Wussten Sie, dass die erste brauchbare Umsetzung der Fernsehtechnologie bereits 1883 von Paul Nipkow erfunden wurde? Seine „Nipkow-Scheibe,“ die die Grundlagen für die mechanische Bildübertragung schuf, markiert den Ursprung des Fernsehens lange bevor es als Massenmedium populär wurde.
Zentrale Erkenntnisse
- Die erste praktische Fernsehtechnologie wurde 1883 von Paul Nipkow entwickelt.
- Nipkow meldete seine Erfindung, die „Nipkow-Scheibe,“ am 6. Januar 1884 zum Patent an.
- 1926 führte John Logie Baird die weltweit erste Fernsehvorführung in London durch.
- Die ersten regelmäßigen Testsender starteten 1929 in Deutschland.
- Seit den 1950er Jahren stieg die Anzahl der Fernsehzuschauer rasant an, was den Grundstein für das Fernsehen als Massenmedium legte.
- 1967 wurde in der Bundesrepublik Deutschland das Farbfernsehen eingeführt.
Die Anfänge des Fernsehens: Erfindungen und frühe Entwicklungen
Die Technologie des Fernsehens blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück. Die ersten bedeutenden Erfindungen im Fernsehen begannen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben ist das erste Patent von Paul Nipkow im Jahr 1884, das den Grundstein für die spätere Entwicklung des Fernsehens legte. Nipkow’s „elektrisches Teleskop“ war eine der ersten Erfindungen im Fernsehen, die das Potenzial der Übertragung von Bild und Ton erkannte.
Der erste regelmäßige Programmbetrieb eines Fernsehsenders startete 1935 in Berlin, etwa 50 Jahre nach der ersten Patentanmeldung. Diese frühe Entwicklung des Fernsehens machte Deutschland zum Vorreiter in der Technologie des Fernsehens, da es von 1935 bis 1944 das erste Land mit einem kontinuierlichen Fernsehprogramm war.
Interessanterweise begann das Fernsehen in Großbritannien nur ein Jahr später, nämlich 1936, und in den USA nahm es 1937/38 seinen Anfang. Diese parallelen Entwicklungen zeigen, wie wichtig die frühe Technologie des Fernsehens für viele Länder war.
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Die europäische Rundfunknorm von 625 Zeilen wurde 1948 vereinbart, was eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den 441 Bildzeilen vor dem Krieg darstellte. Diese Norm trug erheblich zur weiteren Entwicklung des Fernsehens bei. Parallel dazu liefen in Deutschland ab 1950 intensive Bemühungen, den Fernsehbetrieb in Hamburg und Berlin-Adlershof wieder aufzunehmen.
Nicht zu vergessen sind die bedeutenden technologischen Erfindungen im Fernsehen in den darauffolgenden Jahren, wie die Einführung des ersten kommerziellen Farbfernsehens in den USA im Jahr 1954 und die offizielle Einführung des Farbfernsehens in Deutschland im Jahr 1967. Diese Innovationen markierten wichtige Meilensteine in der Geschichte und Entwicklung des Fernsehens.
Besonders bemerkenswert war auch die Einführung des Farbfernsehens in der DDR mit dem zweiten Fernsehprogramm am 7. Oktober 1969, die es schaffte, die Technologie des Fernsehens auf ein neues Niveau zu heben.
Die Geschichte der frühen Erfindungen und Entwicklungen des Fernsehens zeigt deutlich, wie schnell sich die Technologie des Fernsehens weltweit verbreitete und wie sie die Art und Weise revolutionierte, wie Menschen Informationen und Unterhaltung konsumieren.
Seit wann gibt es Fernsehen als Massenmedium?
Die Entwicklung zum Massenmedium begann in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Ausstrahlung von Fernsehsendungen regelmäßig erfolgte. Die ersten Versuchssendungen starteten 1950, und am 21. Dezember 1952 begann offiziell in Berlin-Adlershof das Fernsehversuchsprogramm. Dies markierte den Anfang der täglichen Programmausstrahlung in Westdeutschland.
Zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Massenverbreitung waren das ARD-Programm „Deutsches Fernsehen“ am 1. November 1954 und der erste Teilnehmermillion in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1957. In der DDR wurde die erste Million Zuschauer im Jahr 1960 erreicht.

In den 1960er Jahren stieg die Zahl der Fernsehteilnehmer in Westdeutschland jährlich um etwa eine Million, während in der DDR der Zuwachs bei etwa 400.000 bis 500.000 Teilnehmern lag. Bis 1970 hatten 68 % der Haushalte in der Bundesrepublik ein Fernsehgerät, und bis 1975 war dieser Anteil auf 75 % angewachsen. Ende der 1980er Jahre besaßen etwa 95 % der Haushalte in West- und Ostdeutschland ein Fernsehgerät.
Der offizielle Start des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) erfolgte am 1. April 1963. Die ersten Dritten Programme wurden 1964/1965 von den ARD-Anstalten BR, HR und WDR gegründet. Ein weiterer bedeutender Schritt war die Einführung von Farbsendungen in der DDR im Jahr 1969 und die Einführung von Stereoton im deutschen Fernsehen im Jahr 1975.
Die Entwicklung des Fernsehens nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Entwicklung des Fernsehens in der Nachkriegszeit Fernsehen war geprägt von bedeutenden Fortschritten in der Fernsehtechnologie und der zunehmenden Verbreitung von Fernsehgeräten. Ab 1952 begann der reguläre Programmbetrieb sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik Deutschland. Der erste Nachkriegs-Fernsehbetrieb in Deutschland wurde am 25. Dezember 1952 mit dem NWDR-Fernsehen wieder aufgenommen, was den Beginn einer neuen Ära markierte.
Die Anzahl der Fernsehempfänger und die Vielfalt der Programme nahmen stetig zu, wodurch das Fernsehen zu einem wichtigen Massenmedium wurde. Ein herausragendes Ereignis war die Einführung des Farbfernsehens im Jahr 1967 auf der 25. Großen Deutschen Funk-Ausstellung.
Bereits in den späten 1940er Jahren wurden erhebliche Fortschritte in der Fernsehtechnologie erzielt. Fernsehgeräte wurden immer weiterentwickelt, um eine bessere Bildqualität und größere Bildschirmdiagonalen zu bieten. Dies trug wesentlich dazu bei, dass das Fernsehen zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens in deutschen Haushalten wurde.
| Jahr | Ereignis |
|---|---|
| 1952 | Wiederaufnahme des Fernsehbetriebs mit NWDR |
| 1953 | Reguläre Sendung des ersten europäischen Privatfernsehsenders „Telesaar“ |
| 1963 | Beginn des Sendebetriebs des ZDF |
| 1967 | Einführung des Farbfernsehens |
Die Nachkriegszeit Fernsehen brachte nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine kulturelle Neuorientierung mit sich. Mit der zunehmenden Verbreitung von Fernsehgeräten setzte ein Wandel im Medienkonsum ein, der die Gesellschaft nachhaltig beeinflusste. Die regelmäßige Ausstrahlung von Programmen und die Einführung neuer Technologien ermöglichten es, das Medium Fernsehen zu einem zentralen Informations- und Unterhaltungsmedium zu machen.
Seit wann gibt es Fernsehen in der DDR?
Das DDR Fernsehen begann offiziell am 19. März 1950 mit einer Entscheidung des Ministerrats. Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) startete den Fernsehbetrieb am 20. Dezember 1951, doch erst am 29. Juli 1952 wurden die ersten Fernsehgeräte verfügbar gemacht. Bereits am 16. November 1952 konnten die ersten Fernseh-Rundfunkempfänger in der DDR gekauft werden. Diese Geräte kosteten 3.500 DM, während das durchschnittliche Monatseinkommen bei etwa 300 DM lag.
Bis zur Produktionsstopp im Jahr 1954 wurden nur ca. 3.000 Geräte namens Leningrad in der DDR verkauft, während etwa 130.600 Geräte als Reparationsleistung an die Sowjetunion geliefert wurden. Der DFF betrieb Fernsehen in der DDR bis zum 31. Dezember 1991.
