Seit wann gibt es Feuerwerk?

Seit wann gibt es Feuerwerk

Über 700 Jahre ist es her, dass das erste dokumentierte Feuerwerk in Europa 1379 in Italien den Nachthimmel erleuchtete. Doch die Geschichte von Feuerwerk reicht weit zurück in das China des frühen 12. Jahrhunderts, wo die Tradition begann, Sprengstoff bei Festen zu verwenden. Noch beeindruckender: In Deutschland fand bereits 1506 das erste Feuerwerk statt. Die Feuerwerkskörper Historie ist also reich an faszinierenden Meilensteinen und Überraschungen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Der Ursprung von Feuerwerken liegt im China des frühen 12. Jahrhunderts.
  • 1379 wurde das erste Feuerwerk in Europa in Italien dokumentiert.
  • In Deutschland fand 1506 das erste dokumentierte Feuerwerk statt.
  • Der Umsatz der Pyrotechnikbranche ist signifikant und in Millionenhöhe.
  • Trotz Verkaufsverboten während der Corona-Jahre wurden Raketen und Böller im Wert von rund 20 Millionen Euro gezündet.

Der Ursprung des Feuerwerks in China

Der Ursprung von Feuerwerk liegt tief in der Geschichte Chinas verankert, wo es vor etwa 1.400 Jahren zur Zeit der Tang-Dynastie erstmals dokumentiert ist. Der chinesische Mönch Li Tian gilt als Erfinder des Schwarzpulvers, das die Grundlage für die Feuerwerkskörper Entstehung bildet. Dieses Schwarzpulver wurde zunächst für militärische Zwecke verwendet, bevor es zu künstlerischen Darstellungen weiterentwickelt wurde.

Die ersten „Lust- oder Kunstfeuerwerke“ wurden wahrscheinlich während der Song-Dynastie (960–1270) inszeniert. In China ist die Bezeichnung für Feuerwerk 煙花 (yānhuā), was „Rauchblume“ bedeutet, oder 煙火 (yānhuǒ), was „Rauchfeuer“ bedeutet. Diese Bezeichnungen verdeutlichen die ästhetische und symbolische Bedeutung von Feuerwerken im alten China.

Schwarzpulver wurde ursprünglich zur Vertreibung böser Geister genutzt. Diese Praktik zeigt, wie tief verwurzelt die Feuerwerkskörper Entstehung in der chinesischen Kultur ist. Die spektakulären Darstellungen von Licht und Klang wurden bald wichtiger Bestandteil kultureller und religiöser Feierlichkeiten.

Dynastie Ereignis Zeitspanne
Tang-Dynastie Erfindung des Schwarzpulvers durch Li Tian ~ 1.400 Jahre vor heute
Song-Dynastie Erste „Lust- oder Kunstfeuerwerke“ 960–1270
Heutiges China Feuerwerk als „Rauchblume“ oder „Rauchfeuer“ bekannt Gegenwart

Das Feuerwerk im mittelalterlichen Europa

Im mittelalterlichen Europa erlebte die Feuerwerk Entwicklung einen langsamen, aber stetigen Fortschritt. Die Ursprünge der Pyrotechnik in Europa lassen sich dank alchemistischer Versuche in dieser Zeit nachweisen, auch wenn die genaue Entstehungszeit unbekannt ist. Einer der ersten bedeutenden Wendepunkte hierbei war die Einführung von explodierenden Bambusstäben aus China, die um das Jahr 1000 beim Neujahrsfest verwendet wurden.

Diese frühe Form der Pyrotechnik verbreitete sich langsam und erlangte im 17. und 18. Jahrhundert in Europa wahre Meisterschaft. Nicht zuletzt dank prunkvoller Veranstaltungen wie dem Feuerwerk des französischen Königs Ludwig XV. im Jahr 1770, wo 20.000 Raketen und 6.000 Vulkane zum Einsatz kamen, erlangten Feuerwerke einen stabilen Platz in der europäischen Feuerwerk Tradition. Auch das vom Komponisten Georg-Friedrich Händel 1749 komponierte Werk „Feuerwerksmusik“ für ein von König George II. von Großbritannien initiiertes Spektakel fand großen Anklang, obwohl das Ereignis letzten Endes im Desaster endete.

Die Tradition großer Feuerwerke setzte sich im 18. Jahrhundert fort, wobei wohlhabende Bürger begonnen hatten, Lustfeuerwerke zu organisieren. 1796 wurde beispielsweise im Wiener Prater ein Feuerwerk mit dem Titel „Werthers Leiden, frei nach Goethe“ aufgeführt. Solche prächtigen Vorführungen spiegelten nicht nur die Bereitschaft wider, hohe Investitionen, wie etwa die 14.500 Pfund, die 1749 für ein Feuerwerk im Grünen Park in London aufgewendet wurden, zu tätigen, sondern auch das große öffentliche Interesse und die traditionell fest verankerte Rolle von Feuerwerken in der europäischen Kultur.

