Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) ist ein Verfahren zur künstlichen Befruchtung, bei dem die Eizellen außerhalb des Körpers mit Spermien befruchtet und dann in die Gebärmutter der Frau eingesetzt werden. Diese Methode wurde in den 1970er Jahren entwickelt und ermöglicht seitdem vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch die Erfüllung ihres Babywunsches. Weltweit wurden bereits über 8 Millionen Kinder dank IVF geboren.
In Deutschland wurden im Jahr 2016 über 23.500 Kinder mithilfe einer IVF-Behandlung geboren, was 3% aller Schwangerschaften in diesem Jahr ausmachte. Die durchschnittliche IVF-Erfolgsrate liegt bei etwa 25% pro Versuch. Nach 6 Versuchen steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft sogar auf 65%. Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer IVF hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter der Frau, der Ursache der Unfruchtbarkeit und dem Lebensstil des Paares.
Wichtige Erkenntnisse:
- Die IVF ist eine bewährte Methode zur künstlichen Befruchtung, mit der bereits über 8 Millionen Kinder weltweit geboren wurden.
- In Deutschland wurden 2016 über 23.500 Kinder dank IVF-Behandlungen geboren, was etwa 3% aller Schwangerschaften entspricht.
- Die durchschnittliche IVF-Erfolgsrate liegt bei 25% pro Versuch, nach 6 Versuchen sogar bei 65%.
- Der Erfolg hängt von Faktoren wie Alter, Unfruchtbarkeitsursache und Lebensstil ab.
- Hormonbehandlungen, Eizellspende, Samenspende und Leihmutterschaft können bei einer IVF eine Rolle spielen.
Was ist eine IVF?
Definition und Überblick
IVF steht für „In-Vitro-Fertilisation“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Befruchtung im Glas“. Es handelt sich dabei um ein Verfahren der künstlichen Befruchtung, bei dem die Eizelle außerhalb des Körpers der Frau mit den Spermien des Mannes befruchtet wird.
Bei einer IVF-Behandlung werden zunächst die Eizellen der Frau hormonell stimuliert und dann entnommen. Im Labor werden diese dann mit den Samenzellen des Mannes zusammengebracht, um eine Befruchtung herbeizuführen. Der so entstandene Embryo wird anschließend in die Gebärmutter der Frau eingesetzt, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.
Der Ablauf einer IVF-Behandlung umfasst verschiedene Schritte: Hormonelle Stimulation, Entnahme der Eizellen, Befruchtung im Labor, Embryonentransfer.
Geschichte und Entwicklung
Die In-Vitro-Fertilisation wurde in den 1960er und 1970er Jahren von den britischen Ärzten Patrick Steptoe und Robert Edwards entwickelt.
1978 kam mit Louise Brown das erste „Retortenbaby“ zur Welt – dies war der Durchbruch für die IVF-Methode.
Seitdem hat sich die IVF zu einem weit verbreiteten Standardverfahren in der Reproduktionsmedizin entwickelt. Weltweit wurden bereits über 8 Millionen Kinder mithilfe der IVF geboren.
In Deutschland wurden im Jahr 2016 über 23.500 Kinder dank IVF geboren, was etwa 3% aller Schwangerschaften in diesem Jahr ausmachte.
Gründe für eine IVF
Eine IVF-Behandlung kann für Paare sinnvoll sein, wenn auf natürlichem Wege keine Schwangerschaft eintritt. In Deutschland ist eine IVF-Behandlung erlaubt, wenn trotz regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr über ein Jahr lang keine Schwangerschaft eintritt.
Weitere Gründe für eine IVF-Behandlung können sein: Endometriose, irreparable Eileiterschäden, leichte Einschränkungen der Zeugungsfähigkeit des Mannes, immunologische Sterilität oder unerklärliche Unfruchtbarkeit.
Oftmals wird zunächst versucht, eine Schwangerschaft durch eine Insemination (künstliche Befruchtung) herbeizuführen. Gelingt dies nicht, ist eine IVF-Behandlung der nächste Schritt.
Ursachen für Unfruchtbarkeit
Es gibt verschiedene mögliche Ursachen für Unfruchtbarkeit bei Paaren, die eine IVF-Behandlung notwendig machen können:
- Bei der Frau können Ursachen wie Endometriose, Eileitererkrankungen oder hormonelle Störungen vorliegen.
