Ätherische Öle sind natürliche Substanzen, die aus Pflanzen gewonnen werden und einen intensiven Duft freisetzen. Diese Düfte können eine beruhigende Wirkung auf Geist und Seele haben und zur Heilung von körperlichen Beschwerden eingesetzt werden. Ätherische Öle gelangen über die Nase in unser zentrales Nervensystem und setzen dort Botenstoffe frei, die den Schmerz lindern und zum Wohlbefinden beitragen können. Da die Duftmoleküle Botenstoffe im Gehirn freisetzen, können sie auch einen positiven Effekt auf unsere Stimmung haben.
Ätherische Öle können daher bei nervösen Unruhezuständen, Ängsten oder Depressionen eingesetzt werden. Darüber hinaus können sie auch positiv auf die Haut wirken, wenn sie in einem bestimmten Verhältnis mit einem fetten Trägeröl gemischt werden.
Wichtigste Erkenntnisse:
- Ätherische Öle haben eine beruhigende Wirkung auf Geist und Seele
- Sie können bei psychischen Beschwerden wie Angst und Depressionen helfen
- Düfte wirken über das Riechen direkt auf das Nervensystem und Gehirn
- Ätherische Öle können auch positiv auf die Haut einwirken
- Sie tragen allgemein zum Wohlbefinden bei
Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind in Pflanzen verschiedenster Arten, Größen und Farben enthalten. Dabei handelt es sich um Aroma-Teilchen und Aroma-Verbindungen, die in Blüten, Blättern und Schalen der Pflanzen produziert und gespeichert werden. Sie verleihen der Pflanze ihren charakteristischen Duft und Aroma.
Konzentrierte Essenzen aus Pflanzen
Zur Herstellung der ätherischen Öle gibt es verschiedene Verfahren wie Destillation mit Wasserdampf, Kaltpressung und Enfleurage. Unabhängig von der Herstellungsmethode bleiben die typischen Düfte der Pflanzen in konzentrierter Form erhalten.
Vielfältige Herstellungsmethoden
Diese Methoden der Gewinnung von ätherischen Ölen aus Pflanzen führen zu konzentrierten Substanzen, die die Essenz der Pflanzen in sich tragen. So können die einzigartigen Düfte und Aromen der Pflanzen in konzentrierter Form erhalten bleiben und für therapeutische Zwecke eingesetzt werden.
Wie nehmen wir ätherische Öle auf?
Ätherische Öle können auf unterschiedliche Weise in unseren Körper gelangen und ihre Wirkung entfalten. Zum einen können sie in verdünnter Form auf die Haut aufgetragen und einmassiert werden, wodurch sie in das Gewebe und den Blutkreislauf gelangen.
Durch Riechen und Inhalation
Zum anderen können wir die Düfte der Öle riechen, wobei die Informationen über die Sinneszellen in der Nase an das limbische System im Gehirn weitergeleitet werden. Dieser Teil des Gehirns ist für Gefühlsreaktionen auf äußere Einflüsse verantwortlich und steht in Verbindung mit der Produktion von Hormonen und dem Immunsystem. Dort werden dann Botenstoffe freigesetzt, die bestimmte Emotionen, Gefühle und Gemütszustände auslösen können.
Einwirkung auf das limbische System
Wenn ätherische Öle aufgenommen werden, können sie das limbische System direkt beeinflussen und dadurch Stimmung und Emotionen positiv beeinflussen. So können sie zur Regulierung von Emotionen und Stimmungen beitragen und somit das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Ätherische Öle helfen bei Depressionen
Es gibt Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Aromatherapie eine gute Ergänzung zur herkömmlichen Therapie bei Depressionen sein kann. Eine systematische Überprüchung aus dem Jahr 2017 fand, dass sieben von zwölf Studien Verbesserungen der depressiven Symptome durch Aromatherapie zeigten.
Studien belegen positive Wirkung
Dabei erwiesen sich Aromamassagen als effektiver als die Inhalation ätherischer Öle. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2009 kam zu ähnlichen Ergebnissen und schloss, dass Aromatherapie als ergänzende Therapie bei Patientinnen mit Depression eingesetzt werden kann. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass die Inhalation von Lavendelduft bei Frauen nach einer Geburt die Werte für Stress, Ängste und Depression signifikant senkte.
Angstlösende Wirkung von ätherischen Ölen
Auch bei Angstzuständen gibt es Belege aus der Forschung, dass Aromatherapie zur Linderung beitragen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass die Inhalation von Rosenwasser bei Hämodialyse-Patienten die Angst signifikant reduzierte im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Lavendel bei Angstzuständen hilfreich
Eine systematische Übersicht aus dem Jahr 2013 fand, dass Lavendelöl die angstlösende Wirkung bei 221 Patienten mit Angstzuständen im Vergleich zu Placebo überlegen war. Lavendel verbesserte dabei auch Begleitsymptome wie Unruhe, Schlafstörungen und somatische Beschwerden.
Rosenwasser reduziert Angst bei Dialysepatienten
Eine Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass die Inhalation von Rosenwasser bei Hämodialyse-Patienten die Angst signifikant reduzierte im Vergleich zur Kontrollgruppe.
