Seit wann gibt es Palästina?

Seit wann gibt es Palästina

Wussten Sie, dass der Begriff „Palästina“ auf die griechische Form „Palaistinē“ zurückgeht und seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. bezeugt ist? Dieses historische Detail gibt uns einen faszinierenden Einblick in die uralte und wechselvolle Geschichte dieser Region, die weit über die politischen Ereignisse des 20. und 21. Jahrhunderts hinausgeht. Aber seit wann gibt es Palästina wirklich? Diese Frage führt uns auf eine Reise durch die Zeit, von den frühesten Erwähnungen bis zu den modernen politischen Strukturen.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Der Begriff „Palästina“ stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. und hat griechische Ursprünge.
  • Kaiser Hadrian benannte 135 n. Chr. die römische Provinz Judäa in „Syria Palaestina“ um.
  • Teil des muslimischen Herrschaftsbereichs seit 636 n. Chr., in Dschunde unterteilt.
  • Britisches Völkerbundsmandat für Palästina von 1920 bis 1948.
  • Unabhängigkeitserklärung des modernen Staates Palästina am 15. November 1988.

Die frühen historischen Wurzeln Palästinas

Die Historie von Palästina führt uns weit zurück in die frühen Anfänge menschlicher Existenz. Der Ursprung Palästinas ist von großer archäologischer Bedeutung und reicht Millionen von Jahren zurück. Homo erectus verließ Afrika vor rund 2 Millionen Jahren, und die ältesten gesicherten menschlichen Spuren in Palästina sind auf 1,4 Millionen Jahre datiert. Die archäologische Stätte ʿUbeidiya, rund 3 km südlich des Sees Genezareth gelegen, bietet eindrucksvolle Beweise für diese frühen Besiedlungen.

Vor mindestens 250.000 Jahren erschienen Neandertaler in der Region, und anatomisch moderne Menschen (Homo sapiens) sind in Palästina vor 110.000 Jahren nachweisbar. Homo sapiens verließen Afrika vor etwa 130.000 Jahren, verschwanden vor 80.000 Jahren aus der Region und tauchten vor 50.000 Jahren wieder auf. Der Lisan-See im Jordantal, der vor 70.000 Jahren existierte, erstreckte sich über 200 km und umfasste eine Fläche von 2000 km².

Anzeichen für dauerhafte Lagerstätten in Palästina datieren etwa auf 18.000 v. Chr., während um 12.000 v. Chr. die ersten Häuser aus halbrunden Steinsetzungen erschienen. Getreideanbau begann spätestens um 11.000 v. Chr.

Jericho, eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt, hatte um 8000 v. Chr. etwa 3000 Einwohner und eine drei Meter hohe Stadtmauer. Die Stadt wurde um 7220 v. Chr. neu gegründet und blieb bis 6400 v. Chr. bewohnt. Funde zwischen 4400 und 4000 v. Chr. deuten auf palästinensische Ursprünge in Viehhaltung und Landwirtschaft hin.

Zeitperiode Wichtige Ereignisse und Entwicklungen
18.000 v. Chr. Anzeichen für dauerhafte Lagerstätten
12.000 v. Chr. Erste Häuser aus halbrunden Steinsetzungen
11.000 v. Chr. Beginn des Getreideanbaus
8000 v. Chr. Jericho bewohnt von etwa 3000 Menschen mit einer 3m hohen Mauer
7220 – 6400 v. Chr. Neu-Gründung und Besiedlung von Jericho

Teleilat Ghassul war eine der größten Siedlungen in der Kupfersteinzeit mit einer Fläche von 20 Hektar. Mehr als 260 Siedlungen aus der Bronzezeit sind in Westpalästina bekannt, mit insgesamt etwa 150.000 Einwohnern. Zu den größten Städten dieser Epoche gehörten Beth Yerah und Yarmuth, die Flächen von 20 bzw. 16 Hektar umfassten. Der Zusammenbruch der städtischen Kultur markierte das Ende der Frühen Bronzezeit.

Von 1200 v. Chr. siedelten die Philister aus Kreta in Palästina. Die Assyrer begannen ihre Herrschaft 830 v. Chr., gefolgt von den Babyloniern ab 597 v. Chr. und den Makedoniern 332 v. Chr. Die Lagiden und Seleukiden regierten ab 129 v. Chr., und die Römer kontrollierten das Gebiet ab 63 v. Chr. Ab 390 n. Chr. wurde Palästina Teil des Oströmischen Reiches.

