Darauf sollte man beim Kauf eines Hörgerätes achten

Ein Kind in einem gelben Oberteil hält ein Paar weiße kabellose Ohrhörer in den Händen.

Hörgeräte sind eine Bereicherung für das Leben. Die Auswahl an Modellen ist groß und so ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Bei der Auswahl sollte man daher einige Dinge beachten.

Den Überblick nicht verlieren

Die erste Anlaufstelle, um über Hörschwierigkeiten zu sprechen, ist der HNO-Facharzt. Erst nach einer gründlichen Untersuchung können der Ort und der Grad der Schwerhörigkeit festgestellt werden. Auf dieser Basis erfolgt eine Verordnung für die Hörsystem-Versorgung. Mit den Daten wendet man sich an einen Hörgeräteakustike. Vorab ist es ratsam, sich über Hörgeräte Kosten zu informieren. Diese sind abhängig von der Schwere der Hörstörung und dem gewünschten Modell. Ein Hörgeräte Vergleich lohnt sich immer.

Sich in professionelle Hände begeben

Bei der Wahl eines Hörgeräts spielt nicht nur der Facharzt eine wichtige Rolle, sondern auch der Hörakustiker. Mit dem Spezialisten bespricht man persönliche Dinge. Aus diesem Grund sollte man sich in seiner Gegenwart wohlfühlen und sich anvertrauen können. Es kann dauern, den für sich passenden Hörakustiker zu finden. Nicht nur der Hörgeräte Vergleich lohnt sich, sondern auch der Akustiker Vergleich in seiner Umgebung. Bewertungen im Internet können Hinweise auf die Kompetenz und den Umgang mit Klienten schließen.

Hat man seinen Ansprechpartner gewählt, so bespricht man mit ihm in die Vorgeschichte der Hörminderung. Der Alltag spielt bei der Auswahl eines Hörgerätes eine zentrale Rolle. So werden Hobbys, die Arbeitsumgebung und spezielle Vorlieben, wie etwa Filme oder Musik, bei der Auswahl herangezogen. Der Hörakustiker führt ein Ton- und Sprachaudiogramm durch.

Auf Grundlage der daraus resultierenden Daten und der Angaben des HNO-Arztes, trifft der Hörgeräteakustiker eine Vorauswahl. Einige Modelle sind nur für leichte und mittlere Schweregrade des Hörverlusts geeignet. Mit dieser Vorauswahl wird die Suche nach einem Hörgerät für den individuellen Bedarf erleichtert. In einem Gespräch berät der Hörgeräteakustiker über verschiedene Modelle, Kosten und Kostenübernahme Möglichkeiten.

Verschiedene Modelle im Überblick

Ohne professionelle Hilfe ist es nicht möglich, ein geeignetes Hörgerät zu finden. Derzeit sind rund 1700 Hörsysteme erhältlich. Die individuellen Parameter können die Auswahl einschränken, dennoch müssen viele Entscheidungen getroffen werden. Hörgeräte haben je nach Modell kosmetische und akustische Vorzüge. Es gibt Hinter-dem-Ohr und Im-Ohr-Hörgeräte. Beide haben ihre Vorzüge, jedoch auch Einschränkungen. Zudem gibt es einige technische Möglichkeiten, die den Alltag erleichtern können. Man hat etwa die Auswahl zwischen batteriebetriebenen Hörgeräten und akkubetriebenen Hörgeräten. Einige können sogar bequem mit dem Smartphone verbunden werden.

Im-Ohr-Geräte, kurz IO oder IdO, befinden sich direkt vor dem Trommelfell. Sie sind unauffällig und werden individuell an den Gehörgang angepasst. Dadurch lassen sie sich leicht herausnehmen und wiedereinsetzen. Da das Mikrofon direkt am Gehörgang sitzt, wird das natürliche Richtungshören erleichtert und die natürliche Schallaufnahme nachgebildet. Diese Hörgeräte sind nur für Betroffene mit leichte oder mittelgradigem Hörverlust sinnvoll. Durch ihre Lage eignen sie sich besonders für Brillenträger. Am Ende der Ohröffnung sitzt der Lautstärkeregler, das Batteriefach und die Aus- und Einschalt Mechanismen. Die Bedienung ist einfach. Dieses Hörgerät ist vor allem aufgrund seiner Größe und Kompaktheit beliebt.

Hinter-dem-Ohr-Geräte, kurz HdO, bestehen aus drei Bauteilen. Im Gehörgang besitzt ein maßgeschneidertes Ohrpassstück, welches mittels Schallschlauch mit dem Gehäuse verbunden wird. Das Gehäuse sitzt hinter dem Ohr. Diese Geräte sind größer als die Im-Ohr-Varianten, jedoch bieten sie mehr Platz für technische Möglichkeiten. HdO-Modelle eignen sich sogar für Menschen mit einem starken Hörverlust. Durch die Größe kann das Gerät eine höhere Verstärkungsleistung bieten. Es gibt vollautomatische Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte, manuell verstellbare und programmierbare Varianten. Die Kosten schwanken stark und sind abhängig von der verarbeiteten Technologie sowie auch der Qualität des Geräts.

Einige Hörgeschädigte vertragen Hörgeräte aufgrund von Allergien nicht oder können diese aufgrund von anatomischen Gegebenheiten nicht nutzen. In solchen Fällen werden Hörhilfen in die Hörschnecke implantiert. Dies ist nur bei Hörgeschädigten möglich, die über einen intakten Hörnerv verfügen. Alternativ werden Hörimplantate sogar direkt im Gehirn positioniert.

Ein Hörgerät liegt auf einer dunklen Oberfläche mit Textur.

Preise und Kostenübernahme Möglichkeiten beachten

Liegt eine starke Schwerhörigkeit vor, so übernimmt die Krankenkasse jegliche mit einem Hörgerät verbundenen Kosten. Einfache Hörsysteme sind bereits für unter 1.000 Euro erhältlich. Die Kosten für die Beratung durch einen Hörakustiker sowie auch die Anpassung des Hörgeräts werden stets von der Krankenversicherung übernommen. Die preiswerten Basis-Hörsysteme werden ebenso von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen getragen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass nur der medizinische Bedarf gedeckt wird. Alles darüber hinaus wird nur anteilig oder gar nicht von den Krankenkassen übernommen.

Es ist wichtig, sich vorab ausführlich zu informieren und Modelle miteinander zu vergleichen. Außerdem sollte man die Möglichkeit nutzen, um das Hörgerät ausführlich zu testen und sich intensiv vom Facharzt und Hörakustiker beraten zu lassen. Hörgeräte sind eine Investition für mehrere Jahre.

Bilder von Debora Monteiro und von shatishira auf Pixabay

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