Handwerker-Termine in Zeiten von Corona

Ein Handwerker mit Helm und Werkzeuggürtel hält viele Werkzeuge gleichzeitig in seinen Armen.

Ein Handwerker-Termin muss her. Aber in Corona-Zeiten fragen sich viele, ob die Handwerksbetriebe überhaupt nach Hause kommen dürfen. Sie dürfen! Solange auf beiden Seiten verantwortungsbewusst gehandelt wird.

Die aktuelle Lage

Mit der aufkommenden Omikron-Variante wurden im Januar erneut Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angeordnet. Die Bundesregierung setzt auf 2G-Plus in der Gastronomie, Maskenpflicht in Räumen, Kontaktreduzierung sowie eine Impflicht für Mitarbeitende aus Kliniken, Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen. Omikron gilt nach derzeitigen Kenntnissen als weniger gefährlich wenn es um den Krankheitsverlauf geht, dafür ist die Variante aber rasend schnell beim Anstecken. Viele Infizierte haben lediglich Erkältungssymptome, aber die Ansteckungsgeschwindigkeit müsse trotzdem möglichst gering gehalten werden, sagen Bundesregierung und Experten, damit Kliniken und Gesundheitsämter nicht zunehmend überlastet werden. Dienstleistungen wie Handwerker-Besuche sind erlaubt, sofern ein paar Dinge beachtet werden.

Handwerker-Termine finden

Ob verstopftes Rohr, der Riss im Fenster oder die kaputte Steckdose: Alle Handwerker können regulär gebucht werden. Hier setzen einige Betriebe vorrangig auf Terminvereinbarungen am Telefon, inzwischen bieten aber einige Elektriker und andere Handwerker auch den Kontakt per Mail oder die direkte Online-Terminvergabe an.

Zu beachten gilt, dass Handwerker zwar generell arbeiten dürfen, jedoch jeder Betrieb auch eigene Regeln (im vorgegebenen Rahmen der Beschlüsse) beschließen darf. Dazu gehört z.B. das Runterfahren von nicht dringenden Arbeiten. Vor allem kleine Betriebe beschränken sich zwischenzeitlich auf Notfälle. Momentan dürfe die Isolation wohl einer der häufigsten Gründe für das Ausbleiben von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sein. Erkrankte Personen sowie nicht Genesene, bzw. nicht oder unvollständig Geimpfte, müssen mindestens sieben Tage lang in Isolation bzw. Quarantäne bleiben. Durch die Ansteckungsgeschwindigkeit betrifft das in der Masse weitaus mehr Personen als im Vergleich zur Delta-Variante.

Steht der Handwerker des Vertrauens gerade nicht parat, ist es ratsam, bei der Terminsuche Geduld und Verständnis mitzubringen. Außerdem dauert es gegebenenfalls gar nicht lang mit der Reparatur, da auch viele Privatpersonen ihre Handwerker-Termine stornieren müssen. Insgesamt ist davon auszugehen, dass vor Corona-Zeiten wesentlich länger gewartet werden musste, da viele Firmen monatelang im Voraus ausgebucht waren.

Hygieneregeln einhalten, Ansteckung vermeiden

Ein Handwerker mit roter Mütze und Mundschutz steht vor einer Klimaanlage und zeigt Daumen hoch.Der Klempner wurde online gebucht und steht vor der Tür. Ab hier raten Experten zum Einhalten der Hygieneregeln. Dazu gehört das regelmäßige Händewaschen – mindestens 20 Sekunden lang. Trotz Impfung, Booster und großer Wohnung gilt es, den Mindestabstand von anderthalb Metern zu wahren. Außerdem bitte auf den Händedruck verzichten und im geschlossenen Raum die Maske aufsetzen. Niesen und Husten gehören in die Armbeuge.

Das Tragen einer Maske – wenn möglich eine FFP2-Maske – wird im eigenen Zuhause lediglich empfohlen, jedoch handelt es sich um eine durchaus effektive Vorsichtsmaßnahme. Das gilt insbesondere für kleine Wohnungen: Kann der Mindestabstand nicht sicher eingehalten werden, ist das Risiko einer gegenseitigen Ansteckung ohne Maske hoch. Die Erreger gelangen via Tröpfcheninfektion an die Luft und das schon beim Sprechen.

Daher sollten beide Parteien eine Maske tragen.

Last but not least

Simpel und hilfreich: Hände aus dem Gesicht, geschlossene Räume regelmäßig lüften, genutzte Flächen desinfizieren und Keimschleudern wie Papiertaschentücher in geschlossenen Abfallbehältern entsorgen. Hinzu kommen noch ein paar Hinweise, an die womöglich – im Gegensatz zu den AHA-Regeln – nicht gleich gedacht wird. Bieten Sie den Handwerkern an, sich sowohl zu Beginn als auch beim Verlassen der Wohnung, die Hände waschen zu können. Zum Abtrocknen sollten Papierhandtücher oder Ähnliches angeboten werden. Am besten öffnen Sie der Fachkraft sämtliche Türen bis zur bereits freigeräumten Baustelle. So lassen sich Kontakte mit dem Türgriff vermeiden. Vom Anbieten eigener Speisen wie Getränke, ist besser abzusehen. Besonders Selbstzubereitetes birgt aufgrund der Tröpfcheninfektion ein erhöhtes Risiko für die Ansteckungsgefahr.

Rechte und Zahlung

Hinsichtlich der Bezahlung von Handwerker-Einsätzen bleibt es bis auf eine Ausnahme beim Alten: Auch kleinere Aufträge oder Notfalleinsätze können inzwischen nur per Rechnung oder elektronisch bezahlt werden, früher ging das oft mit Bargeld. Einige Firmen bringen die kleinen Kartenleser direkt mit zum Termin.

Zum Schluss bleiben noch die rechtlichen Aspekte. Mieter und Eigentümer dürfen Wartungsarbeiten und Installationsaufträge, die der Sicherheit dienen, nicht verweigern, sofern die Möglichkeit der AHA-Regeln besteht. Dazu zählt z. B. der Besuch des Schornsteinfegers. Die Verantwortung, die Regeln einzuhalten, liegen beim Mieter bzw. Eigentümer selbst. Handwerksbetriebe dürfen Aufträge stornieren, z. B. wenn der Gesundheitsschutz der eigenen Mitarbeiter gefährdet ist. Bei Krankheit, Isolation oder Quarantäne sollte der Termin unbedingt storniert werden. Natürlich kann es nur ein Schnupfen sein, aber die Inkubationszeit kann – so das Robert-Koch-Institut – bis zu sechs Tagen dauern. In dieser Zeit treten die Symptome häufig gar nicht zum Vorschein. Eine Ausnahme gibt es für den Notdienst: Sollte ein handwerklicher Notfall während der häuslichen Quarantäne bzw. Isolation passieren, darf der Handwerker keinen Zuschlag für Corona berechnen. Aber ist z. B. spezielle Schutzkleidung nötig, darf der Betrieb diese in Rechnung stellen.

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