Es gibt einige Krankheiten, die in der Gesellschaft weit verbreitet sind. Trotzdem ist es so, dass Nicht-Betroffene oft zu wenig darüber wissen und verstehen, wie der Alltag mit solchen Krankheiten aussieht. Dieser Artikel möchte Aufklärungsarbeit leisten. Er stellt daher bestimmte Alltagskrankheiten vor und erklärt, wie diese entstehen und behandelt werden. So wird deutlich, wie Betroffene mit ihren Krankheiten umgehen und wie diese ihr Leben beeinflussen.
Allergien
Allergien sind hierzulande weit verbreitet. Von den 60 Millionen Menschen, die in Europa unter einer Allergie leiden, leben etwa 20-30 Millionen in Deutschland. Eine Allergie ist eine Überreaktion des Organismus auf an sich harmlose Stoffe. Der Organismus produziert Antikörper, die den Botenstoff Histamin freisetzen, sobald es zu einem Kontakt mit einem Allergen kommt. Die Folge sind Reaktionen wie Niesen, Juckreiz, gerötete Augen oder Atembeschwerden.
Es gibt unterschiedliche Formen von Allergien. Einige sind lediglich lästig, andere können zu einer Gefahr für die Gesundheit und das Leben der Betroffenen werden. So kommt es beispielsweise vor, dass sich aus einem Heuschnupfen Asthma entwickelt. Zudem besteht die Gefahr, dass sich Kreuzallergien ausbilden. Somit haben Menschen, die auf Pollen allergisch reagieren, häufig auch Lebensmittelallergien. Es ist daher wichtig, bereits bei den ersten Symptomen ärztliche Hilfe zu suchen, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen und eine Verschlimmerung zu vermeiden.
COPD
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist ein Sammelbegriff, unter dem ganz unterschiedliche Lungenerkrankungen zusammengefasst sind. Die am weitesten verbreiteten Varianten sind die chronische Bronchitis und das Emphysem. Bei einer chronischen Bronchitis entzünden sich die Atemwege und es kommt zu einer Schleimbildung. Da der Körper versucht, sich von diesem zu befreien, leiden Betroffene häufig unter einem permanenten Husten. Ein Emphysem ist demgegenüber eine Ansammlung von Luft an ungewöhnlichen Stellen beziehungsweise ein übermäßiges Luftaufkommen. Bei einer COPD wird Lungengewebe in den Lungenbläschen zerstört, was zu einer Atemnot führt.
Eine COPD macht eine Therapie unumgänglich. Diese kann jedoch unterschiedlich ausgestaltet werden. Entscheidend ist, dass Betroffene nicht rauchen und ihre Ernährung so umstellen, dass sie die Krankheit nicht verstärkt. Zusätzlich können Medikamente oder eine Sauerstofftherapie eingesetzt werden, um die Symptome und Auswirkungen der COPD zu lindern. Zur Bekämpfung von Atemnot stehen zudem invasive und nicht invasive Beatmungen zur Verfügung,
Asthma
Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung, bei der die Atemwege dauerhaft entzündet sind. Weltweit leiden etwa 300 Millionen Menschen unter dieser Krankheit. Mit 33 % der Bevölkerung leben die meisten Betroffenen in Australien. In Deutschland haben hingegen etwa 10 % der Kinder und 5 % der Erwachsenen Asthma. Es wird prinzipiell zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma unterschieden. Beide Varianten führen zu typischen Asthma-Symptomen wie Kurzatmigkeit, Luftnot, pfeifenden Atemgeräuschen und einem Engegefühl in der Brust.