Ätherische Öle wirkung auf die Psyche
Die Wirkung von ätherischen Ölen auf die Psyche geht auf ihre chemischen Bestandteile zurück, die in das limbische System des Gehirns eindringen. Dieses System ist unter anderem für Emotionen und Verhaltensmuster zuständig. Es reguliert unsere Stimmungen, Emotionen, Motivationen und unser Verhalten.
Regulierung von Emotionen und Stimmungen
Wenn ätherische Öle aufgenommen werden, können sie das limbische System direkt beeinflussen und dadurch Stimmung und Emotionen positiv beeinflussen. So können sie zur Regulierung von Emotionen und Stimmungen beitragen und somit das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Positive Effekte auf Wohlbefinden
Durch ihre Fähigkeit, das limbische System zu beeinflussen, können ätherische Öle auch insgesamt zu einem gesteigerten Wohlbefinden führen. Sie können dabei helfen, die Psyche ins Gleichgewicht zu bringen und ein Gefühl der Ausgeglichenheit und Zufriedenheit zu fördern.
Besserer Schlaf dank Aromatherapie
Es gibt gute Belege dafür, dass ätherische Öle bei Schlafstörungen hilfreich sein können. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeigte, dass Probanden, die Lavendelöl inhaliert hatten, eine signifikant bessere Schlafqualität aufwiesen als die Kontrollgruppe.
Lavendel verbessert die Schlafqualität
Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2021 kam zu dem Ergebnis, dass Aromatherapie eine signifikante Wirkung auf die Verbesserung der Schlafqualität hatte, wobei die Inhalationsgruppe einen deutlicheren Effekt zeigte als die Massagegruppe.
Hilfreich bei Schlafstörungen
Eine weitere Metaanalyse aus dem Jahr 2022 fand, dass Aromatherapie mit Lavendelöl die Schlafqualität von Krebspatienten signifikant verbessern konnte.
Anwendungsmöglichkeiten von ätherischen Ölen
Ätherische Öle können auf vielfältige Art und Weise angewendet werden, um ihre wohltuende Wirkung zu entfalten. Eine weit verbreitete Methode ist die
Inhalation und Aromabad
. Hierzu werden einige Tropfen des Öls in heißes Wasser gegeben, so dass der Duft zusammen mit dem Dampf eingeatmet werden kann. Für ein Aromabad werden die Öltropfen in Meersalz oder Sahne gemischt und dem Badewasser beigefügt, wodurch die Öle direkt über die Haut aufgenommen werden.
Darüber hinaus können ätherische Öle auch
oral eingenommen
werden, etwa in Form von Gewürzen, Tees oder Kapseln. Diese Anwendungsart kann zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden oder Erkältungen hilfreich sein.
Für
Massagen und Hautpflege
werden die Öle in ein Basisöl eingemischt, bevor sie auf die Haut aufgetragen werden. So können die Wirkstoffe der Öle gezielt in den Körper gelangen und ihre Wirkung entfalten.
Übersicht der Wirkungen ätherischer Öle
Ätherische Öle können bei einer Vielzahl von Beschwerden hilfreich sein. Von Kopfschmerzen und Migräne bis hin zu Angst, Unruhe und Konzentrationsschwierigkeiten – ätherische Öle bieten natürliche Unterstützung für unsere psychische Gesundheit.
Kopfschmerzen und Migräne
Gegen Kopfschmerzen und Migräne können Pfefferminze, Lavendel, Ingwer, Zitrone, Rose und Eukalyptus eingesetzt werden. Diese ätherischen Öle wirken schmerzlindernd und können die Symptome lindern.
Angst und Unruhe
Zur Beruhigung bei Angst und Unruhe eignen sich Lavendel, Basilikum, Muskatellersalbei, Rose, Bergamotte oder Melisse. Sie haben eine entspannende und angstlösende Wirkung auf den Körper und Geist.
Konzentration und Motivation
Für eine Steigerung der Konzentration und Motivation können Rosmarin, Zitronengras, Zitrone, Eukalyptus, Fichtennadel oder Limette verwendet werden. Diese ätherischen Öle wirken belebend und fördern die geistige Leistungsfähigkeit.
Fazit
Ätherische Öle haben eine faszinierende Wirkung auf unsere Psyche und unser Wohlbefinden. Durch ihre Aufnahme über Haut, Nase und Mund können sie direkt in unser Nervensystem und das limbische System im Gehirn vordringen. Dort beeinflussen sie die Ausschüttung von Botenstoffen, die unsere Stimmung, Emotionen und unser Verhalten regulieren.
So können ätherische Öle bei Beschwerden wie Depressionen, Angstzuständen und Schlafstörungen eine wertvolle Unterstützung sein. Darüber hinaus tragen sie auch allgemein zu einem gesteigerten Wohlbefinden bei. Ätherische Öle sind ein vielseitiges, natürliches Heilmittel, das in Ergänzung zur Schulmedizin eine wichtige Rolle spielen kann.
Die psychische Wirkung und Aromatherapie mit ätherischen Ölen eröffnen ein faszinierendes Feld der ganzheitlichen Gesundheitsförderung. Sie können uns dabei unterstützen, unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität zu steigern.
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