- Beim Mann können eine verminderte Spermienqualität oder -konzentration, Hodenentzündungen oder andere organische Ursachen die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen.
- Manchmal lässt sich auch keine eindeutige medizinische Ursache für die Unfruchtbarkeit finden – in diesen Fällen spricht man von „unerklärlicher Unfruchtbarkeit“.
Neben medizinischen Ursachen können auch Lebensstilfaktoren wie Übergewicht, Rauchen oder Stress die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Erfolgschancen einer IVF
Die durchschnittliche Erfolgsrate einer IVF-Behandlung liegt bei etwa 25% pro Versuch. Das bedeutet, dass jeder vierte bis fünfte Embryotransfer zu einer erfolgreichen Schwangerschaft führt. Nach 6 IVF-Versuchen steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft sogar auf bis zu 65%.
Durchschnittliche IVF-Erfolgsrate
Allerdings ist die IVF-Erfolgsrate stark vom Alter der Frau abhängig. Bei Frauen unter 35 Jahren liegt sie bei etwa 34-40%, während sie bei über 45-Jährigen nur noch bei ca. 12% liegt.
Einflussfaktoren auf die Erfolgswahrscheinlichkeit
Neben dem Alter sind weitere Faktoren entscheidend für die Erfolgswahrscheinlichkeit einer IVF-Behandlung:
- Ob die Frau in der Vergangenheit bereits schwanger war, erhöht die Chancen für eine erfolgreiche IVF.
- Die Qualität und Verfügbarkeit von Eizellen und Spermien spielen eine wichtige Rolle. Beeinträchtigungen können die Erfolgsaussichten senken.
- Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Stress können die IVF-Erfolgswahrscheinlichkeit mindern.
- Wurde in der Vergangenheit bereits eine Fehlgeburt erlebt, kann dies ebenfalls die Chancen für eine erfolgreiche IVF-Behandlung beeinflussen.
Vorbereitung auf eine IVF
Für eine IVF-Behandlung müssen einige medizinische Voraussetzungen erfüllt sein. In Deutschland ist eine IVF erlaubt, wenn trotz regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr über ein Jahr lang keine Schwangerschaft eingetreten ist. Umfangreiche medizinische Voruntersuchungen werden durchgeführt, um die Ursachen der Unfruchtbarkeit zu klären und die Erfolgsaussichten einschätzen zu können.
Voraussetzungen für eine IVF-Behandlung
Die Paare müssen psychisch und physisch in der Lage sein, eine IVF-Behandlung zu durchlaufen. Auch der Wunsch nach einem eigenen Kind muss stabil und dauerhaft vorhanden sein. Rechtlich gesehen müssen Paare verheiratet sein oder in einer festen Partnerschaft leben, um eine IVF durchführen zu lassen.
Medizinische Voruntersuchungen
Vor Beginn einer IVF-Behandlung werden umfangreiche medizinische Untersuchungen durchgeführt. Es werden detaillierte Fruchtbarkeitsanalysen bei beiden Partnern durchgeführt, um mögliche Ursachen der Unfruchtbarkeit zu identifizieren. Dazu gehören beispielsweise Bluttests, Ultraschalluntersuchungen, Hormonanalysen sowie detaillierte Samenanalysen beim Mann. Auch der allgemeine Gesundheitszustand und mögliche Vorerkrankungen werden sorgfältig geprüft.
Ziel ist es, die individuellen Erfolgschancen der IVF realistisch einschätzen zu können und eventuelle Risiken frühzeitig zu erkennen. Diese umfassende Diagnostik ist Voraussetzung, um eine möglichst maßgeschneiderte IVF-Behandlung planen zu können.
Ablauf einer IVF-Behandlung
Der erste Schritt einer IVF-Behandlung ist die hormonelle Stimulation der Eierstöcke der Frau. Hierbei werden Medikamente verabreicht, um die Produktion und Reifung mehrerer Eizellen zu fördern. Ziel ist es, genügend reife Eizellen für die Befruchtung im Labor zur Verfügung zu haben. Die Dauer und Dosierung der Hormonbehandlung wird individuell auf die Patientin abgestimmt und von Ärzten sorgfältig überwacht.
