Aktivkohle – ein schwarzes Lebensmittel

Ein weißes Schälchen mit schwarzem Pulver auf einem Holztisch.

Heute wechseln wir zur dunklen Seite der Superfoods 😉

Einfach um dir zu zeigen, dass auch schwarze Lebensmittel gesund sein können – die Rede ist von der Aktivkohle. Diese kanntest du vermutlich nur für den Einsatz in Wasserfiltern. Doch in den vergangenen Monaten nimmt das Thema hinsichtlich der Gesundheit und Schönheit immer mehr an Fahrt auf.

Vielleicht haben die Japaner mit ihren „Black Foods“ diesen Trend gestartet. Sie produzieren schwarze Würstchen, Hotdogs, Eis und vieles mehr. Ein absoluter Hit im Fernen Osten.

Doch nun heißt es, dass Aktivkohle sehr gesund sei. Sie soll über hervorragende Eigenschaften verfügen. Wir gehen dem nach und versuchen, sofern möglich, die Vorteile zu beleuchten und vor eventuellen Gefahren zu warnen. Bleibe uns die nächsten Minuten erhalten, um alles zu erfahren.

Inhalt

Nährwerte & Inhaltsstoffe

Hier beginnt bereits der Spaß, denn zum Stichwort „Aktivkohle“ findet man in den Online Shops alles Mögliche. Reine Aktivkohle zum Rauchen in der Pfeife. Aktivkohle zur Reinigung der Zähne, damit sie auf natürlichem Wege wieder weiß werden. Oder Aktivkohle in Form von Kapseln, um sie als Nahrungsergänzung einzunehmen.

In fast allen Fällen scheint die Aktivkohle aus Kokosschalen gewonnen zu werden. Wenn man bedenkt, dass diese bei der Gewinnung von Kokosmilch nur als Abfallprodukt weggeworfen werden, kein schlechter Ansatz. Somit finden sie noch eine Verwendung.

Allerdings lassen sich Nährwerte und Inhaltsstoffe der Aktivkohle somit schlecht bestimmen. Einen ersten Anhaltspunkt fanden wir bei den Kapseln von GPH. Auf der Verpackungsrückseite wird erwähnt, dass Aktivkohle durch „Karbonisierung von Pflanzenteilen“ entsteht. Sie besteht überwiegend aus dem Element Kohlenstoff.

Was bedeutet Karbonisierung?

Dieses Verfahren findet für verschiedene Zwecke seine Anwendung. Wobei es sich meist um industrielle Erzeugnisse handelt. Also nichts, was wir am Ende verzehren könnten.

Dann fanden wir bei DG Engineering folgende Erklärung:

„Karbonisierung bedeutet die Umwandlung organischer Substanzen in Kohle oder kohlehaltige Feststoffe durch Pyrolyse.“

Im weiteren Verlauf der Beschreibung nimmt man Bezug auf die Aktivkohle. Mit der Erwähnung, dass der Charakter der Aktivkohle vom Ausgangsstoff abhängt. Hierauf solltest du also achten und Kokosschalen scheinen dabei keine schlechte Wahl zu sein.

Ist Aktivkohle gesund?

Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsstoffe, können wir keine genauen Angaben zu Inhaltsstoffen und Nährwerte der Aktivkohle machen. An dieser Stelle lässt sich noch nicht genau klären, ob Aktivkohle gesund ist oder nicht.

Aktivkohle: Wirkung und Nebenwirkungen

Weshalb wir gleich mit den versprochenen Wirkungen und Nebenwirkungen weiter machen. Denn Aktivkohle ist in mancher Hinsicht hoch umstritten. Manche halten sie für ein geniales Superfood und heilsame Nahrungsergänzung. Andere warnen davor, dass sie gesundheitlich bedenklich ist.

Welche Wirkung hat Aktivkohle?

Starten wir also mit den positiven Eigenschaften, mit denen Aktivkohle-Kapseln & Co beworben werden. Wie viel davon wirklich stimmt, muss teilweise erst noch wissenschaftlich belegt werden. Sollten wir Studien zur Aktivkohle gefunden haben, sind diese weiter unten im Text verlinkt.

Grundsätzlich weiß man, dass Aktivkohle eine sehr poröse Oberflächenstruktur besitzt. Weshalb sie gern mit einem Schwamm verglichen wird, der andere Stoffe aufnehmen und binden kann. Die Gesundheitsversprechen sind weitreichend. Aktivkohle soll Toxine, Chemikalien und schlechte Gerüche festhalten und aus dem Körper leiten.

