Wenn im Lieblingsshirt plötzlich kleine Fraßlöcher zu sehen sind, liegt der Grund hierfür meist nahe: Der Kleiderschrank ist von Kleidermotten befallen und zieht dessen Inhalt ganz schön in Mitleidenschaft. Doch das muss nicht sein, denn mit unseren drei Expertentipps gehört das Problem mit den lästigen Kleidermotten schnell wieder der Vergangenheit an.
Was sind Kleidermotten überhaupt?
Kleidermotten sind Nachtfalter und zählen zur Kategorie „Echte Motten“. Ausgewachsene Tiere können eine Größe von bis zu 9 Millimeter erreichen. Ihre Flügel sind hellgelb bis dunkelbraun gefärbt und weisen eine Spannweite von bis zu 15 Millimeter auf. Weibliche Kleidermotten können in einem Schwung bis zu 300 Eier legen. Diese schlüpfen nach ca. zwei Wochen und begeben sich dann auf Nahrungssuche. Von der Entwicklung vom Ei bis hin zur Kleidermotte vergehen je nach Umgebungsbedingungen rund 60 bis 90 Tage. Pro Jahr schafft es die Motte auf bis zu vier Generationen. Ihr maximales Lebensalter liegt lediglich bei ca. drei Wochen. Denn Kleidermotten schlüpfen nur, um sich anschließend weiter fortzupflanzen.
Mit diesen drei Tipps sagen Sie den Motten in Ihrem Kleiderschrank den Kampf an!
Wenn es in Ihrem Kleiderschrank flattert und Ihre Kleidungsstücke von Motten durchlöchert sind, können Ihnen diese drei Expertentipps garantiert helfen:
Tipp #1: Erkennen Sie Ihren „Feind“!
Ein Befall kann das gesamte Jahr über auftreten. Dabei bevorzugen die lästigen Materialschädlinge vor allem beheizte Räume und Textilien, die aus tierischen Fasern bestehen. Die Flugzeit der Kleidermotten liegt zwischen Mai und August. Bei einem Befall durch diese Materialschädlinge werden Sie in erster Fraßlöcher in Ihren Kleidungsstücken entdecken. Sind Sie sich unsicher, ob es sich hier tatsächlich um einen Kleidermotten-Befall handelt, können Sie dies mit sogenannten Sex-Fallen herausfinden.
Mit sogenannten Pheromon-Klebefallen können Sie Textilmotten zuverlässig identifizieren. Dabei stellen Pheromone Sexuallockstoffe dar, daher auch die Bezeichnung „Sex-Fallen“. Wichtig ist, dass Sie diese speziellen Pheromon-Fallen nur bei geschlossenen Fenstern anwenden, denn sie locken auch Motten von draußen an. Jedoch sollten Sie bedenken, dass Sie hiermit nur die männlichen Kleidermotten, jedoch nicht die weiblichen Vertreterinnen anlocken. Das Sie jedoch mit nur einer Falle, alle im Haus befindlichen Männchen erwischen, ist recht unwahrscheinlich. Irgendwie überlebt meist immer ein Männchen, das wiederum die noch vorhandenen Weibchen befruchtet. Im Grunde genommen ein nie endender Kreislauf. Haben Sie die Materialschädlinge jedoch einmal entlarvt, können Sie weitere Bekämpfungsmaßnahme in die Wege leiten.
Tipp #2: Textilien tierischen Ursprungs sind tabu!
Bedauerlicherweise machen sich die Schädlinge vor allem über Textilien aus tierischen Materialien her. Hierzu zählen zum Beispiel Wolle, Alpaka, Kaschmir, Angora, Federn, Pelz und Leder. All diese Stoffe sind reich am Protein „Kreatin“, von dem sich die Larven der Kleidermotten ernähren. Streng genommen sind es also vor allem die Larven, die sich durch die Fasern fressen und Löcher in unseren Kleidungsstücken verursachen. Befallene Textilien erkennen Sie allerdings nicht nur an den kleinen Fraßlöchern, sondern auch an wattig-seidigen Gespinströhren bzw. den weißen Fäden. Dabei gilt zu bedenken, dass nicht nur Kleidungsstücke, sondern auch andere Textilien wie Vorhänge oder gar Teppiche befallen sein können.
Tipp #3: Natürliche Fressfeinde und chemische Mottenmittel
Möchten Sie der Umwelt nicht schaden, sollten Sie es am besten mit natürlichen Fressfeinden, den sogenannten Schlupfwespen, versuchen. Diese sind mit dem bloßen Auge kaum zu sehen, begeben sich allerdings effektiv auf die Suche nach Motten-Eiern und setzen dann ihre eigenen Eier in die Eier der Motten hinein. Dadurch wird das Ei der Motte von innen heraus durch die Schlupfwespen-Larven aufgefressen. Sobald keine Motteneier mehr vorhanden sind, sterben die Schlupfwespen ab. Diese Methode ist super effektiv, aber auch nicht ganz so preiswert. Für einen Singlehaushalt benötigen Sie rund 3.000 Schlupfwespen. Die Kosten hierfür belaufen sich bei rund 60 Euro.
Möchten Sie für die Bekämpfung dieser Materialschädlinge weniger Geld in die Hand nehmen, können Sie auch zu chemischen Mottenmitteln greifen. Hierbei handelt es sich allerdings um Kontaktgifte, die für den Menschen und die Umwelt nicht ganz ungiftig sind. Zu chemischen Mitteln sollten Sie daher nur im äußersten Notfall greifen.
So beugen Sie den lästigen Materialschädlingen vor!
Haben Sie alle Kleidermotten bekämpft, müssen Sie nun dafür sorgen, dass sich die lästigen Materialschädlinge nicht mehr über Ihre Textilien hermachen. Hier empfehlen Fachleute zum Beispiel Zedernholz und Lavendelsäckchen. Beides in Kombination strömt Duftstoffe aus, die Motten überhaupt nicht leiden können. Aber auch Mittel mit Extrakten aus ätherischen Ölen, können dabei helfen, einem Befall durch Kleidermotten vorzubeugen. Hier gilt allerdings zu bedenken, dass die enthaltenen Inhaltsstoffe bei bestimmten Personen allergische Reaktionen hervorrufen können. Verantwortlich hierfür sind vor allem die Stoffe Linalool, Gerniol und D-Limonen.
Eine weitere effektive und vorbeugende Möglichkeit gegen einen Mottenbefall ist unter anderem die richtige Lagerung von selten benutzten Textilien. Diese sollten Sie am besten gut verpacken und nur frisch gewaschen einlagern. Denn Motten fühlen sich von organischen Rückständen wie Schweiß und Hautschuppen extrem angezogen. Exakt aus diesem Grund sollten Sie auch all Ihre Decken und Kissen regelmäßig gründlich ausklopfen und der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Denn die Materialschädlinge können hohe Temperaturen so gar nicht ab. Gleiches gilt aber auch für extrem niedrige Temperaturen. So können Sie befallenen Textilien auch guten Gewissens in die Gefriertruhe stecken. Nach rund einer Woche sollten alle Larvenstadien der Kleidermotte abgetötet sein.
Zu guter Letzt sollten Sie all Ihre Fenster und Türen mit Fliegennetzen absichern. Denn dies verhindert das Eindringen von Motten. Schließlich gelangen diese nahezu immer durch geöffnete Fenster und Türen in die eigenen vier Wände.
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