutige Pioniere und Einwanderer.

Jahr Ereignis
1803 Kauf von Louisiana
1863 Homestead Act
1848 Goldfund in Kalifornien
1837 Gründung der Stadt Hermann in Missouri

Der Amerikanische Bürgerkrieg und die Entwicklung zum Industriestaat

Der Amerikanische Bürgerkrieg, der vom 12. April 1861 bis zum 23. Juni 1865 dauerte, veränderte das Land grundlegend. Der Konflikt zwang die Union und die Konföderierten in eine blutige Auseinandersetzung, bei der insgesamt rund 640.046 Menschen ihr Leben verloren. Von diesen starben 110.100 Soldaten in den Kämpfen und 224.580 an Krankheiten. Der Krieg gilt als der verlustreichste in der Geschichte der USA. Am Ende des Krieges verabschiedete die Union den 13. Verfassungszusatz zur Abschaffung der Sklaverei, der am 31. Januar 1865 ratifiziert und am 18. Dezember 1865 in Kraft trat.

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Bürgerkriegs waren tiefgreifend. Nach dem Konflikt begannen die USA mit der Wiederaufbauphase (Reconstruction), die bis 1877 dauerte. Ein entscheidendes Infrastrukturprojekt jener Zeit war der Bau der transkontinentalen Eisenbahn, der 1863 in Angriff genommen und 1869 vollendet wurde. Diese Entwicklungen unterstützten das Wachstum der USA zu einem führenden Industriestaat.

Mit der Abschaffung der Sklaverei und der Förderung von Industrialisierung und Infrastruktur legten die USA den Grundstein für eine neue wirtschaftliche Ära. Die Bevölkerung im Norden stieg auf 22 Millionen Menschen an, während im Süden 9 Millionen lebten. Der amerikanische Wiederaufbau und die nachfolgende westliche Expansion machten das Land zu einem Symbol des industriellen Fortschritts und der Einheit, selbst nach den dunklen Stunden des Bürgerkriegs.