Außenborder

Welcher Außenborder für welchen Einsatz? Welche Arten von Außenbordern es gibt, was einen guten ausmacht und was Sie generell wissen sollten, erfahren Sie hier.

Die Einsatzmöglichkeiten von Außenbordern sind nahezu unbegrenzt. Als Ausrüstungsgegenstand der Sport- und Berufsschifffahrt eignet er sich als Hilfsmotor für Segel- und Motorboote als Antrieb für kleinere Boote oder gar als Rennmaschine auf Rettungsbooten, Arbeits- und Fischerbooten.

Außenborder – Typen

Außenbordmotoren gibt es in drei verschiedenen Varianten. Zum einen als Benzinmotor, in den Versionen 2-Takter und 4-Takter oder als Elektromotor. Die strengen Bestimmungen und Umweltauflagen haben die modernen Außenborder zu technisch ausgereiften Antriebsmotoren werden lassen, die sich durch geringen Kraftstoffverbrauch, digitale Zündungen, Direkteinspritzungen und eine saubere Verbrennung auszeichnen.

Typ	Beschreibung
Zweitaktmotor	Ein Zweitaktmotor ist ein kleiner, leichter Motor, der für den Einsatz in kleineren Booten geeignet ist. Er ist weniger leistungsstark als ein Viertaktmotor.
Viertaktmotor	Ein Viertaktmotor ist ein größerer, leistungsstärkerer Motor, der für den Einsatz in größeren Booten geeignet ist. Er ist leiser und verbraucht weniger Treibstoff als ein Zweitaktmotor.
Elektromotor	Ein Elektromotor ist ein emissionsfreier Motor, der mit Strom betrieben wird. Er eignet sich besonders für den Einsatz in Gewässern, in denen der Schallschutz eine Rolle spielt.
Hochleistungsmotor	Ein Hochleistungsmotor ist ein leistungsstarker Motor, der für schnelle Boote oder solche mit hoher Last geeignet ist. Er ist jedoch in der Regel teurer und verbraucht mehr Treibstoff als andere Motortypen.
Aufklebermotor	Ein Aufklebermotor ist ein kleiner, leichter Motor, der an der Außenseite eines Bootes befestigt wird. Er eignet sich besonders für den Einsatz in kleineren Booten und ist einfach zu installieren.
Jet-Antrieb	Ein Jet-Antrieb ist ein Motor, der Wasser durch eine Düse treibt und das Boot dadurch vorwärts befördert. Er eignet sich besonders für den Einsatz in flachen Gewässern und ist leicht zu manövrieren.
Mittelkonsole-Außenborder	Ein Mittelkonsole-Außenborder ist ein Motor, der an der Mittellinie eines Bootes installiert wird und das Boot durch eine Steueranlage gesteuert wird. Dieser Motortyp eignet sich besonders für Sportboote und ist leicht zu manövrieren.

2-Takter

Die modernen 2-Takter-Motoren haben mit den Motoren der 80er Jahre kaum mehr etwas gemeinsam. Sie besitzen eine ausgeglichene Laufruhe, sind umweltfreundlich und in der Wartung wesentlich einfacher geworden. Durch den Einsatz moderner Technologie kann hier auf den Einsatz der Nockenwelle, Ausgleichswellen und Vielventiltechnik verzichtet werden. Wo früher ein Kraftstoff-Ölgemisch im Motor angesaugt und verbrannt wurde, wird heute ein reines Benzin-Luftgemisch eingespritzt. Dies hat den Vorteil, dass der Kraftstoffverbrauch wesentlich verringert wurde.
2-Takt-Außenborder sind bereits ab 2,5 PS bzw. 1,85 kW im Handel erhältlich. Mit einem Gewicht von ca. 13 Kilogramm ist diese Leichtversion für kleinere Boote durchaus interessant. Die leistungsstärkeren 140 PS bzw. 104 kW größeren Modelle mit einem Gewicht von ca. 150 kg sind dagegen für größere Boote eher geeignet. Je nach Modell verwenden die Hersteller 1 bis 4 Zylinder.
Ein 2-Takt-Außenborder ist bereits ab 500,00 Euro im Handel zu erstehen, wobei den Preisen nach oben kaum Grenzen gesetzt sind.