Asthma ist der Wissenschaft schon lange bekannt, dennoch gibt es keine Therapieform, die die Krankheit endgültig besiegen kann. Das liegt unter anderem daran, dass trotz intensiver Forschung nach wie vor nicht exakt bekannt ist, wie die Krankheit im Einzelnen funktioniert und welche Mechanismen zu den bekannten Reaktionen führen. In Ermangelung eines Therapieverfahrens zur Heilung können somit nur die Symptome behandelt und gelindert werden. Zu diesem Zweck kommen Stufentherapien und nichtmedikamentöse Behandlungen zum Einsatz, aber auch Medikamente sind effizient. Je nach Variante weiten diese die Bronchien oder finden im Rahmen einer Langzeittherapie Verwendung.
Bluthochdruck
Bluthochdruck zählt ebenfalls zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten. Er ist unter anderem auf eine ungünstige Ernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress zurückzuführen. Einige Studien legen zudem nahe, dass es genetische Faktoren gibt, die Bluthochdruck begünstigen. In Deutschland sind etwa 20-30 Millionen Menschen von Bluthochdruck betroffen. Hieraus ergeben sich häufig Folgeprobleme wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und daraus resultierende Todesfälle. Ein konstant zu hoher Blutdruck sollte daher ärztlich untersucht und therapiert werden.
Es gibt erprobte und erfolgreiche Medikamente, mit denen der Blutdruck erheblich gesenkt werden kann. Besser ist es jedoch, die eigene Lebensweise umzustellen, um die Ursachen des Bluthochdrucks effizient zu bekämpfen. Hierzu gehört unter anderem, die Ernährung umzustellen und mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Außerdem sollten Betroffene mit dem Rauchen aufhören, um so die Gefäße nicht zusätzlich zu strapazieren. In einigen Fällen ist Bluthochdruck jedoch nicht die eigentliche Krankheit, sondern ein Symptom. In diesem Fall muss das zugrundeliegende Problem therapiert werden, um den Bluthochdruck in den Griff zu bekommen.
Alzheimer und Demenz
Alzheimer und Demenz treten hierzulande immer häufiger auf. Betroffen sind vor allem ältere Menschen ab 80 Jahren, bei Jüngeren liegen sie hingegen nur selten vor. Im Rahmen dieser Krankheiten werden Nervenzellen im Gehirn abgebaut. In der Folge schränken sich die kognitiven Fähigkeiten der Betroffenen immer weiter ein und sie sind immer weniger in der Lage, ihren Alltag eigenständig zu meistern. Sie sind daher auf Hilfe angewiesen und können oft nicht mehr allein in ihrem Zuhause leben.
Es gibt unterschiedliche Formen, mit denen Alzheimer und Demenz behandelt werden können, eine Heilung ist hingegen nicht möglich. Unter anderem stehen medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapien zur Auswahl. Das Ziel beider Ansätze besteht darin, den Betroffenen einen möglichst selbstständigen und unabhängigen Alltag zu ermöglichen. In einigen Fällen ist es zudem möglich, den Abbau von Nervenzellen zu verlangsamen und somit das Voranschreiten der Krankheit zu entschleunigen. Zu den nicht-medikamentösen Methoden gehören beispielsweise Gedächtnistrainings, Musiktherapien und Ergotherapien.
Fazit
Viele Menschen sind in ihrem Alltag von unterschiedlichen Krankheiten betroffen. Einige schränken die Lebensqualität spürbar ein, andere können sogar lebensbedrohlich werden. Wichtig ist es, dass die einzelnen Krankheiten fachärztlich diagnostiziert und zielführend therapiert werden. Außerdem kommt es darauf an, dass Betroffene nicht alleingelassen werden. Sie sind stark auf die Unterstützung durch ihr soziales Umfeld angewiesen. Während Krankheiten wie Allergien mit den richtigen Behandlungsformen recht gut eigenständig angegangen werden können, sind Menschen mit Alzheimer oder Demenz stark auf andere angewiesen. In jedem Fall ist es wichtig, das Bewusstsein für die Existenz und die Folgen solcher Krankheiten zu schärfen. Je besser die Menschen wissen, welche Alltagseinschränkungen mit bestimmten Krankheiten verbunden sind, desto besser können sie Betroffenen helfen.
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