Seit wann gibt es Kindergärten?

Wussten Sie, dass der erste offizielle Kindergarten weltweit am 28. Juni 1840 von Friedrich Fröbel in Blankenburg, Thüringen, eröffnet wurde? Dies markierte einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der Kindergärten und der Vorschulerziehung als Ganzes. Doch schon vor diesem Datum gab es verschiedene Vorläufer solcher Einrichtungen: Bereits 1760 richtete Johann Friedrich Oberlin eine Strickschule in Belmont (Elsass) ein, und 1782 existierte im Ursulinenkloster zu Straubing eine Einrichtung, die als früher Kindergarten betrachtet werden kann. Somit hat die Idee der institutionalisierten Kinderbetreuung eine lange Geschichte.

Seit wann gibt es Kindergärten

Wichtige Erkenntnisse

  • Der erste offizielle Kindergarten wurde 1840 von Friedrich Fröbel gegründet.
  • Schon 1782 existierte eine frühkindliche Betreuungseinrichtung im Ursulinenkloster zu Straubing.
  • Kindergartenvorläufer reichen bis ins Jahr 1760 zurück, als eine Strickschule in Belmont (Elsass) eröffnet wurde.
  • Die Geschichte der Kindergärten beinhaltet bedeutende Beiträge von Persönlichkeiten wie Johann Friedrich Oberlin und Louise Scheppler.
  • Die institutionalisierte Kinderbetreuung bietet Kindern Bildung und Betreuung außerhalb des familiären Rahmens.

Die Ursprünge der frühen Kinderbetreuung

Die Anfänge der Kinderbetreuung reichen weit zurück. Bereits im 18. Jahrhundert gab es in Deutschland verschiedene Einrichtungen, die die Grundlage der Frühpädagogik legten. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die erste Kleinkinderschule, die 1779 von Louise Scheppler und Johann Friedrich Oberlin in Waldersbach gegründet wurde. Diese frühen Einrichtungen dienten sowohl pädagogischen als auch sozialen Zwecken, insbesondere in ländlichen und industriellen Gebieten, wo Mütter in der Landwirtschaft oder Industrie arbeiteten.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden Vorschuleinrichtungen, die einen wesentlichen Beitrag zur Kinderbetreuungsgeschichte leisteten. Friedrich Fröbel, ein Pionier der Frühpädagogik, gründete 1837 den ersten Kindergarten in Bad Blankenburg. Dies markierte den Anfang einer Bewegung, die sich schnell verbreitete, unter anderem durch Einrichtungen in Darmstadt und Bad Liebenstein.

Diese frühen Kindergärten waren nicht nur Orte der Betreuung, sondern auch Zentren des Lernens durch Spiel. In den Niederlanden entstanden gegen Ende des 18. Jahrhunderts Spielschulen, die ein ähnliches Konzept verfolgten: die Erziehung durch spielerische Aktivitäten. Inspirationsquellen wie Fröbel und Theodor Fliedner trugen erheblich zur Weiterentwicklung der kindlichen Bildung bei und ebneten den Weg für moderne Vorschuleinrichtungen.

Der Einfluss der Industrialisierung auf die Familienstruktur

Mit der Industrialisierung erfolgte eine tiefgreifende Veränderung der Familienstrukturen. Früher waren in Ost- und Nordeuropa Großfamilien weit verbreitet. Diese traditionellen Strukturen wichen jedoch im 19. und frühen 20. Jahrhundert zunehmend der Kernfamilie, bestehend aus Eltern und Kindern.

„Die Industrialisierung führte zu einer Zunahme der Lohnarbeit, was die Bedürfnisse der Kinderbetreuung verstärkte.“

Die steigende Zahl von Fabrikarbeitsplätzen zwang viele Frauen, berufstätig zu werden. Dies führte zu einem akuten Bedarf an institutionellen Betreuungseinrichtungen, um die Aufsichtslücken zu schließen. Gleichzeitig veränderte sich die Rolle der Familie. Der Einfluss auf Familien war enorm und sorgte dafür, dass neue soziale und wirtschaftliche Strukturen entstanden.

Um den Anforderungen der neuen Arbeitswelt gerecht zu werden, wurde die Veränderung der Kinderbetreuung unumgänglich. Friedrich Fröbel gründete 1840 den ersten Kindergarten in Blankenburg und legte damit den Grundstein für die organisierte frühkindliche Erziehung. Diese Entwicklung war ein wichtiger Schritt zur Unterstützung erwerbstätiger Eltern und war Teil der Antwort auf die Erfordernisse, die die Industrialisierung mit sich brachte.

