Für viele Menschen ist das Rauchen ein fester Bestandteil ihres Alltags – mit dem typischen Geruch und dem bekannten Kratzen im Hals. Im Laufe der Zeit entwickelt sich aus dieser Gewohnheit jedoch häufig eine körperliche und psychische Abhängigkeit, die schwer zu durchbrechen ist und zahlreiche gesundheitliche Risiken mit sich bringt. Viele Raucher suchen deshalb nach einer Alternative.
Die E-Zigarette scheint eine vielversprechende Option zu sein, doch auch hier gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten.
Die Funktionsweise – ein zentraler Unterschied
E-Zigaretten arbeiten anders als herkömmliche Zigaretten. Anstatt Tabak zu verbrennen, erhitzen sie eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid. Dieses Liquid verdampft und erzeugt einen Dampf, den der Nutzer inhaliert. Dabei entsteht kein Rauch, sondern ein Aerosol, das nach aktuellen Untersuchungen wesentlich weniger Schadstoffe enthält. Dennoch sind E-Zigaretten nicht ohne gesundheitliche Risiken.
In Zigarettenrauch sind neben Nikotin – durch den Verbrennungsprozess – etwa 4.800 chemische Stoffe enthalten, wovon mehr als 70 potenziell krebserregend sind. Zu diesen Stoffen zählen Teerstoffe, Chrom, Benzol, Arsen, Blei und das radioaktive Polonium. Zu den toxischen Substanzen gehören Kohlenmonoxid, Blausäure, Stickoxide und das Seveso-Gift Dioxin. Im Gegensatz dazu enthalten die Liquids, welche von E-Zigaretten verdampft werden, Aromen, Glycerin, Propylenglykol, Wasser und manchmal Nikotin. Bei den elektronischen Geräten wird Nikotin langsamer vom Organismus aufgenommen, und der Nikotingehalt lässt sich individuell anpassen.
Die verschiedenen E-Zigaretten-Arten im Überblick
Wer von der herkömmlichen Zigarette umsteigen möchte, muss sich zunächst für ein geeignetes Gerät entscheiden. Neben umsteigerfreundlichen Einweg-E-Zigaretten stehen Pod-Systeme und E-Zigaretten-Kits zur Auswahl.
Einweg-E-Zigaretten sind besonders benutzerfreundlich, da sie ohne Knopfdruck durch einfaches Ziehen aktiviert werden. Diese Geräte sind direkt einsatzfähig und benötigen keine Montage oder Wartung. Moderne Modelle bieten bis zu 600 Züge und eine vielfältige Geschmacksauswahl von fruchtig bis sauer. Grundsätzlich wird das gesamte Gerät inklusive Akku nach Gebrauch entsorgt. Inzwischen gibt es aber Varianten, bei denen der Akku separat recycelt werden kann.
Pod-Systeme sind eine nachhaltigere Alternative. Sie sind wiederverwendbar, da sowohl der Akku als auch das Liquid-Depot austauschbar und aufladbar sind. Es ist eine breite Palette an Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken anzutreffen. Obwohl die Anschaffungskosten höher sind als bei Einweggeräten, sind die laufenden Kosten niedriger. Nutzer müssen aber daran denken, den Akku regelmäßig aufzuladen.
E-Zigaretten-Kits richten sich an erfahrene Dampfer, die Wert auf individuelle Anpassung und höhere Leistung legen. Sie bestehen aus einem Verdampfer und einem Akkuträger mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten wie variabler Wattzahl und Temperaturkontrolle. Die Geräte erfordern ein technisches Verständnis und können für Anfänger eine Herausforderung darstellen. Dafür sind die Kosten langfristig niedriger als bei den anderen E-Zigaretten-Arten.
Was beim Umstieg eine Rolle spielt
Viele Nutzer bemerken bereits beim ersten Zug an einer E-Zigarette die deutlichen Unterschiede zur herkömmlichen Tabakzigarette, trotz äußerlicher Ähnlichkeiten. Bei der E-Zigarette ist es üblich, langsam und gleichmäßig zu ziehen. Das heftige, stoßartige Inhalieren, das von Tabakzigaretten bekannt ist, ist nicht erforderlich und führt eher zu einem unangenehmen Geschmack oder Hustenreiz.
E-Zigaretten-Liquids sind in verschiedenen Nikotinstärken verfügbar. Die Auswahl sollte sich an den bisherigen Rauchgewohnheiten orientieren. So lassen sich Entzugserscheinungen bei zu niedriger und unangenehmes Kratzen im Hals bei zu hoher Nikotinkonzentration vermeiden. Für Gelegenheitsraucher, die bisher hauptsächlich leichte Zigaretten geraucht haben, sind Liquids mit einem Nikotingehalt von 0-6 mg/ml zu empfehlen.
Wer täglich bis zu einer Packung Light-Zigaretten geraucht hat, sollte Liquids mit 3-6 mg/ml Nikotin in Betracht ziehen. Für diejenigen, die regelmäßig bis zu einer Packung starke Zigaretten geraucht haben, ist ein Nikotingehalt von 6-12 mg/ml geeignet. Personen, die starke und möglicherweise filterlose Zigaretten geraucht haben, sollten über eine Stärke von 18 mg/ml Nikotin nachdenken und später auf niedriger dosierte Nikotingehalte wechseln.
Für Raucher sind kleine Gewohnheiten von großer Bedeutung. Der Umstieg zum Dampfen fällt leichter, wenn diese Rituale beibehalten werden. Anstatt einer Raucherpause lässt sich eine Dampfpause einlegen. Die gewohnte Zigarette zum Kaffee oder nach dem Essen kann durch einige Züge aus der E-Zigarette ersetzt werden.
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