Spielzimmer für Erwachsene

Auf dem Bild sind ein rotes Herz aus Seil, eine Peitsche, Handschellen und High Heels auf einem hölzernen Hintergrund zu sehen.

So langsam bürgert es sich ein: Immer mehr Paare sprechen von ihrem „Spielzimmer“. Dazu werden vielsagend Augenbrauen gehoben und Mundwinkel verzogen. Schnöde Schlafzimmer, so wird man auf Nachfrage hin aufgeklärt, sind bei Weitem nicht dasselbe. Benötigt jetzt also jeder seinen hauseigenen SM-Keller oder wie muss die Aussage verstanden werden?

Worum geht es eigentlich?

Um es gleich zu Beginn zu sagen: Nein, nicht jedes Paar, das stolz ein Spielzimmer sein Eigen nennt, lebt dort hardcore BDSM-Fantasien aus. Ein Spielzimmer (direkter „Sexroom“) kann als gezielt geplanter Rückzugsort für jede Art des Liebesspiels gestaltet sein. Es geht darum, sich diesen Ort zum Zweck der sexuellen Interaktion heilig zu halten und somit auch dem Akt selbst einen angemessenen Platz im Leben einzuräumen.

Rückzugsorte

Die Zeit als Paar gerät so seltener über die Alltagsverpflichtungen hin in Vergessenheit. Sex nach Termin erscheint weniger grotesk. Ein Spielzimmer verschafft alten wie jungen Liebenden die Möglichkeit, sich im Handumdrehen in ihre gemeinsamen Fantasien fallen zu lassen. Zusätzlich entsteht das Gefühl, in diesen geschützten Bereich jederzeit zurückkehren zu können. Dabei darf der Sexroom bei angemessener Ausstattung durchaus einen weiteren Zweck haben. Sind alle Beweismittel vor neugierigen Blicken geschützt gelagert, bietet sich zum Beispiel die Nutzung als Gästezimmer an.

Inspiration

Bekannt wurde diese Idee durch den Bestseller „Fifty Shades of Grey“.  Wobei der „rote Raum der Schmerzen“, wie ihn Christian in der Story so treffend bezeichnet, durchaus auf gröbere Spiele ausgelegt ist. Ein Bild, das etliche Fernsehserien ähnlich publizieren, sodass diese Assoziation für Zuschauer von „Sex in the City“ bis „The Big Bang Theory“ geradezu selbstverständlich erscheint.

Der Trend traut sich inzwischen doch deutlich mehr. Neben Fernsehserien, in denen der Einrichtungsprofi kommt und einem freiwilligen Paar bei der Ausgestaltung seiner Schmusehöhle hilft („How to build a Sexroom“), bieten auch Hotels vereinzelt sehr romantisch ausgebaute Zimmer für allerlei spezielle Fantasien an. Die Idee ist also längst salonfähig.

Wie kann ein Sexroom aussehen?

Die passende Einrichtung

Im Idealfall ist ein solcher Raum tatsächlich rein auf das Liebesspiel ausgelegt. Es gibt hier nur Einrichtungsgegenstände, die den bewussten Zweck unterstützen. Meist wird ein Bett die zentrale Rolle einnehmen. Niemand sagt jedoch, dass es so sein muss.

Je nach Spielart können auch Liebesschaukeln, Tische oder andere Möbel hier hervorgehoben werden. Großflächige Möbel lassen sich durch schöne, angenehme oder hilfreiche Kissen ergänzen.

Manch einer hätte womöglich gern Haken und Ösen an der Wand oder große Spiegel an den Wänden oder der Zimmerdecke. Ergänzend sind geschlossene Schränke oder Kommoden unverzichtbar.

Alles, was ungenutzt herumliegt, stört den Blick und steht der Entspannung im Weg. Praktisch, aber nicht unverzichtbar, sind Wasseranschlüsse und Möglichkeiten, Wasser oder Ähnliches zu erwärmen. WLAN-Anschluss und ausreichend Steckdosen schaden mit Sicherheit auch nicht.

Ambiente schaffen

Wer bestimmten Fantasien nachhängt, hat sicherlich bereits die passenden Farben und Oberflächenstrukturen im Kopf. Anderen, die hier vielleicht sehr flexibel oder komplett anspruchslos sind, sei empfohlen, Wandfarben und Textilien mit Bedacht zu wählen, da sie die Stimmung und das Wohlgefühl in hohem Maße mitbestimmen.

Häufig fällt die Wahl auf Gelb und Rottöne, ausgeprägt in weichen, schmeichelhaften Stoffen kombiniert mit warmen Beleuchtungsmöglichkeiten auf mehreren Ebenen. Bei Bedarf spricht jedoch nichts gegen Lackbezüge vor dezentem Schwarz.

Spaß ist, was ihr draus macht. Dieser Ansatz lässt sich durch Aromen, Wandbilder und die entsprechende musikalische Untermauerung wunderbar zusätzlich ausbauen.

Die 7 Sachen ordentlich verpacken

Es spart Zeit und kommt dem Genuss zu Gute, wenn alle Requisiten ihren Platz haben. Für Toys sind bestenfalls ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden, alle Öle und Kosmetikprodukte lagern trocken und nicht übermäßig temperiert am selben Platz und besonders erregende Details werden fokussiert in Szene gesetzt. Es gilt, weniger ist mehr, sodass man sich bei übermäßiger Auswahl nicht verzettelt.

Wenn Privatsphäre schwierig ist

In der Realität ist die Umsetzung dieser Ideen selten so einfach wie in der Theorie. Eltern müssen Rücksicht auf ihren Nachwuchs nehmen, dünne Wände machen den Nachbarn unweigerlich zum Mitwisser. Wer solche Aspekte im Vorfeld bedenkt, läuft nicht Gefahr, in Erklärungsnot zu geraten.

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