
Wussten Sie, dass die erste Live-Übertragung im Fernsehen in Deutschland während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin stattfand, mit geschätzten 150.000 Zuschauern in sogenannten Fernsehstuben? Die Geschichte des Fernsehens, oder wann es erstmals möglich war, bewegte Bilder in die Wohnzimmer der Menschen zu bringen, begann jedoch bereits viel früher. Die Entwicklung mechanischer und elektronischer Technologien im frühen 20. Jahrhundert legte den Grundstein für das Medium, das heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Ein bemerkenswerter Meilenstein war der offizielle Beginn des regelmäßigen Fernsehsendebetriebs in Deutschland am 22. März 1935 durch den Fernsehsender „Paul Nipkow“ in Berlin.
Zentrale Erkenntnisse
- Die Entwicklung des Fernsehens begann im frühen 20. Jahrhundert.
- Die erste Live-Übertragung in Deutschland fand 1936 während der Olympischen Spiele statt.
- Der erste regelmäßige Fernsehsendebetrieb in Deutschland startete 1935.
- Der Fernsehkonsum wuchs rasant mit der Einführung des Farbfernsehens und digitaler Technologien.
- Fernsehen ist heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Die Anfänge der Fernsehtechnologie
Die Anfänge der Fernsehtechnologie reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Fernsehens war die Erfindung der Nipkow-Scheibe durch Paul Nipkow im Jahr 1884. Diese mechanische Bildübertragung legte den Grundstein für spätere Entwicklungen, obwohl die Nipkow-Scheibe erst Anfang des 20. Jahrhunderts praktisch zum Einsatz kam.
Wegweisend war auch die Arbeit von John Logie Baird, der 1926 in Großbritannien die ersten öffentlichen Fernsehdemonstrationen durchführte. Zeitgleich arbeitete die Wissenschaft weiter an der Elektronisierung des Fernsehens. Die Entwicklung der Kathodenstrahlröhre durch Ferdinand Braun im Jahr 1897 und Jonathan Zenneck trug entscheidend dazu bei, das Fernsehen von einer theoretischen Idee zu einem praktischen Medium zu machen.
Die Fernsehtechnologie erlebte in der folgenden Zeit rapide Fortschritte:
Jahr | Meilenstein | Bildauflösung |
---|---|---|
1906 | Erstes elektronisches Fernsehbild | 20 Zeilen |
1927 | Übertragungen von Fernsehbildern | 100 Zeilen |
1936 | Fernseher in Großbritannien | 405 Zeilen |
1939 | Deutsche Fernsehnorm | 441 Zeilen |
All diese Fortschritte ebneten den Weg für die spätere Entwicklung des Fernsehens hin zu einem allgegenwärtigen Medium. Die frühe Fernsehtechnologie war geprägt von Innovation und Experimentation, welche die Basis für die Fernseheinrichtungen bildeten, die wir heute als selbstverständlich ansehen.
Der Start der ersten Fernsehsendungen
Die ersten brauchbaren Ansätze der Fernsehübertragungstechnologie wurden von Paul Nipkow 1883 erfunden und 1884 zum Patent angemeldet. Doch der Beginn der ersten Fernsehsendungen fand erst 1926 statt, als John Logie Baird in London die weltweit erste Fernsehvorführung präsentierte. Nur zwei Jahre später, 1928, gelang es Baird, mithilfe seiner Technologie den Atlantik zu überbrücken, was einen bedeutenden Meilenstein in der Fernsehgeschichte markierte.
Am 31. August 1928 wird oft als Beginn des Fernsehens in Deutschland angesehen. In den Anfängen bestand die Fernsehindustrie nur aus einer überschaubaren Anzahl von Enthusiasten und frühen adopters. Bis 1929 gab es in Großbritannien ungefähr 3000 selbstgebaute Fernseher sowie 1000 gekaufte Geräte, was die begrenzte Reichweite der ersten Fernsehsendungen verdeutlicht.
