Über 3.000 Orte in Deutschland sind aktiv an der Bienenretter-Initiative beteiligt – eine beeindruckende Zahl, die die wachsende Bedeutung des Weltbienentags unterstreicht. Am 20. Mai feiert die Welt diesen besonderen Tag, der die faszinierende Welt der Bienen in den Mittelpunkt rückt und ihre entscheidende Rolle für unser Ökosystem hervorhebt.
Der Weltbienentag bietet eine einzigartige Gelegenheit, mehr über die vielfältige Welt der Bienen zu erfahren – sei es bei einem Blick hinter die Kulissen eines digitalen Bienenstocks oder bei spannenden Veranstaltungen rund um das Thema Imkerei, Bienenzucht und Honigproduktion. Besucher können so nicht nur die Bedeutung der Bestäuber für Natur und Landwirtschaft entdecken, sondern auch lernen, wie jeder Einzelne einen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Bienen leisten kann.
Bedeutung des Weltbienentages
Der Weltbienentag am 20. Mai wurde von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen, um auf die zentrale Rolle von Bienen und anderen Bestäubern für unser Ökosystem aufmerksam zu machen. Bienen spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Bestäubung von rund 75% der Nutzpflanzen, sodass ihr Schutz von größter Bedeutung ist.
Der Weltbienentag soll das Bewusstsein für dieses wichtige Thema schärfen und Initiativen zum Erhalt der Bienenbestände fördern. Bienen tragen maßgeblich zur biologischen Vielfalt und einem gesunden Umweltschutz bei, indem sie als Bestäuber fungieren und den natürlichen Kreislauf aufrechterhalten.
In Österreich wird der Weltbienentag beispielsweise mit der Veranstaltungsreihe „Tag des offenen Bienenstocks“ begangen. Dabei erhalten die Besucher Einblicke in Imkereibetriebe und Bienenstöcke. Auch das Österreichische Honigfest im August bietet ein umfangreiches Programm rund um das Thema Imkerei und Bienenprodukte.
Weltweit existieren rund 30.000 Wildbienenarten, wovon fast die Hälfte in Deutschland als bedroht gilt. Der Weltbienentag am 20. Mai erinnert daran, dass der Schutz dieser wichtigen Bestäuber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Aufgaben und Leben der Bienen
Bienen spielen eine Schlüsselrolle in unserem Ökosystem, da sie durch ihre Bestäubungsaktivität maßgeblich zum Wachstum und Erhalt von Nutzpflanzen beitragen. Es gibt über 20.000 verschiedene Bienenarten weltweit, die unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum haben.
Bestäubung von Nutzpflanzen
Neben der Honigbiene, die in Bienenvölkern lebt, gibt es viele Arten von Wildbienen, die einzeln in Hohlräumen oder im Boden nisten. Alle Bienen ernähren sich vom Nektar und Pollen der Blüten und sichern so die Reproduktion vieler Pflanzen. Eine Studie zeigt, dass Bienen je nach „Berufsgruppe“ getrennt voneinander schlafen.
Bienenarten und ihre Lebensräume
Die Arbeitsteilung in einem Bienenvolk besteht hauptsächlich aus unfruchtbaren Weibchen, den Arbeiterinnen. Drohnen, männliche Bienen, haben nur einen Lebenszweck: die Königin auf ihrem Hochzeitsflug zu begatten. Spezialisierte „Berufsgruppen“ von Bienen wie Heizer- und Tankwartbienen sind für bestimmte Aufgaben zuständig.
Die Bienenkönigin sorgt durch ein spezielles Duftstoffphäron für ihre Einzigartigkeit. Weibliche Bienen haben einen Giftstachel und stechen nur zur Verteidigung. Bienenschwärme treffen möglicherweise häufiger richtige Entscheidungen über ihren Nistplatz aufgrund der größeren Anzahl und schnelleren Auswahl der Kundschafter.
Die Westliche Honigbiene (Apis mellifera) gehört zu den Nutztieren. Ein Bienenvolk kann bis zu 100 kg Honig produzieren, wobei 70 kg davon für die Eigenversorgung benötigt werden. Ein Bienenstaat beherbergt etwa 40.000 bis 70.000 einzelne Bienen, darunter etwa 1.000 Drohnen, die männlichen Bienen ohne Stachel.
Digitaler Bienenstock: Einblicke mit Technologie
Der Tag des Bienenstocks 2024 bietet Besuchern die einzigartige Gelegenheit, die faszinierende Welt der Bienen hautnah zu erleben. Mithilfe moderner Sensortechnik und Datenerfassung können Interessierte tiefe Einblicke in das Leben und Verhalten der fleißigen Insekten gewinnen.
Am Archigymnasium Soest befindet sich ein „digitaler Bienenstock“, der mit verschiedenen Sensoren ausgestattet ist. Diese übermitteln Informationen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder das Gewicht des Bienenstocks. Anhand dieser Daten können Rückschlüsse auf die Aktivität und Produktivität des Bienenvolks gezogen werden.
