Erziehungsberater – Berufsbild
Der Beruf der Erziehungsberaterin bzw. des Erziehungsberaters ist sehr vielschichtig. Sie helfen Kindern und Eltern in Konfliktsituationen die Ursachen zu erkennen und stehen ihnen zur Seite, wenn die Familien versuchen, hier gemeinsam eine Lösung zu finden.
Meist werden Erziehungsberater von außenstehenden Stellen wie Jugendämtern oder Schulen herangezogen und auf auffällige Kinder und Jugendliche aufmerksam gemacht. Oftmals sind die Eltern mit der Erziehung oder dem außergewöhnlichen und teils auch aggressiven Verhalten der Kinder überfordert. Erziehungsberater stehen den Eltern sowie auch den Kindern immer dann hilfreich zur Seite, wenn die Situation zu eskalieren droht oder dies bereits geschehen ist. Anhand dieser Beispiele innerhalb des Alltags werden dann Auswege gesucht, um diese Konflikte zu vermeiden. Da die Arbeit der Erziehungsberaterin bzw. des Erziehungsberaters eine sehr enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Kindern und Eltern erfordert, ist dieser in der Regel auch oft zu späten Abendstunden oder auch nachts gefordert, wenn gerade dann wieder eine Krisensituation entsteht, welche deren hilfreiches Eingreifen erfordert.
Ziel der Arbeit mit den Familien ist es letztendlich, diesen soweit beizustehen, dass sie selbst die Ursachen am Fehlverhalten von Kindern und Eltern erkannt haben und dies in Zukunft vermeiden.
Ursachen für das Fehlverhalten können unter anderem sein:
- Scheidungsfolgen
- Schulprobleme
- Arbeitsplatzprobleme
- Arbeitslosigkeit
- Sexualität
Die Erziehungsberater werden aber auch im Vorfeld, also bevor Konfliktsituationen überhaupt eskalieren können, herangezogen. So beispielsweise bei Fragen: „Wie bringe ich meinem Kind bei, dass wir uns scheiden lassen möchten“, oder „mein Kind hat Freunde, mit denen er regelmäßig Alkohol trinkt, was kann ich tun?“.
Erziehungsberater – Voraussetzungen
Der Beruf der Erziehungsberaterin bzw. des Erziehungsberaters ist eine Weiterbildungsmaßnahme, die auf der Grundlage eines Studiums aus den Bereichen Psychologie, Pädagogik oder Sozialpädagogik aufbaut.
Aber auch Erzieherinnen können einen entsprechenden Kurs für die Erziehungsberatung belegen.
Sollte keine dieser grundsätzlichen Voraussetzungen vorliegen, kann der Kurs zwar trotzdem absolviert werden, jedoch reicht dies für eine Anstellung im Bereich der Erziehungsberatung nicht aus.
Erziehungsberater – Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung zum Erziehungsberater kann sowohl an einer Schule wie auch durch ein Fernstudium erfolgen.
Zu den Ausbildungsinhalten einer Erziehungsberaterin bzw. eines Erziehungsberaters zählen unter anderem:
- Medienerziehung
- Leseförderung
- Erziehungsstile / Erziehungsmittel
- Kommunikation
- Entwicklungsphänomene
- Kognitive Entwicklung
- Soziale Entwicklung
- Körperliche Entwicklung
Erziehungsberater – Ausbildungsdauer / Kosten
Die Ausbildungsdauer liegt je nach Anbieter bei durchschnittlich 15 Monaten.
Die Kosten für die Weiterbildung zum Erziehungsberater müssen selbst getragen werden. Sie liegen durchschnittlich bei 1.800 Euro.
Erziehungsberater – Berufsaussichten / Gehalt
Erziehungsberater sind meist in Schulen, bei Jugendämtern und sonstigen Beratungsstellen beschäftigt. In Deutschland gibt es allein über 1000 Beratungsstellen, wie beispielsweise die Caritas. Die Zahl der dort für die Hilfesuchenden kostenfreien Beratung steigt jährlich stetig an, so dass die Berufsaussichten der Erziehungsberater eher positiv zu bewerten sind.
Das spätere Gehalt eines Erziehungsberaters ist in dem Bereich angesiedelt, in welchem er auch beschäftigt ist. Bei einem Sozialpädagogen liegt dies durchschnittlich bei 2.400 Euro.
Erziehungsberater – Weiterbildungsmöglichkeiten
Erziehungsberaterinnen und Erziehungsberater können immer wieder an verschiedenen Kursen teilnehmen, um entweder ihr bereits vorhandenes Wissen aufzufrischen oder zu erweitern. Da es sich beim Berufsbild Erziehungsberater bereits um eine Weiterbildungsmaßnahme handelt, kann hierauf ansonsten nicht aufgebaut werden.
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