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Ein markantes Datum in der Fernsehgeschichte Deutschlands ist der 22. März 1935, als der Fernsehsender „Paul Nipkow“ mit dem regelmäßigem Programmstart begann. Dieses Ereignis gilt als erstes Beispiel für kontinuierliche Fernsehsendungen weltweit. Das tägliche Programm umfasste drei Stunden und beinhaltete vorwiegend Nachrichten und pädagogische Inhalte. Schnell verbesserte sich die Fernsehübertragungstechnologie, was die Expansion der Fernsehindustrie ermöglichte.
Die technologischen Fortschritte setzten sich über die Jahre fort und resultierten in der Einführung der ersten vollelektronischen Fernsehübertragung in Deutschland am 25. Dezember 1930. Das Fernsehen entwickelte sich zu einem zunehmend populären Medium, das beginnend mit Großbritannien und Deutschland allmählich eine breitere Masse erreichte.
Seit wann gibt es Fernsehen
Die Fernsehgeschichte beginnt offiziell am 22. März 1935 in Deutschland mit dem ersten regelmäßigen Programmbetrieb eines Fernsehsenders. Es war eine revolutionäre Phase in der Fernsehen geschichtliche Entwicklung, da in dieser Zeit Programme an drei Tagen in der Woche ausgestrahlt wurden, was damals weltweit einzigartig war.
Der Preis für einen Fernsehapparat betrug zu Beginn 3.600 Reichsmark, was für die meisten Deutschen unerschwinglich war. Dies führte dazu, dass es anfänglich nur 14 öffentliche Fernsehstuben in Berlin gab, die jeweils Platz für 30 Personen boten. Rund 600 Zuschauer verfolgten täglich das Programm in diesen Fernsehstuben.
Ein herausragendes Ereignis der Fernsehgeschichte war die Übertragung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin, bei der etwa 100.000 Menschen die sportlichen Großereignisse verfolgten. Bereits ab 1937 wurde das Fernsehen täglich ausgestrahlt und es wurden neue Studios eingerichtet, was einen weiteren Meilenstein in der Fernsehen geschichtliche Entwicklung darstellte.
Im Juni 1944 wurde der Sendebetrieb des Fernsehens stillgelegt, ein einschneidendes Kapitel in der Fernsehgeschichte. Dennoch plante die Industrie bereits 1939 die Massenproduktion von 10.000 Fernsehern, um das Fernsehen weiter zu verbreiten und zu etablieren.
Die Entwicklung des Fernsehens in der Nachkriegszeit
Die Nachkriegsentwicklung des Fernsehens in Deutschland war geprägt von einem großen Aufschwung, der sowohl technologisch als auch kulturell bedeutend war. Nach dem Zweiten Weltkrieg untersagten die Alliierten zunächst die Beschäftigung mit dem Fernsehen in Deutschland. Doch bereits ab 1948/49 begannen die Vorbereitungen für einen Wiederbeginn des Fernsehens in der Bundesrepublik und der DDR.
Mit der Wiederaufnahme des Fernsehbetriebs ab 1950, sowohl in Hamburg als auch in Berlin-Adlershof, startete eine neue Ära. Besonders markant war die Einführung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland, was eine strukturierte Fernsehlandschaft förderte. Die Gründung der ARD 1950 spielte dabei eine zentrale Rolle und trug wesentlich dazu bei, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu etablieren.
Ereignisse wie die Übertragung der Krönung von Königin Elisabeth II. im Jahr 1953 zogen das Interesse der Zuschauer auf sich und führten zu einem exponentiellen Wachstum der Fernsehhaushalte. Fernsehgeräte wurden zunehmend zu einem festen Bestandteil deutscher Haushalte. Während im Jahr 1953 nur etwa 1.000 „Fernsehteilnehmer“ in Deutschland gezählt wurden, verzeichnete man 1955 bereits knapp 100.000 registrierte Teilnehmer. Der Trend setzte sich fort, und bis 1962 besaßen bereits 14 Millionen Haushalte in Westdeutschland einen Fernseher.
Auch die Infrastruktur des Fernsehens wurde in dieser Zeit maßgeblich verbessert. Die erste Richtfunkstrecke in der Bundesrepublik Deutschland wurde von Hamburg über Hannover nach Köln aufgebaut und diente als Rückgrat für die Fernsehübertragungen. Parallel dazu entstand in der DDR 1953 eine Richtfunkstrecke von Berlin-Adlershof nach Leipzig, die 1954 nach Dresden verlängert wurde.
