Woher kommt der Spruch Hans Dampf in allen Gassen ?

Woher kommt der Spruch Hans Dampf in allen Gassen

Der Ausdruck „Hans Dampf in allen Gassen“ bezeichnet umgangssprachlich einen aktiven und vielseitigen Menschen. Die Bedeutung „Hans Dampf in allen Gassen“ geht auf historische und literarische Quellen zurück, die diese Redewendung vielfältig belegen.

Im Deutschen Sprichwörterlexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander sind 108 Sprichwörter dem Begriff „Hans“ gewidmet, was dessen Prävalenz und kulturellen Reichtum unterstreicht. Die Frage „woher kommt der Spruch Hans Dampf in allen Gassen“ lässt sich durch diese literarischen und historischen Dokumentationen weitgehend beantworten.

Historischer Ursprung der Redewendung

Der Begriff „Hans Dampf in allen Gassen“ hat eine faszinierende Geschichte und die Bedeutung der Redewendung wurzelt tief im deutschen Sprachraum. Der ursprüngliche Ausdruck „Hans in allen Gassen“ fand seine erste literarische Erwähnung im berühmten Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ aus dem Jahr 1667. Mit Heinrich Zschokkes Erzählung von 1814 erhielt die Redewendung jedoch ihre zeitgemäße Form. In seiner Geschichte spielt Hans Dampf, der Protagonist, die Rolle eines überall aktiven Bürgers und verkörpert zahlreiche charakteristische Eigenschaften dieser Zeit.

Schon im 16. Jahrhundert tauchte die Redewendung in schriftlichen Quellen auf und verbreitete sich durch sprichwörtliche Literatur und traditionelle Volkslieder. Veröffentlichungen wie das „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“ von Lutz Röhrich, das in seiner dritten Auflage 1973 mit etwa 300 Abbildungen erschien, bieten umfangreiche Einblicke in die Bedeutung der Redewendung und deren historische Verankerung. Das ISBN der Publikation lautet 3-451-16629-1.

Die Unterschiede zwischen Sprichwörtern und sprichwörtlichen Redensarten, wie etwa die Veränderlichkeit und die variablen Fassungen historischer Redewendungen, werden in der Literatur ebenfalls ausführlich analysiert. Die dritte Auflage des Lexikons von 1974 und der insgesamt 15.719 Einträge umfassenden Datenbank verdeutlichen, wie idiomatische Ausdrücke und ihre Formen über Jahrhunderte hinweg evolviert sind, wobei einige wie „Hans Dampf in allen Gassen“ nur in ausgewählten Fällen eine parallele Form aufweisen.

Heinrich Daniel Zschokkes Werke und insbesondere „Hans Dampf in allen Gassen“ spielten eine zentrale Rolle bei der Popularisierung dieser Redewendung und trugen maßgeblich zur Verbreitung bei, was die hohe Frequenzrate von 4 nahelegt. Die historische Figur Hans Dampf, die vermutlich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Gotha lebte, bleibt eine zentrale Figur, um die weitreichende Bedeutung der Redewendung besser zu verstehen.

Literarische Bezüge und Verbreitung

Der Ausdruck „Hans Dampf in allen Gassen“ hat seinen ersten Beleg in der Sprichwörtersammlung von Johann Agricola aus dem 16. Jahrhundert. Interessanterweise war der Name „Hans“ im deutschsprachigen Raum dieser Zeit so verbreitet, dass er sprichwörtlich „in jeder Gasse“ zu finden war. Hieraus entwickelte sich die Wendung „Hans in allen Gassen“, die später zur Grundlage für den bekannteren Ausdruck „Hans Dampf in allen Gassen“ wurde.

Ein wesentlicher Beitrag zur Verbreitung dieses Ausdrucks ist in der Literatur zu finden, insbesondere im Werk „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Grimmelshausen. Ebenso trug die Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ maßgeblich zur Popularität bei. In diesen literarischen Werken und in der mündlichen Überlieferung wird die Vielseitigkeit und Omnipräsenz der Figur „Hans“ illustriert, was die Redewendung tief in die deutsche Volkskultur verankerte.

Ein weiterer literarischer Bezug findet sich in einer Erzählung von Heinrich Zschokke, in der die Hauptfigur „Hans, der Sohn des Bürgermeisters Peter Dampf“ vorkommt. Im Jahre 1846 wurde zudem in Gotha ein Versepos veröffentlicht, in dem ein „Hans George, genannt Hans Dampf“ auftritt, was die regionale Verbreitung des Begriffs dokumentiert. Diese literarischen Bezüge und Veröffentlichungen demonstrieren, wie tief verwurzelt und weit verbreitet die Redewendung „Hans Dampf in allen Gassen“ in der deutschen Sprach- und Kulturgeschichte ist.

FAQ

Woher kommt der Spruch "Hans Dampf in allen Gassen"?

Der Ausdruck „Hans Dampf in allen Gassen“ hat seinen Ursprung in dem einfacheren Spruch „Hans in allen Gassen“, der erstmals im 17. Jahrhundert in dem Roman „Der abenteuerliche Simplicissimus“ erwähnt wurde.

Wie wurde die moderne Variante des Spruchs populär?

Die moderne Variante wurde durch Heinrich Zschokke in seiner Erzählung aus dem Jahr 1814 populär, in der die Hauptfigur Hans Dampf verschiedene charakteristische Eigenschaften eines überall aktiven Bürgers verkörperte.

Was bedeutet der Ausdruck "Hans Dampf in allen Gassen"?

Der Ausdruck beschreibt eine Person, die vielseitig begabt und in vielen Bereichen aktiv und präsent ist. Solche Personen werden oft wegen ihrer Fähigkeiten und omnipräsenten Natur geschätzt.

Welche literarischen Werke trugen zur Verbreitung des Spruchs bei?

Werke wie „Der abenteuerliche Simplicissimus“ von Grimmelshausen und die Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ trugen maßgeblich zur Verbreitung des Ausdrucks „Hans Dampf in allen Gassen“ bei.

Welche Rolle spielten Volkslieder bei der Verbreitung des Spruchs?

Volkslieder und mündliche Überlieferungen verankerten den Spruch tief in der deutschen Volkskultur, indem sie die vielseitigen und omnipräsenten Eigenschaften des „Hans“ illustrierten.

Wie hat sich der Ausdruck über die Jahre entwickelt?

Der Ausdruck hat sich von einer literarischen Erwähnung im 17. Jahrhundert zu einem festen Bestandteil der deutschen Sprache entwickelt. Verschiedene literarische Kontexte und kulturelle Ausdrucksformen haben dazu beigetragen, dessen Bedeutung und Verwendung zu festigen.

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