Palästina unter dem Osmanischen Reich

Mit der Eroberung Palästinas durch die Truppen des Osmanischen Reiches unter Sultan Selim I. im Jahr 1517 begann ein neues Kapitel in der Palästina Geschichte. Diese Periode war durch eine relative Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in den zahlreichen städtischen Zentren wie Jerusalem, Nablus, Galiläa und Gaza gekennzeichnet.

Im 16. bis 17. Jahrhundert spielten diese Städte eine zentrale Rolle im Handels- und Kulturleben der Region. Insbesondere Jerusalem erlebte eine Renaissance seiner religiösen und architektonischen Bedeutung. Der Felsendom und die al-Aqsa-Moschee, wichtige islamische Heiligtümer, blieben zentrale Anziehungspunkte für Pilger und Besucher.

Während der Herrschaft des Osmanischen Reiches fanden sich in Palästina unterschiedliche Bevölkerungsgruppen – Muslime, Christen und Juden – größtenteils in friedlichem Zusammenleben wieder, obwohl die Kontrolle und Verwaltung oftmals von äußeren Mächten beeinflusst wurde. So eroberte Muhammad Ali Pascha 1831 kurzzeitig das Gebiet, bevor es 1840 wieder unter die Kontrolle des Osmanischen Reiches zurückkehrte.

Die politische Landschaft änderte sich Anfang des 20. Jahrhunderts drastisch. Mit der Gründung der Zionistischen Bewegung durch Theodor Herzl im Jahr 1897 und der Gründung von Tel Aviv als erste jüdische Stadt 1909, begann ein neuer Abschnitt der Palästina Geschichte, der auf zukünftige Konflikte hinwies. Dieses Spannungsfeld wurde durch die Balfour-Deklaration von 1917 weiter verschärft, die eine nationale Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina versprach.

Die osmanische Periode endete schließlich mit dem Ersten Weltkrieg, als britische Truppen im Dezember 1917 Jerusalem einnahmen und die Kontrolle über Palästina übernahmen, was den Grundstein für die spätere britische Mandatszeit legte.

Die britische Mandatszeit und ihre Auswirkungen auf Palästina

Die britische Mandatszeit begann 1917, als die britische Armee Palästina besetzte. Das Völkerbundmandat für Palästina wurde am 24. Juli 1922 ratifiziert und endete offiziell am 14. Mai 1948. Während dieser Zeit führte die britische Verwaltung signifikante demographische und politische Veränderungen ein.

Im Jahr 1918 lebten in Palästina 573.000 Araber und 66.000 Juden, wobei sich die Bevölkerung durch Einwanderungen und Geburtenrate stark veränderte. Bis 1936 stieg die arabische Bevölkerung auf 955.000, während die jüdische Bevölkerung auf 370.000 anwuchs. Am Vorabend des ersten arabisch-israelischen Krieges betrug die jüdische Bevölkerung etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die britische Mandatszeit war maßgeblich daran beteiligt, diese Bevölkerungstransformationen zu ermöglichen.

Wichtige Ereignisse in der Britischen Mandatszeit waren unter anderem die massive jüdische Einwanderung in den 1920er Jahren, aufgrund der Balfour-Deklaration von 1917. Zudem dauerten zwischen 1936 und 1939 arabische Aufstände an, die die britische Verwaltung herausforderten. Gewalt und politische Unruhen prägten die Ära, wobei bewaffnete Gewaltausbrüche und Aktionen zionistischer Gruppen wie der Irgun insbesondere in den 1940er Jahren eskalierten.

Die britische Verwaltung beeinflusste auch die politische Struktur: Der Vorschlag der Peel-Kommission von 1937 empfahl erstmals eine Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Ein weiteres wichtiges Dokument war das White Paper von 1939, das eine zukünftige unabhängige palästinensische Staatlichkeit in Aussicht stellte und die jüdische Einwanderung limitierte.

Die Britische Mandatszeit endete offiziell am 14. Mai 1948. An diesem Tag wurde der Staat Israel ausgerufen und von den USA und der Sowjetunion sofort anerkannt. Die Arabische Liga und arabische Staaten reagierten darauf mit militärischen Interventionen, sodass Palästina in den folgenden Kriegsjahren von Truppen aus Israel, Ägypten, Syrien, Jordanien, Irak und Libanon besetzt wurde.