Ein wichtiger Meilenstein in der Nachkriegsentwicklung war die Einigung auf die einheitliche Zeilennorm von 625 Zeilen im Jahr 1948, die sich in Europa durchsetzte und eine Standardisierung der Übertragungsqualität ermöglichte. Zudem startete der NWDR am 25. Dezember 1952 in der Bundesrepublik Deutschland das erste regelmäßige Fernsehprogramm, das täglich zwei bis drei Stunden Programm bot.
Jahr | Bedeutende Ereignisse |
---|---|
1948/49 | Vorbereitungen für den Wiederbeginn des Fernsehens in der Bundesrepublik und der DDR |
1950 | Wiederaufnahme des Fernsehbetriebs in Hamburg und Berlin-Adlershof |
1952 | Start des ersten regelmäßigen Fernsehprogramms durch den NWDR |
1953 | Steve Jobs – Aufbau der ersten Richtfunkstrecke in der DDR |
1955 | Knapp 100.000 Fernsehteilnehmer in Deutschland |
1962 | Bereits 14 Millionen Haushalte in Westdeutschland besitzen einen Fernseher |
Von Schwarzweiß zu Farbe: Der Durchbruch des Farbfernsehens
Die technologische Evolution des Fernsehens führte zu bedeutenden Veränderungen, insbesondere durch die Einführung des Farbfernsehens. Ein bedeutender Zeitpunkt in der Geschichte des Fernsehens war der 25. August 1967, als die Bundesrepublik Deutschland offiziell mit dem Farbfernsehen startete. Vice-Kanzler Willy Brandt drückte um 10:57 Uhr einen Knopf, um das Farbfernsehen in Deutschland einzuleiten. Dies war ein gewaltiger Fortschritt gegenüber den vorherigen Schwarzweiß-Sendungen.
Die Entwicklung und Implementierung des PAL-Systems in Deutschland bot eine überlegene Bildqualität und Farbtreue verglichen mit den vorherigen Systemen. Diese technologische Evolution war nicht nur technisch kompliziert, sondern erforderte auch bedeutende Veränderungen in der Produktion und Übertragung von Fernsehinhalten.
In den USA wurden die ersten Farbfernsehprogramme bereits am 1. Oktober 1953 ausgestrahlt, gefolgt von der ersten nationalen Farbausstrahlung am 1. Januar 1954. Trotz dieses Vorsprungs besaßen 1964 nur 3,1 % der US-Haushalte Farbfernseher. In Deutschland hingegen, wurden die ersten Farbsendungen während der Olympischen Spiele 1972 und der Fußballweltmeisterschaft 1974 ausgestrahlt, was das Interesse an Farbfernsehgeräten weiter steigerte.
Land | Einführungsdatum | Verkaufszahlen (Jährlich) | Preis eines Farbfernsehers |
---|---|---|---|
Deutschland | 25. August 1967 | In Millionen Stück | 1.840 DM (Einführungspreis) / 2.400 DM (Endpreis) |
Österreich | 7. Februar 1967 | — | — |
Schweiz | 1. Oktober 1968 | 1 % der Fernseher ausgerüstet | 3.000 CHF |
DDR | 3. Oktober 1969 | — | — |
Sowjetunion | November 1967 | Komplette Umstellung bis 1. Januar 1977 | — |
Die Einführung von Farbfernsehen bedeutete auch eine erhebliche finanzielle Investition für die Verbraucher. 1967 lag der Preis eines Farbfernsehers in Deutschland bei rund 2.400 DM, was im Vergleich zum Preis eines VW 1200 (Sparkäfer) von 4.525 DM deutlich machte, dass Farbfernsehen noch ein kostspieliges Gut war.
Doch die technologische Evolution des Farbfernsehens wurde weltweit rasch vorangetrieben. So wurde beispielsweise das Farbfernsehen in Österreich bereits am 7. Februar 1967 eingeführt und in der Schweiz am 1. Oktober 1968. Diese Fortschritte markierten den Beginn einer neuen Ära des Fernsehens, in der das Farbfernsehen zum Standard wurde und die visuelle Darstellung revolutionierte.