Die Kernfamilie wurde in der modernen Gesellschaft zahlenmäßig überwiegender und übernahm viele der Funktionen, die früher durch die Großfamilie abgedeckt wurden. Dies zeigt, wie sehr die Industrialisierung die traditionellen Familienstrukturen und die Veränderung der Kinderbetreuung beeinflusst hat.

Friedrich Fröbel und die Einführung des Kindergartens

Friedrich Fröbel, geboren am 21. April 1782, war ein bedeutender Pädagoge und Begründer des modernen Kindergartens. Am 28. Juni 1840 gründete er den ersten „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ in Blankenburg, Thüringen. Dieser Meilenstein markierte den Beginn einer neuen Ära in der frühkindlichen Bildung und legte den Grundstein für die heutige Kindergartenpädagogik.

Fröbels Konzept, Kinder wie Pflanzen in einem Garten heranzuziehen, revolutionierte die Pädagogische Konzepte seiner Zeit. Dies spiegelte sich in der Bezeichnung „Kindergarten“ wider. Der Kindergarten in Blankenburg war die erste Einrichtung, die Betreuung, Bildung und Spiel für junge Kinder kombinierte. Zu den wesentlichen Aktivitäten gehörten die Gartenpflege, Bewegungsspiele sowie der Einsatz von sogenannten „Spielgaben“ (Spielmaterialien) und „Beschäftigungen“.

Fröbels Ideen wurden schnell populär und breiteten sich über Deutschland hinaus aus. Bereits 1842 wurden in Städten wie Frankfurt und Leipzig weitere Kindergärten eröffnet. Diese Einrichtungen basierten auf Fröbels Prinzipien und trugen zur globalen Verbreitung seiner Bildungsansätze bei. Die innovative Nutzung von Spiel als pädagogischem Werkzeug hat Mehrere Bildungsansätze beeinflusst, darunter die Montessori-, Waldorf- und Reggio Emilia-Methoden.

Friedrich Fröbels Kindergartenpädagogik zielte darauf ab, eine „Lebenseinigung“ (Lebensverbindung) zu erleichtern, die es Kindern ermöglichen sollte, eine Verbindung zur Natur, zu anderen und zu sich selbst herzustellen. Fröbel starb am 21. Juni 1852, doch sein Vermächtnis lebt in Kindergärten auf der ganzen Welt weiter, wo seine Pädagogischen Konzepte weiterhin eine zentrale Rolle in der frühkindlichen Bildung spielen.

Seit wann gibt es Kindergärten?

Der moderne Kindergarten begann mit Friedrich Fröbels Gründung im Jahr 1840. Diese bahnbrechende Einrichtung legte den Grundstein für die Entwicklung der Kindergärten. Die *Geschichte der Kindergärten* zeigt, dass diese Bildungseinrichtungen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit von Bedeutung wurden.

Im Jahr 1830 wurde die erste Kinderbewahranstalt im Haus 3, Steingasse 16 eingerichtet. 1863 genehmigte der Gemeinderat die Errichtung des ersten Wiener Kindergartens durch Georg Hendel. Von 1889 bis 1893 wurden die ersten städtischen Kindergärten in Wien geschaffen. Bis 1912 stieg die Zahl der städtischen Kindergärten auf 23 an, und 1930 wurde der 100. städtische Kindergarten eröffnet.

In der DDR waren Kindergärten Teil des staatlichen Bildungssystems und für Eltern kostenlos, mit einer kleinen Beitrag für Mahlzeiten. Nach der Wiedervereinigung 1990 musste das System der *Bildungseinrichtungen* in den neuen Bundesländern neu strukturiert werden, was zu vielen Schließungen aufgrund des Zusammenbruchs staatlich geführter Unternehmen und sinkender Geburtenraten führte.

Ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung der Kindergärten war die Einführung einer Regelung im Jahr 1996 in Westdeutschland, die einen Kindergartenplatz für Kinder ab drei Jahren garantierte. Diese Maßnahme trug wesentlich zur Standardisierung und Verbesserung der frühkindlichen Bildung in Deutschland bei.

Die Entwicklung der Kindergärten im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Nach der Gründung des ersten Kindergartens durch Friedrich Fröbel im Jahr 1840 in Bad Blankenburg breitete sich das Konzept der Fröbelpädagogik schnell aus. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Expansion der Kindergärten einen enormen Aufschwung, und es gab Hunderte von Frühen Bildungseinrichtungen in Deutschland. Diese Einrichtungen verbreiteten sich auch international und beeinflussten pädagogische Konzepte weltweit.

