Gebärmutterhalsverkürzung: Tipps und Verhaltensregeln

Zervixinsuffizienz

Die normale Länge des Gebärmutterhalses beträgt während der Schwangerschaft 3 bis 5 Zentimeter. Werte zwischen 2,5 und 3,5 Zentimetern erfordern regelmäßige Kontrollen beim Frauenarzt. Eine Zervixlänge unter 25 Millimetern erhöht das Frühgeburtsrisiko deutlich.

In diesem Text erfahren Sie mehr über die Gebärmutterhalsverkürzung (Zervixinsuffizienz). Wir erklären die möglichen Symptome und geben Ihnen Verhaltenstipps für Ihre Schwangerschaft.

Bei einer Zervixinsuffizienz verkürzt sich der Gebärmutterhals früher als üblich. Er wird dabei auch weicher. Dies erhöht das Risiko einer Frühgeburt.

Je früher und stärker die Verkürzung auftritt, desto wahrscheinlicher wird eine vorzeitige Entbindung. Regelmäßige Kontrollen sind daher wichtig.

Was ist eine Zervixinsuffizienz?

Eine Zervixinsuffizienz bedeutet Veränderungen am Gebärmutterhals und -halskanal. Der Gebärmutterhals wird weicher und kürzer. Dadurch könnte sich der Muttermund zu früh öffnen.

Dies erhöht das Risiko für eine Frühgeburt. Man nennt es auch Gebärmutterhalsverkürzung.

Symptome einer Gebärmutterhalsverkürzung

Zervixinsuffizienz kann Schmerzen wie bei der Menstruation verursachen. Auch Druck oder Ziehen im Unterbauch sind möglich. Oft treten jedoch keine Symptome auf.

Häufigkeit von Zervixinsuffizienz

Etwa 1 von 100 bis 1 von 2.000 Schwangeren sind betroffen. Schwangere über 35 Jahre haben ein höheres Risiko.

Die Zervixinsuffizienz tritt meist zwischen der 4. und 6. Schwangerschaftswoche auf.

Mögliche Ursachen und Risikofaktoren

Eine Zervixinsuffizienz hat verschiedene Auslöser. Infektionen der Scheide oder des Gebärmutterhalses können den Gebärmutterhals schwächen. Bestimmte Botenstoffe des Immunsystems spielen dabei eine Rolle.

Mehrlingsschwangerschaften erhöhen das Risiko für eine Zervixinsuffizienz. Das größere Gewicht und Volumen der Gebärmutter übt mehr Druck auf den Muttermund aus. Dies kann ihn überlasten und schwächen.

Vorausgegangene Operationen am Gebärmutterhals sind ein weiterer Risikofaktor. Ein Beispiel ist die Konisation zur Behandlung von Krebsvorstufen. Je größer der Eingriff, desto höher das Risiko für eine Zervixinsuffizienz.

Gebärmutterhalsverkürzung: Was darf ich machen?

Bei einer leichten Gebärmutterhalsverkürzung ist Ruhe das Wichtigste. Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen, Sex und Stress. Ihr Arzt empfiehlt möglicherweise eine Krankschreibung oder ein Beschäftigungsverbot.

Je nach Schweregrad kann strikte Bettruhe nötig sein. Dies hilft, den Gebärmutterhals zu stabilisieren und Frühgeburtsrisiken zu senken. Während der Bettruhe sollten Sie sich maximal schonen.

  • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen
  • Verzichten Sie auf Geschlechtsverkehr
  • Reduzieren Sie Stress soweit wie möglich

Ihr Arzt erklärt Ihnen die geltenden Verhaltensregeln. Er zeigt Ihnen, wie Sie sich am besten schonen können. Mit der richtigen Behandlung können Sie die Schwangerschaft oft stabilisieren.

Untersuchungen zur Diagnose

Der Arzt macht eine gründliche Anamnese und eine vaginale Untersuchung. Ein wichtiger Teil ist die Messung der Zervixlänge per Ultraschall. Diese Schritte helfen, eine mögliche Zervixinsuffizienz zu erkennen.