Fernsehen als Massenmedium ab den 1950ern
In den 1950er Jahren entwickelte sich das Fernsehen endgültig zum Massenmedium. Die ersten Versuchssendungen in Deutschland begannen im Jahr 1950, und am 21. Dezember 1952 startete die offizielle tägliche Programmausstrahlung. Der ARD-Programm „Deutsches Fernsehen“ begann am 1. November 1954, was zu einem signifikanten Anstieg der Fernsehzuschauer führte.
Im Jahr 1957 erreichte die Bundesrepublik Deutschland die erste Teilnehmermillion, was etwa 4 Millionen Fernsehzuschauern entsprach. In der DDR wurde die erste Million Fernsehteilnehmer 1960 erreicht. Besonders live übertragene Ereignisse, wie die Mondlandung 1969, verstärkten die Rolle des Fernsehens als primäres Medium für Nachrichten und Unterhaltung.
Der jährliche Zuwachs an Fernsehteilnehmern in den 1960er Jahren betrug im Westen etwa eine Million, im Osten etwa 400.000 bis 500.000. 1970 besaßen 15 Millionen Teilnehmer in der Bundesrepublik einen Fernsehempfänger, was 68 % der Haushalte entsprach. 1975 stieg dieser Anteil auf 75 % und Ende der 1980er Jahre hatten 95 % der Haushalte in der Bundesrepublik sowie in der DDR einen Fernsehempfänger.
Die Einbindung von Werbung und die zunehmende Programmvielfalt machten das Fernsehen zur dominanten Informations- und Kulturplattform. Besonders die Einführung von Farbfernsehen im Jahr 1967 in Deutschland und 1969 in der DDR veränderten das Seherlebnis für Millionen von Fernsehzuschauern.
Jahr | Ereignis |
---|---|
1950 | Beginn der ersten Versuchssendungen in Deutschland |
1952 | Offizielle tägliche Programmausstrahlung startet |
1954 | ARD-Programm „Deutsches Fernsehen“ beginnt |
1957 | Erste Teilnehmermillion in der Bundesrepublik erreicht |
1960 | Erste Teilnehmermillion in der DDR erreicht |
1969 | Live-Übertragung der Mondlandung |
1967 | Einführung des Farbfernsehens in Deutschland |
1969 | Einführung des Farbfernsehens in der DDR |
1984 | Start der kommerziellen Fernsehsender RTL und Sat.1 |
Technologische Innovationen im Fernsehen
Die letzten Jahre haben durch zahlreiche technologische Innovationen das Fernsehen revolutioniert. Die digitale Übertragungstechnologie hat das klassische analoge Fernsehen fast vollständig verdrängt. Erhebliche Fortschritte wurden auch durch die Einführung von High Definition Television (HDTV) erzielt, das durch seine hohe Bildqualität besticht und ein außergewöhnliches Fernseherlebnis bietet.
Ein weiterer bedeutender Fortschritt war die Entwicklung und Einführung von 3D-Fernsehen. Unternehmen wie Sony und Sharp führten 3D-TV-Programme ein, die jedoch aufgrund des hohen Preises für 3D-Fernseher und Brillen von etwa €2.500 sowie der begrenzten Verfügbarkeit von 3D-Inhalten auf Anfangsschwierigkeiten stießen. Obwohl die Filmindustrie 3D als die nächste Evolutionsstufe im Heimkino sieht und große Studios intensiv an 3D-Filmen arbeiten, setzten sich 3D-Fernseher im Heimgebrauch nicht nachhaltig durch.
Die Integration von Internet-Technologien und der Aufstieg von Over-the-Top (OTT)-Diensten wie Netflix und Amazon Prime waren ebenfalls revolutionär. Diese Dienste ermöglichen es den Zuschauern, Inhalte weltweit auf einer Vielzahl von Geräten wie Smartphones, Tablets und Smart-TVs zu streamen. Mit OTT-Diensten können Benutzer ihre Abonnements flexibel verwalten und auf eine große Auswahl an Inhalten on-demand zugreifen, während traditionelle IPTV-Systeme auf Abonnenten bestimmter Internetdienstanbieter und spezielle Ausrüstung wie Set-Top-Boxen angewiesen sind.