Ereignis Datum Beschreibung
Britische Besetzung Palästinas 1917 Die britische Armee besetzt Palästina.
Ratifizierung des Mandats 24. Juli 1922 Das Völkerbundmandat für Palästina wird ratifiziert.
Ende des Mandats 14. Mai 1948 Das Mandat endet; Gründung des Staates Israel.

Die Britische Mandatszeit hatte tiefgreifende Auswirkungen auf das Palästina Entstehungsdatum und die anschließende geopolitische Lage im Nahen Osten.

Gründung des Staates Palästina: Ereignisse im 20. Jahrhundert

Die historische Entwicklung zur Gründung Palästinas ist von zahlreichen entscheidenden Ereignissen im 20. Jahrhundert geprägt. Bereits 1896 legte Theodor Herzl mit seinem Buch „Der Judenstaat“ die ideologische Grundlage für die Schaffung eines jüdischen Staates. Daraufhin fand 1897 der erste Zionistenkongress in Basel statt, wo die Zionistische Weltorganisation gegründet wurde. Zu dieser Zeit lebten etwa 500.000 Menschen in Palästina, fast alle davon Araber.

Bis 1918 war die jüdische Bevölkerung auf 66.000 angewachsen. Ein signifikanter Moment war die Verabschiedung des UN-Teilungsplans am 29. November 1947, der die Schaffung eines arabischen und eines jüdischen Staates vorsah. Der Palästinakrieg, der nach der Unabhängigkeitserklärung Israels am 14. Mai 1948 folgte, zeigte die tiefen Spannungen in der Region. Der Krieg endete 1949 mit einem militärischen Sieg Israels, wobei etwa 760.000 Palästinenser flohen, ein Viertel davon in den Gazastreifen.

Am 15. November 1988 erklärte der Palästinensische Nationalrat die Unabhängigkeit Palästinas, welche von PLO-Chef Jassir Arafat verlesen wurde. Diese Gründung Palästinas war ein entscheidender Schritt für die palästinensische Selbstbestimmung. Bis Mai 1989 erkannten 92 Länder den Staat Palästina an. Der größte internationale Durchbruch kam 2012, als Palästina den Status eines Beobachterstaates bei den Vereinten Nationen erhielt. Heute ist die staatliche Anerkennung durch 137 Länder ein bedeutender Meilenstein der palästinensischen Geschichte.

Der Weg zur vollen internationalen Anerkennung und die Suche nach Frieden und Stabilität in der Region bleiben weiterhin zentrale Herausforderungen für Palästina.

Seit wann gibt es Palästina?

Die Frage nach dem Ursprung und der Existenz von Palästina ist komplex und vielschichtig. Die Palästina Geschichte reicht weit zurück, sogar bis in die Bronzezeit. Archäologische Entdeckungen zeigen, dass die Region bereits vor etwa 5.000 Jahren besiedelt war. Dennoch kam der Name „Palästina“ erst im zweiten Jahrhundert n. Chr. auf, als die Römer die Region nach der Niederschlagung des Bar-Kochba-Aufstands offiziell als „Syria Palaestina“ bezeichneten.

Ein erheblicher Wendepunkt in der Palästina Geschichte war die Zeit des britischen Mandats, das nach dem Ersten Weltkrieg begann und die politische Struktur der Region stark beeinflusste. Der UN-Teilungsplan von 1947 sah eine Aufteilung Palästinas vor, die schließlich zur Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 und zur Nakba führte, bei der rund 700.000 Palästinenser vertrieben wurden. Seitdem hat Palästina verschiedene Phasen politischer und sozialer Veränderungen durchlaufen, einschließlich der Unabhängigkeitserklärung durch die PLO am 15. November 1988 und dem Beobachterstatus bei den UN im Jahr 2012.

Im Laufe der Zeit haben verschiedene Ereignisse die Palästina Geschichte geprägt. So begann die erste Intifada im Jahr 1987 und endete 1993 mit dem Osloer Abkommen, während die zweite Intifada im Jahr 2000 begann und viele Jahre durch Gewalt geprägt war. Der Rückzug der israelischen Kräfte aus Gaza im Jahr 2005 und die darauf folgende Machtübernahme durch die Hamas im Jahr 2006 waren weitere bedeutende Wendepunkte.