Die frühen Kindergärten konzentrierten sich auf spielerisches Lernen, sensorische Erfahrungen und Bewegung, wie es durch Fröbels „Fröbel-Gaben-System“ betont wurde. Diese pädagogischen Materialien, einschließlich Bällen und Holzblöcken, förderten kognitive, motorische und kreative Fähigkeiten bei Kindern. Die Fröbelpädagogik hatte einen bedeutenden Einfluss auf moderne pädagogische Ansätze, darunter Montessori und Reggio Emilia.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der frühen Bildungseinrichtungen war die Betonung auf Natur und Handwerk. Fröbel sah Kinder als aktive Lernsubjekte und vertrat ein bürgerliches Bildungsideal, was sich in den pädagogischen Konzepten widerspiegelte. Obwohl die ersten Einrichtungen oft religiös indoktrinierende oder fabrikbezogene Tugenden vermittelten, lag das Hauptaugenmerk zunehmend auf der ganzheitlichen Entwicklung des Kindes.

Insgesamt war die Expansion der Kindergärten im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte der Frühen Bildungseinrichtungen. Sie legten den Grundstein für moderne pädagogische Praktiken und betonten die Bedeutung einer kindgerechten, spielerischen und sinnlichen Erziehung.

Die Kindergärten während der Nationalsozialistischen Diktatur

Während der NS-Zeit wurden Kindergärten im Nationalsozialismus stark für ideologische Zwecke missbraucht. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) versuchte, die Kindergärten zu vereinnahmen und sie ideologisch auszurichten. Die NS-Erziehung zielte darauf ab, zukünftige Soldaten und Mütter heranzuziehen, die den Interessen des Staates dienten.

Im Jahr 1933 wurde das Ermächtigungsgesetz verabschiedet, das den Nationalsozialismus in die öffentliche Erziehung einbrachte. Die pädagogischen Konzepte dieser Zeit betonten Gehorsam, Härte und Loyalität gegenüber dem Staat.

Kindergärten im Nationalsozialismus

Die NSV gründete bis 1939 etwa 13.400 Kindergärten mit 700.000 Plätzen. Besonders in Industrieregionen stieg die Zahl der staatlich geförderten Kindergärten, um die Arbeitskraft der Mütter zu erhalten. Viele evangelische Kindergärten wurden entweder von der NSV übernommen oder geschlossen. Die Gleichschaltung der Bildung war ein zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Politik.

Das Beispiel des Evangelischen Kindergartens in Schleswig-Friedrichsberg zeigt, dass einige Institutionen trotz der massiven Eingriffe der NSV überleben konnten. Er war einer von nur fünf Kindergärten, die die NS-Zeit in Schleswig-Holstein überlebt haben. Die NSV setzte finanzielle und rechtliche Mittel ein, um die Kontrolle zu erlangen. Insgesamt wurden über 600 Erntekindergärten in Schleswig-Holstein etabliert. Diese Kontrolle war Teil eines umfassenderen Versuchs, Kinder mit Nazi-Ideologie zu indoktrinieren.

Die Weiterentwicklung der Kindergärten nach 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mussten sich die Kindergärten in Deutschland einer umfassenden Neuausrichtung stellen. In den unmittelbaren Nachkriegsjahren wurden Kindergärten, Krippen und Säuglingsheime im ehemaligen Deutschen Reich wieder aufgebaut und reorganisiert. Internationale Programme wie jene der WHO und UNRRA unterstützten diese Entwicklung, da sie sich um das Schicksal vernachlässigter Kinder kümmerten.

In der DDR stand die kollektive Erziehung und die Unterstützung der Berufstätigkeit von Frauen im Vordergrund. Bereits 1946 wurde ein gesetzliches Anrecht auf Kindergartenbetreuung etabliert. Die BRD hingegen begegnete öffentlichen Vorschulerziehung mit Skepsis. Der Fokus lag hier auf traditionellen Familienstrukturen, weshalb der Ausbau von Kindergartenplätzen, insbesondere außerhalb größerer Städte, begrenzt war. Erst in den 1970er Jahren begannen Initiativen wie das „Modellprojekt Tagesmütter,“ allerdings mit begrenztem Erfolg.

In den 1970er Jahren setzte das Strukturprogramm für das deutsche Bildungswesen in der BRD auf die Breitenförderung von Kindergartenplätzen und eine Reform der Kindergartenpädagogik. Der DDR wiederum betonte in den 1960er und 70er Jahren die Forschungs- und Bildungsprogramme, was eine strukturierte Herangehensweise an die frühkindliche Bildung widerspiegelte. Der Kindergarten nach 1945 entwickelte sich durch diese Reformen kontinuierlich weiter, besonders durch das 2009 eingeführte Kindertagesförderungsgesetz (KitaFöG), das den Rahmen für die Betreuung auch von unter Dreijährigen erweiterte. Heutzutage legt man Wert auf eine ganzheitliche Entwicklung und soziale Inklusion in den Kindergärten.