Gemeinsam mit Experten der Bienenwissenschaft können Besucher die Funktionsweise dieser Sensortechnik und Datenerfassung kennenlernen und mehr über die faszinierende Lebensweise der Bienen erfahren. So erhalten sie einen einzigartigen Einblick in den Digitalen Bienenstock.
Der Tag des Bienenstocks ist eine hervorragende Gelegenheit, die moderne Technologie zum Schutz und zur Erforschung der Bienen kennenzulernen. Besucher können nicht nur faszinierende Einblicke in die Bienenwelt gewinnen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Verständnis und Erhalt dieser unverzichtbaren Bestäuber leisten.
Tag des Bienenstocks
Am 20. Mai 2024 feiert Deutschland den Tag des Bienenstocks. Dieser Aktionstag wird jährlich anlässlich des Weltbienentages begangen, um die Bedeutung der Bienen für Mensch und Natur zu betonen. In Aldein, einem malerischen Ort in Südtirol, bietet der örtliche Imkerverein ein besonderes Programm für Besucher.
Aktivitäten und Veranstaltungen
Der Tag des Bienenstocks in Aldein findet am 20. Mai 2024 statt. Das Highlight ist ein offener Tag am Hofer-Hof, bei dem Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen können. Ab 11:30 Uhr können sie den Bienenvölkern bei ihrer Arbeit zusehen und erhalten fachkundige Erklärungen von den Imkern.
- Interessierte können in Schutzkleidung einen Blick in die Bienenstöcke werfen.
- Für das leibliche Wohl ist mit Speisen und Getränken gesorgt.
- Die Veranstaltung wird vom Imkerverein Aldein organisiert.
Für den Fall, dass der 20. Mai ungünstig liegt, ist der 25. Mai 2024 als Alternativtermin vorgesehen. So können möglichst viele Besucher an den Weltbienentag Aktivitäten teilnehmen und mehr über die Veranstaltungen und das Programm rund um die Bienen erfahren.
Standort und Anfahrt
Die Veranstaltung findet auf dem Gelände des Hofer-Hofs in Aldein statt. Die Anschrift lautet: Hofer-Hof, Dorfstraße 15, 39040 Aldein, Südtirol. Besucher können mit dem Auto, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Projekte und Initiativen für Bienenrettung
Viele engagierte Organisationen und Initiativen setzen sich aktiv für den Schutz und Erhalt der Bienenbestände ein. Diese Projekte spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen das Bienensterben, das in den letzten Jahren besorgniserregend zugenommen hat. Laut Studien starben in Deutschland bis zu 30 Prozent der Bienenvölker im Winter 2002/2003, und auch in den Jahren 2019/2020 verzeichneten Imker:innen Verluste zwischen 14,6 und 16,4 Prozent.
Eine der bekanntesten Initiativen ist „Deutschland summt!“, die sich seit 2010 für die Förderung von Bienenweiden und Blühflächen einsetzt. Mittlerweile sind über 35 Kommunen Teil dieses Netzwerks von Partnerinitativen. Die Initiative unterstützt außerdem sechs der 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung.
Neben der Sensibilisierung der Öffentlichkeit bietet „Deutschland summt!“ auch praktische Hilfe an, wie zum Beispiel ein Wildbienen-Schaugarten in Berlin-Treptow oder den „Bumblebee Suitcase“ für Kitas und Grundschulen. Im Jahr 2013 erschien zudem das Buch „Wir tun was für Bienen – Bienengarten, Insektenhotel und Stadtimkerei“, das 2017 in einer zweiten Auflage veröffentlicht wurde.
Weitere wichtige Projekte sind das Verbot des Einsatzes besonders bienengefährlicher Pestizide durch die EU sowie die Forderung von Greenpeace nach einem umfassenden Pestizid-Verbot und einer Umstellung auf ökologischen Landbau. Denn der Rückgang der Bienenbestände hängt zu einem großen Teil mit dem Einsatz dieser giftigen Chemikalien zusammen.
Insgesamt zeigt sich, dass viele verschiedene Initiativen und Projekte an einer Rettung der Bienen arbeiten. Von Aufklärungskampagnen über praktische Hilfsangebote bis hin zu politischen Forderungen – die Bandbreite der Aktivitäten ist groß. Nur durch ein Zusammenspiel dieser vielfältigen Ansätze kann es gelingen, den bedrohlichen Rückgang der Bienenbestände aufzuhalten und die Zukunft dieser wichtigen Bestäuber langfristig zu sichern.
Bildungsmaterialien für Kinder und Schulen
Um Kinder und Jugendliche für den Schutz von Bienen zu begeistern, bietet die Initiative „Bienenretter“ vielfältige Bildungsmaterialien an. Für Kitas und Grundschulen stehen beispielsweise Mitmachhefte bereit, in denen die Kinder spielerisch Wissen über Bienen, ihre Lebensweise und die Bedeutung der Bestäubung erwerben können.
