Nachbarschaftshelfer können ihre Arbeit korrekt abrechnen und steuerliche Vorteile nutzen. Es gibt Möglichkeiten, die Finanzierung zu optimieren und rechtliche Bestimmungen einzuhalten. Entdecken Sie, wie Sie Ihr Engagement effektiv gestalten können.
Viele Menschen helfen in ihrer Nachbarschaft bei alltäglichen Aufgaben. Sie kaufen ein, begleiten zu Arztterminen oder unterstützen im Haushalt. Diese Hilfe kann korrekt abgerechnet werden.
Hier erfahren Sie, wie Sie Nachbarschaftshilfe richtig dokumentieren. Außerdem zeigen wir, wie Sie mit der Pflegekasse abrechnen können. So profitieren Sie von möglichen Förderungen.
Was ist Nachbarschaftshilfe?
Nachbarschaftshilfe unterstützt pflegebedürftige Menschen im Alltag. Sie wird freiwillig von Nachbarn oder Bekannten erbracht. Typische Aufgaben sind Haushaltshilfe, gemeinsame Aktivitäten oder Gespräche.
Definition und Beispiele
Das Sozialgesetzbuch XI definiert Nachbarschaftshilfe als „Angebot zur Unterstützung im Alltag“. Die Regelungen variieren je nach Bundesland.
Wichtig ist, dass die Hilfe freiwillig und unentgeltlich erfolgt. Nachbarn können bei vielen Dingen helfen.
- Hilfe im Haushalt wie Einkaufen, Putzen oder Wäschewaschen
- Begleitung zu Ärzten oder Behörden
- Gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Spazierengehen oder Spielen
- Regelmäßige Gespräche und Unterhaltung
Rechtliche Grundlagen
Das Sozialgesetzbuch XI regelt die Nachbarschaftshilfe. Es bestimmt, wer als Helfer tätig werden darf und welche Voraussetzungen gelten.
Auch die Finanzierung über den Entlastungsbetrag ist dort geregelt. Diese Regeln sorgen für eine faire Unterstützung.
Wie kann ich Nachbarschaftshilfe abrechnen?
Nachbarschaftshilfe über die Pflegekasse abzurechnen, erfordert bestimmte Voraussetzungen. Diese sind je nach Bundesland unterschiedlich. Meist ist ein Pflegekurs eine Grundbedingung.
Voraussetzungen im jeweiligen Bundesland
Die Anforderungen für Nachbarschaftshilfe sind in jedem Bundesland anders. In Baden-Württemberg dürfen bis zu zwei Personen betreut werden.
In Bayern sind maximal drei Pflegebedürftige pro Helfer erlaubt. Die Aufwandsentschädigung beträgt zwischen 8,50 € und 10 € pro Stunde.
Berlin erlaubt höchstens zwei Pflegebedürftige pro Helfer. Hier liegt die Entschädigung bei maximal 8 € pro Stunde.
In Bremen beträgt die Aufwandsentschädigung 9,50 € pro Stunde. Sie ist jedoch auf 250 € im Monat begrenzt.
Abrechnungsmöglichkeiten mit der Pflegekasse
Es gibt verschiedene Wege, Nachbarschaftshilfe abzurechnen. Dazu gehören der Entlastungsbetrag, der Umwandlungsanspruch und die Verhinderungspflege.
Ungenutzte monatliche Ansprüche für Entlastungsleistungen können angespart werden. Diese können später gesammelt eingesetzt werden.
Ab Pflegegrad 2 können bis zu 40% der Pflegesachleistungen für Alltagsunterstützung genutzt werden.
Finanzierung der Nachbarschaftshilfe
Pflegebedürftige mit Pflegegrad können Nachbarschaftshilfe über die Pflegekasse finanzieren. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Entlastungsbetrag, Umwandlungsanspruch und Verhinderungspflege. Die genauen Regeln sind je nach Bundesland unterschiedlich.
Entlastungsbetrag
Alle Pflegebedürftigen haben Anspruch auf den Entlastungsbetrag. Er beträgt bis zu 125 Euro im Monat. Damit können sie Hilfe im Alltag bezahlen, auch ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe.
Umwandlungsanspruch
Der Umwandlungsanspruch erlaubt, ungenutztes Pflegesachleistungsbudget umzuwandeln. Bis zu 40% können für Alltagshilfe wie Nachbarschaftshilfe genutzt werden.
Verhinderungspflege
Ab Pflegegrad 2 gibt es Verhinderungspflege. Jährlich stehen bis zu 1.612 Euro zur Verfügung. Zusätzlich können bis zu 806 Euro übertragen werden.
Diese Gelder können auch für Nachbarschaftshilfe eingesetzt werden. Die Pflegekasse bietet also verschiedene Wege, um Nachbarschaftshilfe zu bezahlen.
Steuern und Nachbarschaftshilfe
Nachbarschaftshilfe bei der Pflege gilt als Ehrenamt. Dies bringt steuerliche Besonderheiten mit sich. Aufwendungen für Pflege können oft steuerlich abgesetzt werden.
Die Einnahmen der Nachbarschaftshelfer unterliegen speziellen steuerrechtlichen Regelungen. Ein Steuerberater kann über mögliche Steuervergünstigungen und steuerfreie Aufwandsentschädigungen informieren.
- Seit dem 1. Oktober 2022 müssen sich Helfer von einer Landesbehörde anerkennen lassen.
- Für steuerfreie Gegenleistungen darf der Helfer nicht zu eng verwandt sein.
- Nachbarschaftshelfer können bis zu 3.000 Euro im Jahr steuerfrei verdienen.
Nachbarschaftshilfe bietet oft mehr Serviceleistungen als gewerbliche Anbieter. Der Stundenlohn ist frei verhandelbar, muss aber dem Mindestlohn entsprechen.
Fazit
Die Nachbarschaftshilfe unterstützt Pflegebedürftige und entlastet Angehörige. Für die Kostenübernahme durch die Pflegekasse gelten bestimmte Voraussetzungen. Diese können je nach Bundesland variieren.
Pflegebedürftige können monatlich bis zu 125 Euro Entlastungsbetrag nutzen. Dieser dient zur Finanzierung von Alltagsunterstützung. Mit den richtigen Informationen lässt sich Nachbarschaftshilfe einfach umsetzen.
Ab Pflegegrad 2 können bis zu 40 Prozent nicht genutzter Pflegesachleistungen umgewandelt werden. Dies ermöglicht zusätzliche Unterstützung für Pflegebedürftige. Auch Verhinderungspflege und steuerliche Vorteile bieten weitere Finanzierungsmöglichkeiten.
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