Der deutsche Hersteller Georg Berckholz, der 1838 seine Firma gründete, trug ebenfalls zur industriellen Feuerwerk Entwicklung bei. Bis heute gibt es über 40 kleinere Feuerwerksproduktionen im deutschen Raum, die sich stetig weiterentwickelt haben.

Die Feuerwerk Tradition in Europa hat eine facettenreiche Historie, die sich durch kontinuierliche Innovationen und kulturelle Integration auszeichnet. Besonders die Einführung von Metallzusätzen zur Farberzeugung im Jahr 1830 durch die Ruggerie Familie verdeutlicht die ständige Weiterentwicklung dieser Kunstform.

Seit wann gibt es Feuerwerk in Deutschland?

Die Geschichte des Feuerwerks in Deutschland reicht mehr als 600 Jahre zurück. Bereits 1420 wurde das erste deutschsprachige Feuerwerkbuch verfasst, welches Details über die Herstellung und Verwendung von Feuerwerkskörper enthielt. Ein bedeutendes Ereignis war der Druck dieses Buches in Straßburg im Jahr 1529.

Im Barock wurden große Feuerwerke zu Ehren von Thronfolgern-Geburten und militärischen Siegen abgebrannt. Ein herausragendes Beispiel ist das größte Barockfeuerwerk im Jahr 1770 im Park von Versailles, bei dem 20.000 Raketen, 6.000 Feuertöpfe und vulkanartige Effekte entzündet wurden. Auch in Deutschland fanden in dieser Zeit prächtige Feuerwerke statt.

1838 gründete Georg Berckholz die erste Feuerwerksfirma in Deutschland. Im frühen 20. Jahrhundert gab es zahlreiche Feuerwerksfirmen, die zur wachsenden Popularität beitrugen. Feuerwerkskörper standen damals zunehmend der Öffentlichkeit zum Kauf zur Verfügung. Heute existieren etwa 40 meist kleinere Unternehmen, die Feuerwerkskörper in Deutschland herstellen, mit einem Jahresumsatz von rund 180 Millionen Euro im Jahr 2023.

equals

Im Jahr 1988 wurde das größte Feuerwerk am Toyasee in Hokkaido gezündet – mit einer Kugelbombe von 139 cm Durchmesser und einem Gewicht von 700 kg.

Zusammengefasst veranschaulicht die Feuerwerkskörper Historie, dass sich die deutsche Tradition des Feuerwerks über Jahrhunderte entwickelt hat. Sie zeigt auch, dass diese Kunstform eine wichtige und beständige Rolle in der deutschen Kultur und Geschichte spielt.

Feuerwerke bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen

Feuerwerke haben eine lange Tradition bei kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen. Diese beeindruckenden Kunstwerke erhellen den Himmel und sind oft das Highlight von Feierlichkeiten. In der Ausstellung „Durchgeknallt und abgebrannt. Feuerwerkskünste aus fünf Jahrhunderten“, die vom November 2023 bis zum 9. Februar 2024 im Kulturforum Berlin zu sehen ist, werden historische und zeitgenössische Aspekte von Feuerwerk Veranstaltungen beleuchtet.

Feuerwerk Veranstaltungen

Seit dem 17. Jahrhundert sind Feuerwerke als Teil von Festivitäten dokumentiert. Ein bemerkenswerter Kupferstich von Daniel Marot aus dem Jahr 1702 zeigt ein Feuerwerk, das die Siegesfeiern der Niederlande über Frankreich und Spanien darstellte. Welche Rolle kulturelle Feuerwerke auch heute noch spielen, zeigt die Ausstellung eindrucksvoll.

Peter Troschels Kupferstich um 1650 dokumentiert die prachtvollen Feuerwerke anlässlich des „Nürnberger Friedens“, der den Dreißigjährigen Krieg beendete. Solche kulturellen Feuerwerke waren nicht nur Ausdruck von Freude und Feierlichkeit, sondern auch von technischer Raffinesse und kunstvollem Design.

Jahr Anlass Ort
1702 Sieg der Niederlande über Frankreich und Spanien
1650 „Nürnberger Frieden“ Nürnberg
1613 Hochzeit von Kurfürst Friedrich V. und Elisabeth Stuart London, Heidelberg

Feuerwerk Veranstaltungen wurden oft auch zu wichtigen familiären und religiösen Anlässen wie Geburtstagen, Taufen, Hochzeiten und Jubiläen abgehalten. Diese Events sind tief in der Tradition verwurzelt und bieten eine beeindruckende visuelle Ergänzung zu den Feierlichkeiten.

Im kulturellen Kontext Chinas sind Feuerwerke besonders bedeutsam. Etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung feiert das chinesische Neujahrsfest, bei dem Feuerwerkskörper eine zentrale Rolle spielen. Von Peking bis Hongkong ziehen spektakuläre Feuerwerkvorstellungen jährlich Millionen Besucher an und machen das chinesische Neujahr zu einem der größten Feuerwerk Veranstaltungen der Welt.