Entnahme der Eizellen
Wenn die Eizellen ausreichend herangewachsen sind, erfolgt die Entnahme der Eizellen mittels einer Follikelpunktion. Dazu wird die Frau leicht betäubt und die Eizellen werden unter Ultraschallkontrolle mit einer feinen Nadel aus den Eierstöcken entnommen. Der Eingriff dauert etwa 15-30 Minuten und ist in der Regel gut verträglich.
Befruchtung und Embryonenkultur
Die entnommenen Eizellen werden anschließend im Labor für die Befruchtung vorbereitet. Im Labor werden die Eizellen dann mit den Spermien des Mannes zusammengebracht, um eine Befruchtung herbeizuführen. Der Befruchtungsvorgang wird genau beobachtet und die sich entwickelnden Embryonen in einer Nährlösung kultiviert. Über mehrere Tage werden die Embryonen im Labor weiter beobachtet und auf ihre Qualität und Teilungsrate hin überprüft. Nur die besten Embryonen werden schließlich für den Embryonentransfer ausgewählt.
Embryonentransfer
Der letzte Schritt einer IVF-Behandlung ist der Embryonentransfer in die Gebärmutter der Frau. Dafür wird der Embryo in einem dünnen Katheter vorsichtig in die Gebärmutter eingeführt. Der Eingriff ist in der Regel schmerzlos und dauert nur wenige Minuten. Nach dem Embryonentransfer beginnt die Wartezeit, bis sich zeigt, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist.
Kosten einer IVF
Die Kosten für eine IVF-Behandlung sind in Deutschland relativ hoch und können sich je nach Klinik und Region stark unterscheiden. Im Durchschnitt liegen die Kosten für einen IVF-Zyklus inklusive Medikamente bei 3.000 bis 5.000 Euro. Da für eine erfolgreiche Schwangerschaft oft mehrere Zyklen nötig sind, können die Gesamtkosten schnell auf 10.000 bis 15.000 Euro ansteigen. Zusätzliche Kosten können für Kryokonservierung von Embryonen, Samenbanken oder Eizellspenden anfallen.
Kostenübernahme durch Krankenkassen
In Deutschland übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen Teil der Kosten für eine IVF-Behandlung. Paare haben Anspruch auf bis zu 3 Behandlungszyklen, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Allerdings müssen die Paare zunächst einen Eigenanteil von 50% der Kosten selbst tragen. Die Krankenkasse übernimmt dann die restlichen 50%. Zusätzliche Kosten wie Medikamente oder Samenspende müssen in der Regel komplett selbst gezahlt werden. Private Krankenversicherungen bieten oft eine weitergehende Kostenübernahme für IVF-Behandlungen an.
Kostenposition | Durchschnittliche Kosten | Kostenübernahme durch Krankenkasse |
---|---|---|
IVF-Zyklus inklusive Medikamente | 3.000 – 5.000 Euro | 50% der Kosten |
Gesamtkosten für mehrere IVF-Zyklen | 10.000 – 15.000 Euro | Bis zu 3 Behandlungszyklen |
Zusätzliche Kosten (z.B. Kryokonservierung, Samenbank) | Variabel | Keine Übernahme |
Insgesamt stellen die Kosten einer IVF-Behandlung für viele Paare eine erhebliche finanzielle Belastung dar. Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen bietet zwar eine gewisse Erleichterung, deckt jedoch nicht alle anfallenden Kosten ab.
Tipps & Tricks für IVF: So wirst du garantiert schwanger werden
Es gibt einige Tipps und Tricks, die Paare während einer IVF-Behandlung beachten können, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Regelmäßiger und entspannter Sex rund um den Eisprung kann die Befruchtung fördern. Auch die Verwendung eines speziellen Kinderwunsch-Gleitgels kann das Scheidenmilieu optimieren und die Erfolgschancen steigern.
Darüber hinaus ist eine gesunde Ernährung mit wichtigen Nährstoffen wie Folsäure, Zink und Vitamin C hilfreich, um die Fruchtbarkeit zu unterstützen. Paare, die Tipps für IVF befolgen und Tricks für eine erfolgreiche IVF anwenden, können ihre Chancen auf eine Schwangerschaft durch IVF deutlich erhöhen.
Neben medizinischen Maßnahmen spielt auch die mentale Einstellung eine wichtige Rolle. Ein positiver Ansatz und die Fähigkeit, Stress zu managen, können den Behandlungserfolg ebenfalls begünstigen. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung können Paare ihre Träume von einer Familie Schritt für Schritt verwirklichen.
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