Die Anzahl der Jäger nimmt in Deutschland stetig zu. Seit den 1970ern hat sich die Anzahl der Jagdscheinbesitzer nahezu verdoppelt. Dabei ist die Jagd an sich kein Hobby, sondern eine verantwortungsvolle Tätigkeit. Doch die Ruhe in der Natur und die Faszination für das Schießen weckt das Interesse von immer mehr Menschen.
Teure Ausrüstung: Die Jagd ist nicht günstig
Es gibt einige Freizeitbeschäftigungen, die bereits mit geringem Budget realisiert werden können. Die Jagd zählt hier definitiv nicht dazu. Denn bereits für die Grundausrüstung wird in der Regel eine vierstellige Summe fällig. Im Zentrum steht dabei natürlich die „Büchse“. Für Anfänger sind Repetierbüchsen besonders empfehlenswert. Diese Art von Waffe ist gängig bei der Jagd und somit gibt es auch einen großen Zweitmarkt. Es muss also kein teures neues Gewehr sein, wenn Sie sich zum ersten Mal ausstatten. Alternativ gibt es auch noch die leichteren Kipplaufbüchsen. Diese sind vor allem für die Pirsch ausgelegt und für den klassischen Ansitz nicht unbedingt notwendig.
Auch das passende Zubehör spielt bei der Jagd eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Für die Abenddämmerung und die Nachtstunden ist ein Nachtsichtgerät zwingend erforderlich. Auch weiteres Zubehör in Form von Ferngläsern, Entfernungsmessern und Neutralisierungssprays darf nicht fehlen. Auch hier können Sie für den Anfang grundsätzlich auf Second-Hand-Produkte zurückgreifen.
Um gerüstet zu sein, müssen Sie auch noch die passende Kleidung tragen. Im Wald und auf den Feldern ist wasserfestes und robustes Schuhwerk von entscheidender Bedeutung. Für den Winter empfehlen sich hier Stiefel mit entsprechendem Innenfutter. Denn bei der Jagd verbringen Sie viel Zeit im Sitzen. Da können die Füße schnell einmal kalt werden. Auch der klassische Jagdhut darf nicht fehlen. Er schützt vor der Sonneneinstrahlung und vor leichtem Nieselregen.
Das „grüne Abitur“ bestehen
Bevor Sie jagen dürfen, müssen Sie den Jagdschein erwerben. Dabei ist eine gewisse Vorbereitung unerlässlich. In einigen Bundesländern wie Bayern oder Hessen sind Vorbereitungslehrgänge gesetzlich vorgeschrieben. In anderen Bundesländern können Sie sich grundsätzlich auch für das Lernen im Selbststudium entscheiden. Die Vorbereitung auf die Jägerprüfung ist grundsätzlich in wenigen Wochen machbar. In Intensivkursen lernen Sie so die wichtigsten Themen. Für berufstätige Personen werden auch Wochenend- oder Abendkurse angeboten. Diese können dann auch schnell einmal mehrere Monate dauern.
Um einen Jagdschein beantragen zu können, müssen die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
- Volljährigkeit
- Bestandene Jägerprüfung
- Jagdhaftpflichtversichrung
- Einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis
Aufgrund seiner Farbe wird der Jagdschein umgangssprachlich gerne auch als „grünes Abitur“ bezeichnet. Die Jägerprüfung findet grundsätzlich nur einmal im Jahr statt. Sie besteht aus einer mündlichen und schriftlichen Prüfung sowie einem Schießtraining. Schon alleine wegen der Prüfung auf dem Schießstand sollten Sie grundsätzlich immer einen Jagdkurs in einer Jagdschule absolvieren. Denn während die Theorie auch problemlos in Eigenregie erlernt werden kann, gestaltet sich das praktische Training schon schwieriger.
Der erste Ansitz: Tipps für Jungjäger
Nach der erfolgreichen Vorbereitung geht es dann früher oder später auch zum ersten Ansitz. Dieser Moment ist für junge Jäger durchaus aufregend und verlangt eine gewisse Vorbereitung. Im Idealfall schreiben Sie sich vorab bereits eine Packliste. So lässt sich sicherstellen, dass Sie keine wichtigen Utensilien zu Hause vergessen. Im Idealfall haben Sie bei der ersten Jagd auch einen erfahrenen Kollegen an Ihrer Seite. So können Sie direkt von Beginn die typischen Anfängerfehler vermeiden und von einem echten Profi lernen.
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