Vaginale Ultraschalluntersuchung

Bei dieser Untersuchung wird ein Ultraschallkopf vorsichtig in die Scheide eingeführt. So kann der Arzt die Zervix genau betrachten und messen. Dies ermöglicht eine präzise Bestimmung der Gebärmutterhalslänge.

Je kürzer der Muttermund ist, desto höher ist das Frühgeburtsrisiko. Diese Methode liefert wichtige Informationen für die Schwangerschaftsvorsorge.

Messung der Zervixlänge

Bei einer Länge unter 25 Millimetern steigt das Frühgeburtsrisiko auf etwa 20 Prozent. Unter 20 Millimetern beträgt das Risiko etwa 25 Prozent.

Und bei einer Länge unter 15 Millimetern erhöht sich das Risiko sogar auf rund 50 Prozent. Regelmäßige Kontrollen der Zervixlänge sind daher sehr wichtig.

So kann man eine drohende Frühgeburt früh erkennen. Dies ermöglicht rechtzeitige Maßnahmen zum Schutz von Mutter und Kind.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei drohender Frühgeburt durch Zervixinsuffizienz gibt es verschiedene Behandlungsoptionen. Ärzte verschreiben oft Progesteron, um die Schwangerschaft zu erhalten.

Progesterongabe

Progesteron ist ein wichtiges Schwangerschaftshormon, das den Muttermund geschlossen hält. Regelmäßige Einnahme von Progesteron kann eine vorzeitige Muttermundöffnung oft verhindern.

Dies geschieht durch Tabletten oder Injektionen. Die Behandlung fördert den Erhalt der Schwangerschaft.

Operative Verfahren wie Cerclage

Bei einer Zervixlänge unter 15 Millimetern kommt oft eine Cerclage zum Einsatz. Dabei wird der Muttermund operativ verschlossen, um vorzeitiges Öffnen zu verhindern.

Ein Kunststoffring oder eine Naht dient zum Verschließen. Die Erfolgsrate dieser Methode liegt bei 85 bis 90 Prozent.

Andere operative Verfahren, wie die Verkürzung des Gebärmutterhalses, können auch eine Frühgeburt vermeiden.

Vorbeugung einer Zervixinsuffizienz

Eine zuverlässige Prävention der Zervixinsuffizienz gibt es nicht. Dennoch können Sie Ihr Risiko senken. Vermeiden Sie Nikotin, Über- oder Untergewicht sowie körperliche und seelische Belastung.

Frühzeitiges Erkennen von Schwangeren mit erhöhtem Risiko ist wichtig. So kann man rechtzeitig gegensteuern.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für eine Zervixinsuffizienz gehören:

  • Infektionen wie Harnwegsinfekte oder Scheideninfektionen
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Vorausgegangene Operationen am Gebärmutterhals
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Erhöhte körperliche und psychische Belastung

Eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko senken. Achten Sie auf Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls hilfreich.

Lassen Sie Ihre Schwangerschaft sorgfältig überwachen. So können Komplikationen früh erkannt und behandelt werden.

Mit diesen Maßnahmen reduzieren Sie Ihr Risiko für eine Zervixinsuffizienz. Ihre Schwangerschaft wird bestmöglich geschützt.

Fazit

Eine Gebärmutterhalsverkürzung ist beunruhigend, aber behandelbar. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um die Zervixlänge zu überwachen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Frühgeburtsrisiko deutlich senken.

Es gibt viele Möglichkeiten, diese Komplikation früh zu erkennen und zu behandeln. Ultraschalluntersuchungen, Progesteron und chirurgische Eingriffe können oft eine Frühgeburt verhindern. Schnelles Handeln bei Anzeichen einer Verkürzung ist entscheidend.

Werdende Mütter sollten ärztlichen Rat einholen und empfohlene Maßnahmen umsetzen. Die meisten Schwangerschaften können trotz dieser Komplikation erfolgreich verlaufen. Vertrauen Sie auf moderne medizinische Möglichkeiten für eine sichere Geburt.

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