Wussten Sie, dass der Begriff „Alto Adige“ erst 1906 von Ettore Tolomei eingeführt wurde? Zudem war der erste offizielle politische und administrative Gebrauch des Namens während des napoleonischen Zeitraums von 1810 bis 1813. Diese historische Bezeichnung verbindet sich mit einer Phase intensiver nationaler Spannungen im Tiroler Raum zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert.
Die Geschichte Alto Adige ist demnach eng verknüpft mit den kulturellen und politischen Entwicklungen jener Zeiten. Ein entscheidender Moment war das Jahr 1929, als die Enciclopedia Italiana Tolomei offiziell die Einführung des Begriffs zuschrieb. Doch was hat es genau mit dem Ursprung Alto Adige Name auf sich? Diese Frage ist nicht nur für Historiker, sondern auch für alle, die mehr über die kulturelle Identität dieser Region erfahren möchten, von großer Bedeutung.
Herkunft und Bedeutung des Namens Alto Adige
Der Name Alto Adige stammt aus der Zeit der Cisalpinen Republik, als das Gebiet fast das gesamte heutige Trentino umfasste. Im Jahr 1810 entstand das Oberetsch-Department – Dipartimento dell’Alto Adige, was einen wichtigen Schritt in der Geschichte der Region markierte. Diese Bezeichnung wurde 1906, als der Begriff Alto Adige für Deutsch-Tirol geprägt wurde, noch weiter verbreitet.
Die Bedeutung Alto Adige Name spiegelt die turbulente Geschichte der Region wider. Mit dem Anschluss Südtirols an Italien nach dem 1. Weltkrieg und der späteren Autonomie durch das Gruber-De-Gasperi-Abkommen von 1946, erhielt die Region umfangreiche Selbstverwaltungsrechte. Seitdem wurde die doppelte Benennung der Region in Italienisch und Deutsch – Alto Adige und Südtirol – ein zentraler Bestandteil der regionalen Identität.
Die Herkunft Alto Adige Name und die Bedeutung Alto Adige Name sind tief in der Geschichte verwurzelt, die sowohl von österreichischen als auch italienischen Einflüssen geprägt ist. Im Jahr 1927 wurde das Oberetsch – Alto Adige zu einer eigenen Provinz mit der Hauptstadt Bozen. Schließlich wurde 1948 die Regione autonoma Trentino-Alto Adige gegründet, die den Weg für eine stabile und souveräne Zukunft der Region bereitete.
Ereignis | Jahr |
---|---|
Bezeichnung Gefürstete Grafschaft Tirol | 1248 |
1776: Tyrolis pars Merdionalis benannt | 1762 |
Bezeichnung Süd-Tirol erstmals aufgetaucht | Anfang 19. Jahrhundert |
Oberetsch-Department – Dipartimento dell’Alto Adige | 1810 |
Verbot des Landesnamens Tirol | 1923 |
Gründung Regione autonoma Trentino-Alto Adige | 1948 |
Erwähnung von „Sudtirolo“ in Wörterbüchern | 1970 |
Geografische Verbreitung des Namens
Die Verbreitung des Namens Alto Adige hängt eng mit der geografischen und linguistischen Struktur der Region zusammen. Der offizielle Name „Alto Adige“ wird vor allem in italienischen Texten und Dokumenten verwendet, obwohl der Begriff „Südtirol“ die gebräuchlichere Bezeichnung im Deutschen ist. Die geografische Verbreitung Alto Adige in Italien erstreckt sich über die Autonome Provinz Bozen – Südtirol, welche eine Fläche von 7,400.43 km² umfasst und am 31. Dezember 2022 eine Einwohnerzahl von 532,616 hatte.
In Südtirol gibt es 116 Gemeinden, wobei der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung bei über 57% liegt und der italienischsprachigen Bevölkerung rund 23% ausmacht. Die ladinischsprachige Gemeinschaft stellt etwa 4% dar. Diese linguistische Vielfalt spiegelt sich auch in der Benennung von Orten und Plätzen wider, wobei sich sowohl historische als auch neuere Namen finden.
Gegend | Fläche (km²) | Einwohnerzahl | Deutschsprachige (%) | Italienischsprachige (%) | Ladinischsprachige (%) |
---|---|---|---|---|---|
Autonome Provinz Bozen – Südtirol | 7,400.43 | 532,616 | 57.6 | 22.6 | 3.7 |
Linguist Cristian Kollmann fand heraus, dass in Südtirol von etwa 116 Gemeindebezeichnungen nur 55 italienische Namen als historisch fundiert gelten. Dies sind weniger als 2% der offiziellen italienischen Toponyme der Region. Dennoch sind die meisten italienischen Namen aufgrund des Namensdekrets von 1923 und dem Vorhandensein in den amtlichen topografischen Karten gesetzlich geschützt.
Seit 1997 ist es in Südtirol üblich, bei der Beschilderung von Staatsstraßen und gemeindeeigenen Straßen die Sprache der Mehrheit der Bevölkerung zu priorisieren, wodurch in vielen Teilen des Landes die deutschen Namen an erster Stelle stehen. Dieses Beispiel der Verbreitung Alto Adige in Italien zeigt die komplexe Balance zwischen historischen, linguistischen und politischen Einflüssen in Südtirol und verdeutlicht die Herausforderungen der geografischen Benennung in dieser einzigartigen Region.