Heute ist die palästinensische Bevölkerung in verschiedene Gebiete aufgeteilt: Rund 5 Millionen Menschen leben im Westjordanland und Gazastreifen, etwa 1,6 Millionen Palästinenser sind Bürger Israels, und fast 7 Millionen Palästinenser leben in der Diaspora. Die Informationen Palästina sind komplex und umstritten, doch sie sind entscheidend für das Verständnis der gegenwärtigen politischen und sozialen Dynamiken.

Moderne politische Struktur und Verwaltung

Moderne politische Struktur Palästinas

Die moderne politische Struktur Palästinas ist eng mit den historischen Entwicklungen der Region verwoben. Der Name „Palästina“ wurde um 135 n. Chr. von Kaiser Hadrian eingeführt, als er die römische Provinz Judäa-Syrien umbenannte. Seitdem hat sich die Verwaltung Palästinas mehrfach verändert, von der römischen Herrschaft über die islamische Eroberung bis hin zur britischen Mandatszeit von 1921 bis 1948.

Die Verwaltung Palästinas in der Gegenwart ist komplex und geteilt. Die palästinensischen Gebiete sind heute teilweise autonom verwaltet. Die Palästinensische Autonomiebehörde kontrolliert das Westjordanland, während die Hamas den Gazastreifen regiert. Dies führt zu einer dualen Verwaltung Palästinas, was die politische Landschaft stark beeinflusst.

Ein umfassender Blick auf die gegenwärtige Struktur gibt ein klareres Bild der Situation:

Region Verwaltungseinheit Beschreibung
Westjordanland Palästinensische Autonomiebehörde Teilweise autonome Verwaltung unter palästinensischer Kontrolle
Gazastreifen Hamas Kontrolliert von der Hamas, separat von der palästinensischen Autonomiebehörde

Diese moderne politische Struktur Palästinas entstand nach dem Sechstagekrieg von 1967, als Israel die Kontrolle über das Westjordanland und den Gazastreifen übernahm. Die Verwaltung Palästinas wurde daraufhin kompliziert und territorial fragmentiert, beeinflusst durch historische und politische Faktoren.

Internationale Anerkennung und der aktuelle Status Palästinas

Die internationale Anerkennung Palästinas und sein aktueller Status sind von großer Bedeutung in der globalen politischen Landschaft. Von den 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben 147, was über 76 % entspricht, den Staat Palästina als souveränen Staat anerkannt. Ein wichtiger Meilenstein erfolgte am 29. November 2012, als Palästina den Status eines Beobachterstaats bei der UN-Generalversammlung erhielt. Die UN-Resolution 67/19 wurde mit einer deutlichen Mehrheit von 138 zu 9 Stimmen angenommen, wobei es 41 Enthaltungen gab.

Trotz der erheblichen Unterstützung sind 46 UN-Mitgliedstaaten, darunter viele europäische und nordamerikanische Länder sowie Australien, nach wie vor zurückhaltend in der Anerkennung Palästinas. Aktuell hat Slowenien als 147. Staat Palästina anerkannt, eine Entscheidung, die Norwegen, Spanien und Irland in den letzten Monaten ebenfalls getroffen haben. Diese Ankündigungen zeigen eine mögliche dritte Welle der Anerkennung, die auf vorherige Wellen in den Jahren 1988 und 2011 folgt.

Eine bedeutende Entwicklung war die Aufwertung des palästinensischen Status, welche Palästina den Zugang zu internationalen Institutionen wie dem Internationalen Strafgerichtshof ermöglichte. Auch wenn der UN-Sicherheitsrat im April 2024 einen Antrag auf Vollmitgliedschaft Palästinas aufgrund des Vetos der USA ablehnte, bleibt die Debatte aktiv. Die UN-Generalversammlung forderte im September 2024 den vollständigen Rückzug Israels aus den palästinensischen Gebieten, basierend auf einem Gutachten des Internationalen Gerichtshofs.

Obwohl Mahmud Abbas seit fast zwei Jahrzehnten ohne neue politische Legitimation als Chef der Autonomiebehörde agiert, ist die Frage der palästinensischen Eigenstaatlichkeit weit in der internationalen Gemeinschaft diskutiert. Die Anerkennung Palästinas durch verschiedene Länder hat bisher weder finanzielle Vorteile noch Gebietsansprüche gebracht, sondern dient mehr als symbolischer Akt. Trotzdem bleibt die Dynamik der internationalen Anerkennung Palästinas ein zentraler Punkt im internationalen Dialog und beeinflusst den aktuellen Status Palästinas signifikant.