4-Takter

Die 4-Takter-Außenborder können wahre Kraftmaschinen darstellen. Zwar gibt es diese Außenborder-Variante auch bereits ab einer Leistung von 4 PS bzw. 2,9 kW, doch die Obergrenze liegt bereits bei 225 PS. Das Gewicht dieser Kraftpakete ist dann selbstverständlich dementsprechend hoch und liegt bei 280 Kg, also für kleinere Angelboote denkbar ungeeignet.
Beim Einsatz für die Küstenfischerei in Ost- oder Nordsee, auf großen Binnenseen oder in Kanälen genügen in der Regel 4-Takt-Motoren mit einer Leistungsstärke um die 50 PS. Die Modelle variieren zwischen 1 bis 4-Zylinder-Motoren.
4-Takt-Motoren gibt es bereits ab 850,00 Euro. Die größeren Modelle können im Preisgefüge Größenordnungen von bis zu 20.000,00 Euro erlangen.

Elektromotoren

Der Einsatz von moderner Magnettechnik und etlicher technischer Neuerungen hat den Elektroaußenborder zu einer interessanten preisgünstigeren Alternative werden lassen. Leistungsstarke und effiziente Batterien lassen einen zeitlich längeren Gebrauch zu. Elektromotoren sind besonders für Bootsführer ohne Bootsführerschein interessant, da diese aufgrund ihres leichten Gewichtes gut bei Schlauchbooten bzw. kleineren Booten bis zu vier Metern eingesetzt werden können. Es gibt die Elektromotoren meist in zwei Varianten, einmal mit einer Geschwindigkeits-Stufenregulierung oder einer stufenlosen Vor- bzw. Rückwärts-Geschwindigkeitsregelung.
Bei der Geschwindigkeits-Stufenregulierung sind die verschiedenen Geschwindigkeiten fest vorgegeben und können dementsprechend nicht hundertprozentig den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Diese Motoren sind besonders für Zielfahrten geeignet.
Bei der stufenlosen Vor- bzw. Rückwärts-Geschwindigkeitsregelung ist die Geschwindigkeit individuell einstellbar, also besonders für Schleppangler bestens geeignet, da Sie hier den Antrieb auf den benutzten Köder anpassen können.

Außenborder – Entscheidungshilfen

2- und 4-Takt-Motoren eignen sich in der Regel am besten für größere Boote. Elektromotoren hingegen sind besonders gut für Angler geeignet, da sich diese geräuscharm durch das Wasser bewegen. Sie haben des Weiteren den Vorteil, dass Sie fast überall eingesetzt werden dürfen, da in einigen Gewässern der Einsatz von Benzinmotoren verboten ist.

Für welchen Außenborder benötige ich einen Bootsführerschein?

In Deutschland benötigen Sie in der Regel einen Bootsführerschein, wenn Sie ein Boot mit einem Außenborder fahren möchten, das schneller als 20 km/h ist. Dies gilt sowohl für Binnengewässer als auch für die Nordsee.

Für den Führerschein gibt es jedoch Ausnahmen, die von den Landesbehörden festgelegt werden. In einigen Gebieten kann es beispielsweise vorgeschrieben sein, dass Sie einen Führerschein benötigen, wenn Sie ein Boot mit einem Außenborder fahren, der schneller als 15 km/h ist. Es gibt auch Ausnahmen für bestimmte Bootstypen, wie beispielsweise für Kanus oder Ruderboote.

Es empfiehlt sich, sich bei den örtlichen Behörden über die geltenden Regelungen zu informieren, bevor Sie ein Boot mit einem Außenborder fahren.