Mitmachhefte und Lernpakete
Die Mitmachhefte beinhalten Bastelbogen, Rätsel und Sticker, mit denen die Kinder kreativ aktiv werden. Darüber hinaus erhalten die Einrichtungen kostengünstiges Saatgut, um eine eigene Blühfläche als Bienenweide anzulegen. So können die Kinder einen direkten Beitrag zum Schutz der Bienen leisten.
Darüber hinaus bietet die Initiative Lernpakete für den Einsatz im Unterrichtsmaterial. Diese enthalten neben Arbeitsblättern und Experimenten auch Anleitungen für Lehrer, um das Thema Bienen ganzheitlich in den Schulalltag zu integrieren.
Bis 2024 wurden insgesamt 580 Kinder zu Bienenbotschafter:innen ausgebildet, und fast 10.000 Kindern wurde der Zugang zu den Bienen ermöglicht. Das Umweltbildungsprogramm „Kita- und Schulbienen“ wurde im März 2022 mit der Nationalen Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgezeichnet.
Bienenweiden und Blühflächen anlegen
Um den Lebensraum von Bienen und anderen Bestäubern zu verbessern, ist das Anlegen von Blühflächen und Bienenweiden eine wichtige Maßnahme. Solche Flächen bieten Bienen, Hummeln und anderen Insekten eine Vielzahl an Nektarpflanzen und Blüten, die ihnen Nahrung und Nistplätze liefern. Damit tragen sie entscheidend zur Förderung der Artenvielfalt bei.
Im Rahmen von Bildungsaktionen wie dem Tag des Bienenstocks erhalten Kitas, Schulen und andere Einrichtungen die Möglichkeit, mit Samentüten und Unterstützung eigene Blühflächen anzulegen. So können sie einen aktiven Beitrag zum Schutz der Bestäuber leisten und gleichzeitig Kindern die Bedeutung von Insekten für unser Ökosystem näherbringen.
Die Bepflanzung solcher Flächen sollte dabei möglichst vielfältig gestaltet werden, um eine breite Nektarpflanzen-Palette anzubieten. Neben lokal angepassten Wildblumen können auch attraktive Stauden und Gehölze in die Bienenweiden integriert werden. So entsteht ein lebendiger Lebensraum, der Bienen und anderen Insekten ganzjährig Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten bietet.
Durch das Anlegen von Blühflächen und Bienenweiden können wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten und gleichzeitig das Wohlbefinden von Bestäubern und vielen anderen Tieren fördern. Ob in Gärten, Parks oder auf landwirtschaftlichen Flächen – jeder kann mit einfachen Mitteln aktiv werden und seine Umgebung bienenfreundlicher gestalten.
Wie jeder Beitragen kann
Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, etwas zum Schutz der Bienen beizutragen, indem er seinen Garten oder Balkon bienenfreundlich gestaltet. Das Anpflanzen von Nektarpflanzen wie Lavendel, Thymian oder Sonnenhut bietet den Bienen wichtige Nahrungsquellen. Darüber hinaus können Nisthilfen aufgestellt werden, damit Wildbienen einen geeigneten Ort zum Nisten finden.
Tipps für bienenfreundliche Gärten
- Verzichten Sie auf den Einsatz von Pestiziden, die den Bienenschutz gefährden.
- Schaffen Sie blühende Wiesen und Hecken, um vielfältige Bienenfreundliche Gärten zu fördern.
- Vermeiden Sie die Anlage von Steingärten, da diese den Lebensraum für Bienen und andere Insekten einschränken.
- Stellen Sie Nisthilfen auf, damit Wildbienen einen geeigneten Platz zum Nisten finden.
- Wählen Sie beim Gärtnern bevorzugt Nektarpflanzen aus, die den Bienen Nahrung bieten.
Jeder kann durch diese einfachen Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Bienenschutz leisten und dazu beitragen, dass die Bienen weiterhin ihre wichtige Rolle in unserem Ökosystem erfüllen können.
Fazit
Bienen spielen eine unverzichtbare Rolle in unserem Ökosystem, da sie maßgeblich zur Bestäubung und damit zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Der Weltbienentag, der jährlich am 20. Mai stattfindet, bietet die Gelegenheit, die Bedeutung dieser fleißigen Insekten ins Bewusstsein zu rücken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Lebensräume zu schützen und zu fördern.
Initiativen wie der „digitale Bienenstock“ am Archigymnasium Soest zeigen, wie Technologie neue Erkenntnisse über das Verhalten von Bienen liefern und das Engagement für den Bienenschutz unterstützen kann. Jeder Einzelne kann zudem durch bienenfreundliche Gärten und Balkonanlagen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Biodiversität in unseren Städten und Gemeinden zu erhöhen.
Der Weltbienentag wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern rund um den Globus gefeiert, um auf die essenziellen Ökosystemleistungen von Bienen aufmerksam zu machen und gemeinsam Lösungen für den Schutz und die Förderung dieser wichtigen Insekten zu finden. Unser aller Engagement ist gefragt, um die Zukunft der Bienen und damit unserer Umwelt zu sichern.
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