Am 21. Dezember 1952, beim Start des öffentlichen Versuchsprogramms, gab es in der DDR etwa 60 Empfangsgeräte, alle in Berlin. Ende 1958 waren über 300.000 Fernsehgeräte in der DDR angemeldet, und Ende der 1960er-Jahre gab es über 4 Millionen Empfangsgeräte.
Der DFF führte Farbfernsehen im Jahr 1969 mit einem zweiten Programm ein. Die jährlichen Sendestunden stiegen von 786 Stunden im Jahr 1955 auf 9.194 Stunden im Jahr 1988. Die Umstellung von SECAM auf PAL für die Farbwiedergabe fand in der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember 1990 statt.
Im Jahr 1982 konnten rund 90 Prozent der Haushalte in der DDR Fernsehen empfangen, und ein Fünftel dieser Haushalte hatte Zugang zu Farbfernsehen. Die Preise für Farbfernseher betrugen 1962 etwa 4.100 Mark für das Einstiegsmodell und 6.250 Mark für die Luxusversion im Jahr 1980. Diese Preise entsprachen dem vier- bis fünffachen eines Durchschnittseinkommens. Ab 1973 sendete auch das Erste Programm in Farbe.
Der Einfluss des DFF (Deutscher Fernsehfunk), später als „Fernsehen der DDR“ bekannt, auf die öffentliche Meinungsbildung war erheblich eingeschränkt im Vergleich zum bundesrepublikanischen Fernsehen, was zur Entwicklung inoffizieller Öffentlichkeiten führte. Bis Ende der 1980er Jahre hatten etwa 95 % aller Haushalte in West- und Ostdeutschland ein Fernsehgerät. Der Deutsche Fernsehfunk wurde am 15. Dezember 1990 abgeschaltet.
| Jahr | Signifikantes Ereignis | Anzahl der Empfänger |
|---|---|---|
| 1951 | Erster öffentlicher Versuchssende- und Empfangsversuch | – |
| 1952 | Verkauf der ersten Fernsehgeräte | 60 |
| 1958 | Über 300.000 Geräte angemeldet | 300.000 |
| 1969 | Einführung des Farbfernsehens | – |
| 1982 | 90% der Haushalte haben Fernsehen | – |
| 1990 | Umstellung von SECAM auf PAL | – |
Das Fernsehen im digitalen Zeitalter
Mit der nahezu vollständigen Digitalisierung des TV-Empfangs in Deutschland im Jahr 2019 hat sich die Landschaft des Fernsehens grundlegend verändert. Der Digitalisierungsgrad für terrestrisches Fernsehen erreichte bereits 2009 100 %, was einen wichtigen Meilenstein darstellte. Ebenso wurde die analoge Satellitenverbreitung am 30. April 2012 eingestellt, wodurch auch hier die vollständige Digitalisierung erreicht wurde.
Die Umstellung auf digitales Fernsehen ermöglichte es, die Anzahl der verfügbaren Programme erheblich zu erhöhen. Digitalisierte Kabelnetze erlauben den Empfang von mehr als 100 TV-Kanälen, während der Satellitenempfang mehrere Hundert Programme bereitstellt. DVB-T2, das modernisierte terrestrische Fernsehen, ermöglicht den Empfang von bis zu 36 Programmen. Diese Technologien haben den Grundstein dafür gelegt, dass eine Vielzahl von Streaming-Diensten, wie Netflix und Amazon Prime Video, von einem breiten Publikum in Deutschland genutzt werden können. 2019 konnten über 56 % der deutschen TV-Haushalte Internetinhalte direkt oder indirekt auf ihren Fernsehern nutzen.
Die Zukunft des Fernsehens wird durch die fortschreitende Digitalisierung und die zunehmende Beliebtheit von Streaming-Diensten geprägt. Fernsehmediatheken erreichen eine Nutzung von 38,5 %, während fast 40 % der Deutschen regelmäßig auf Videoportale wie YouTube zugreifen. Netflix wird von 26,8 % der Befragten genutzt, Amazon Prime Video von 25,4 %. Diese Entwicklungen zeigen, dass das traditionelle Fernsehen zunehmend von digitalen Inhalten und Streaming-Diensten ergänzt wird, was die Art und Weise, wie wir fernsehen, nachhaltig verändert.