Die Entwicklung der Pyrotechnik und moderne Feuerwerke

Die Geschichte der Pyrotechnik reicht weit zurück, mit dem ersten dokumentierten Einsatz am 15. Mai 1749 in Form der Feuerwerksmusik bei den Royal Fireworks in London. Die Pyrotechnik hat sich seitdem erheblich weiterentwickelt. Moderne Feuerwerke sind das Ergebnis zahlreicher Pyrotechnik Innovationen, von verbesserten Schwarzpulverrezepturen bis hin zu komplexen Choreografien synchronisiert zur Musik.

In Deutschland unterliegen pyrotechnische Gegenstände dem Sprengstoffgesetz und sind in vier Kategorien (F1 bis F4) eingeteilt, basierend auf ihrer Gefährlichkeit und der Nettoexplosivstoffmasse (NEM). Kategorie F1 umfasst Artikel mit sehr geringer Gefahr, die auch in geschlossenen Räumen verwendet werden dürfen, während Kategorie F4 Artikel mit großer Gefahr umfasst, die nur von ausgebildeten Pyrotechnikern und nach behördlicher Genehmigung verwendet werden dürfen.

Nach dem Unfall in Enschede im Jahr 2000 wurden die Vorschriften für den Umgang mit Pyrotechnik europaweit verschärft. Alle pyrotechnischen Gegenstände müssen nun ein CE-Zeichen tragen und von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) geprüft werden.

Umweltbewusstsein spielt eine zunehmend wichtige Rolle in der Pyrotechnik. In Deutschland wurde eine Initiative gestartet, Kunststoff aus Kleinfeuerwerken zu verbannen, um die Umweltfreundlichkeit zu erhöhen. Moderne Feuerwerke setzen daher vermehrt auf umweltverträgliche Materialien und Verfahren.

Kategorie Gefahr Max. Schalldruckpegel NEM (g) Verwendung
F1 Sehr geringe Gefahr 120 dB(A,Imp.) @ 1 m 20 In geschlossenen Räumen
F2 Geringe Gefahr 120 dB(A,Imp.) @ 8 m Ab 16 Jahren in abgegrenzten Bereichen im Freien
F3 Mittelgroße Gefahr 120 dB(A,Imp.) @ 15 m 1000 Nur nach behördlicher Genehmigung im Freien
F4 Große Gefahr Kein Limit Von ausgebildeten Pyrotechnikern

Pyrotechnik Innovationen haben nicht nur zu sichereren, sondern auch zu beeindruckenderen Feuerwerkskörpern geführt. Heutzutage ermöglichen fortschrittliche chemische Mischungen eine Vielzahl von Farben und Effekten, die früher undenkbar waren. So tragen Strontiumsalze zu roten Effekten bei, während Kupfersalze für Blau sorgen. Diese modernen Feuerwerke bieten eine nie zuvor gesehene visuelle und akustische Pracht, die jedes Ereignis unvergesslich macht.

Feuerwerk als Kunstform und Kulturgut

Feuerwerkskunst hat eine tief verwurzelte Geschichte, die bis zur Erfindung des Schwarzpulvers durch den chinesischen Mönch Li Tian vor etwa 1.400 Jahren zurückreicht. Die erste dokumentierte Nutzung von Feuerwerken in Deutschland fand im Jahr 1506 statt, wobei die kulturelle Bedeutung von Feuerwerk bereits seit Jahrhunderten immense Bedeutung hat.

Im Laufe der Zeit hat sich die Feuerwerkskunst weltweit weiterentwickelt. In Japan beispielsweise, finden die größten Feuerwerksveranstaltungen im Juli, August und September statt und ziehen Millionen von Teilnehmern an. Bemerkenswerte Ereignisse wie das Nagaoka Feuerwerk-Festival, das über 20.000 Feuerwerke in einem atemberaubenden Finale über zwei Kilometer entfaltet, und der Omagari Feuerwerk-Wettbewerb, der seit 1910 jährlich über 600.000 Zuschauer anzieht, unterstreichen die kulturelle Bedeutung von Feuerwerk.

In Europa spielte Feuerwerk ebenfalls eine wichtige Rolle bei Feierlichkeiten und kulturellen Ereignissen. Im Jahr 1749 komponierte Georg Friedrich Händel die berühmte „Feuerwerksmusik“ zur Feier des Aachener Friedens. Solche Veranstaltungen demonstrieren, wie Feuerwerk zu einer Kunstform erhoben wurde. Auch moderne Feuerwerke, wie der Internationale Feuerwerkswettbewerb in Hannover, der seit 1991 jährlich stattfindet, zeigen die Expertise und Kreativität in der Pyrotechnik. Die kulturelle Adaption von Feuerwerkskunst ist somit ein bemerkenswertes Beispiel, wie Geschichte und Kultur durch spektakuläre Darbietungen lebendig gehalten werden.