Die Etymologie von Alto Adige
Die Etymologie Alto Adige zeigt eindrucksvoll, wie geopolitische Veränderungen und kulturelle Auseinandersetzungen die Namensgebung beeinflussen können. Ettore Tolomei gründete 1904 das „Istituto di studi per l’Alto Adige“ und 1906 die propagandistische Zeitschrift „Archivio per l’Alto Adige“. Durch diese Institutionen versuchte Tolomei, eine romanische Identität für Deutschsüdtirol zu beweisen und förderte die Einführung pseudohistorischer italienischer Ortsnamen.
Ein Schlüsselpunkt in der Geschichte von Alto Adige war das Jahr 1920, als deutsche und ladinische Teile Tirols von Italien annektiert wurden. Diese Annexion führte zu intensiven Italianisierungsbestrebungen, bei denen eine umfangreiche Liste mit ca. 300 ahistorischen Orts- und Flurnamen erstellt wurde. Diese Liste wurde 1916 in der ersten Auflage des „Prontuario dei nomi locali dell’Alto Adige“ veröffentlicht und kontinuierlich erweitert.
Ein Vergleich der Bevölkerungsstatistik illustriert die Auswirkungen dieser Italianisierungspolitik. 1910 lebten in Bozen nur 1.600 Italiener, während diese Zahl bis 1939 auf 48.000 anstieg—ein bemerkenswerter Zuwachs angesichts der Tatsache, dass die gesamte Bevölkerung Südtirols bis 1939 auf 234.650 wuchs, wobei die 80.800 Italiener 25% der Bevölkerung ausmachten.
Jahr | Italienische Bevölkerung in Bozen | Gesamtbevölkerung von Südtirol |
---|---|---|
1910 | 1.600 | 234.650 |
1939 | 48.000 | 234.650 |
1939 | 80.800 | 234.650 |
Die zweite Auflage von Tolomeis „Prontuario“ erschien 1929 und beinhaltete ca. 900 pseudoitalienische Namen. Die dritte Auflage im Jahr 1935 führte sogar über 8000 Namen auf, was die Dimension der Italianisierung aufzeigt.
„Das Ministerialdekret Nr. 147 vom 10. Juli 1940 schrieb die neuen italienisch klingenden Namen amtlich fest und mit königlichem Dekret Nr. 6767 vom 9. März 1942 wurden insgesamt 2432 italienische Namen für öffentliche Gewässer in der Provinz Bozen genehmigt.“
Ein bemerkenswerter kultureller Aspekt dieser Italianisierungsbemühungen war, dass über 70% der geografischen Namen in Süd-Tirol deutsche Bezeichnungen haben. Die zweitgrößte Gruppe bilden die ladinischen Namen, während die italienischen Namen erst an dritter Stelle stehen. Diese historische Entwicklung der Etymologie Alto Adige zeigt, wie tiefgreifend die ethnolinguistischen Einflüsse auf die Toponymie dieser Region sind und bleibt ein lebendiges Zeugnis der wechselhaften politischen Geschichte.
Woher kommt der Name Alto Adige?
Der Ursprung des Begriffs „Alto Adige“ ist eng mit der Geschichte dieser Region verbunden und lässt sich auf die Zeit des Napoleonischen Reiches zurückführen. In den Jahren zwischen 1810 und 1813 entstand diese geographisch-politische Bezeichnung, als das Département Alto Adige gebildet wurde. Der Name ist auf den Fluss Adige (Etsch) zurückzuführen, der dieses Gebiet durchfließt. Während dieser Zeit wurde die italienische Sprache als Hauptsprache der Bevölkerung anerkannt.
Ein entscheidender Einfluss auf die Verbreitung des Begriffs war Ettore Tolomei, der 1906 das Konzept von Alto Adige vorstellte. Sein Ansatz verband Theorien der natürlichen Grenzen mit von Ratzei inspirierten Vorstellungen. Diese Idee fand besonders in Universitäten und Publikationen des Königreichs Italien Verbreitung und trug erheblich zur Popularisierung des Begriffs bei. Tolomeis Konzept zielte darauf ab, die Region unter einer einheitlichen Bezeichnung zu vereinen und bündelte dabei verschiedene theoretische Hintergründe.
Im Kontext der Geschichte Alto Adige wurden in den letzten Jahren regelmäßig Vorschläge zur Ersetzung des Begriffs „Alto Adige“ durch „Provincia di Bolzano“ unternommen, wie etwa im Europagesetz des Landtages. Die Verwendung des Terms „Alto Adige“ wird heutzutage oft scharf kritisiert und als Relikt aus einer faschistischen Vergangenheit bezeichnet. So appellierte die Süd-Tiroler Freiheit kürzlich an die Politik und an die Bevölkerung, diesen Ausdruck nicht mehr zu verwenden und stattdessen die offizielle Landesbezeichnung „Provincia di Bolzano“ zu nutzen.
Die Bezeichnung „Alto Adige“ als institutioneller Name ist historisch bedingt und rechtlich auf die Region „Trentino-Alto Adige“ beschränkt. Der Landtag, offiziell als „Consiglio provinciale di Bolzano“ bekannt, hat keine offiziellen Dokumente, die den Begriff „Alto Adige“ verwenden. Dies unterstreicht die Kontinuität der Bemühungen, die korrekte Verwendung der regionalen Namen und Identitäten zu bewahren und zu stärken.
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