Fallende Kurse als Chance: Warum manche Anleger gerade dann einsteigen

Fallende Kurse als Chance: Warum manche Anleger gerade dann einsteigen 1

Wenn die Aktienkurse rot leuchten, bringt das manchen Privatanlegern dennoch Geld. Mit sogenannten Shorts können Sie die Rückgänge am Markt für Ihren persönlichen Vorteil nutzen. Leerverkäufe wollen aber gut geplant sein und gelten daher als fortgeschrittenes Instrument an den Börsen.

Disclaimer: Dieser Text sowie Hinweise und Informationen daraus stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar.

Wie kann man auf fallende Kurse spekulieren?

Der klassische Aktienkauf ist dann von Erfolg gekrönt, wenn der Kurs steigt. Schlechte Prognosen können jedoch für einen Kursabschwung sorgen. Manchmal ist davon nur ein Unternehmen betroffen, manchmal trifft es aber auch eine gesamte Branche. Das Grundprinzip hinter Leerverkäufen ist aber immer gleich. Wenn Sie auf fallende Kurse setzen, dann leihen Sie sich die Aktien eigentlich nur.

Die Funktionsweise lässt sich so erklären:

  • Sie leihen die Aktie zum aktuellen Preis von großen Aktionären wie Hedgefonds.
  • Wenn der Kurs nun sinkt, verkaufen Sie die Aktie mit einem Gewinn an den Verleiher zurück.

Häufig gibt es beim Short Selling daher höhere Gebühren. Denn die Großaktionäre verleihen ihre Aktien nicht einfach aus Nächstenliebe. Sie verdienen dabei selbst mit, indem sie Gebühren dafür bekommen.

Aus diesem Funktionsprinzip heraus erklärt sich, warum nicht alle Aktien zum Leerverkauf angeboten werden. Gibt es keinen Großaktionär im Hintergrund, der Aktien verleiht, können Sie auch nicht shorten.

Kennen Sie die Risiken von Leerverkäufen

Auch bei Leerverkäufen gibt es häufig einen sogenannten Peak. Wenn Sie zu spät einsteigen, beginnt sich der Kurs bereits wieder zu erholen. Oftmals bedeutet das dann, dass Sie für längere Zeit Verluste mit Ihrem Trade machen. Das Risiko besteht vor allem, wenn Kurse stark einbrechen. Zwar geben Daten aus der Vergangenheit keine Prognose für die Zukunft ab. Wenn der Kurs seit Monaten oder gar Jahren einen Tiefststand erreicht, könnte sich die Aktie bald zu erholen beginnen. Dass dann bald ein neuer Tiefststand erreicht wird, ist eher unwahrscheinlich und Ihre Position bleibt lange im Minus.

Hinzu kommt das Risiko, dass auch große Investoren und Hedgefonds mit Short Selling arbeiten. Wenn diese Big Player am Markt nun große Positionen abstoßen, kann das eine Kehrtwende einläuten. Wenn Sie als Privatanleger Ihre Leerverkäufe behalten, haben Sie vielleicht den idealen Zeitpunkt verpasst.

Wenn Short Seller den Kurs nach oben treiben

Manchmal sind Short Seller selbst dafür verantwortlich, dass der Kurs eines Unternehmens immer weiter steigt. Gibt es statt der Kurskorrektur nämlich einen Aufschwung, versuchen viele Leerverkäufer die Minuspositionen auszugleichen. Dafür werden nun klassische Aktien gekauft. Passiert das im großen Stil, steigt der Kurs immer weiter und weiter. Es entwickelt sich eine Aufwärtsspirale, ein sogenannter „Short Squeeze“. Ein gutes Beispiel hierfür ist die VW-Aktie, die 2008 alle Leerverkäufer überrascht hat. Im „Short Squeeze“ stieg der Aktienwert sogar auf über 1.000 Euro.

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