In diesem Zusammenhang wird häufig von der „medizinischen Kohle“ gesprochen. Wobei Ärzte solche Produkte aus Nussschalen, Baumrinde und Torf wohl eher selten empfehlen.

Aktivkohle räumt den Darm auf

Wer über typische Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt klagt, kann sich mit medizinischer Kohle etwas Linderung verschaffen. Demnach soll sie gegen Blähungen, Durchfall, Erbrechen und Völlegefühl helfen. Manche gehen so weit und empfehlen sie sogar bei der Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) und Lebensmittelvergiftungen.

Gewarnt wird hingegen davor, wenn der Durchfall mit Fieber auftritt. Dann sollte Aktivkohle im Schrank verweilen.

Erklärungsversuche deuten darauf hin, dass Aktivkohle Bakterien und Schadstoffe an sich bindet. Womit sie keinen Schaden mehr anrichten können. Den Rest überlässt du deiner Verdauung, welche das Gebilde dann über den Stuhl ausleitet.

Aktivkohle bei Vergiftungen

Empfehlungen gehen in die Richtung, Aktivkohle auch in der Notfallapotheke bereitliegen zu haben. In Fällen von verschluckten Chemikalien und toxischen Substanzen, soll medizinische Kohle umgehend eingenommen werden. Kohlenstoff verbindet sich mit den giftigen Bestandteilen und hemmt deren schädlichen Auswirkungen. Was auf die Adsorptionsfähigkeit des Kohlenstoffs zurückzuführen ist. Wer schnell genug handelt, soll somit das Übertreten der Toxine in den Blutkreislauf verhindern können.

Abnehmen mit Aktivkohle

Nehmen wir an, dass Aktivkohle tatsächlich schädliche Stoffe im Stoffwechsel bindet, würde dies auch beim Abnehmen helfen. Nicht allein durch die regelmäßige Einnahme von medizinischer Kohle, aber als Ergänzung. Ein von Schadstoffen befreiter Magen-Darm-Trakt funktioniert besser. Er könnte somit eine gesunde Ernährung mit reichlich Vitalstoffen besser verwerten.

In Verbindung mit ausreichend Wasser und reichlich Ballaststoffen, wäre eine Darmkur mit Aktivkohle denkbar.

Kurzes Zwischenfazit

Aktivkohle scheint ein paar interessante Eigenschaften zu besitzen. Grundsätzlich hilft sie unserem Stoffwechsel auf die Sprünge. Ob als Pulver oder Kapseln, Aktivkohle ist für diverse Beschwerden in diesem Bereich einzunehmen. Wie gut sie tatsächlich wirkt, hängt unter anderem auch von der einzelnen Person ab.

Ein Glasgefäß mit schwarzem Salz auf einem Holzlöffel, umgeben von rustikalen Küchenutensilien.

Welche Nebenwirkungen bringt Aktivkohle mit sich?

Doch selbst wenn sich diese positiven Wirkungsweisen hinreichend bestätigen lassen, verbleiben noch einige Nebenwirkungen. Denn Kohlenstoff besitzt die Eigenschaft sich an diverse Stoffe zu binden. Diese müssen nicht immer negativer Natur sein. Alles was auf Kohlenstoff basiert, bspw. Vitamine und Nährstoffe, unterscheidet die Aktivkohle nicht.

Ebenso ist die Einnahme mit Medikamenten und der Pille als Verhütungsmittel bedenklich. Aktivkohle könnte die gewünschte Wirkung neutralisieren. Ob es dabei ausreicht, die Medizin im zeitlichen Abstand zur Aktivkohle einzunehmen, wissen wir nicht. Hier ist auf jeden Fall ein fachkundiger Arzt einzubeziehen.

Mal angenommen die Aktivkohle kommt im Körper mit keinem Stoff in Verbindung, so wird sie unverändert ausgeschieden. Unser Stoffwechsel soll sie selbst nicht verwerten können. Bedenke jedoch die schwammartige Wirkung, welche deinem Körper auch Wasser entziehen kann. Bei einer zu hohen Dosis von Aktivkohle, kommt es zu Verstopfungen, Übelkeit und/oder Erbrechen.

Und optisch musst du beim Aktivkohle-Pulver aufpassen. Egal ob als Getränk oder in Speisen: Es färbt deine Zähne und Mundraum kräftig schwarz. Selbst wenn du nur Aktivkohle-Kapseln verwendest, wird sich zumindest dein Stuhlgang schwärzen. Ein optischer Makel, der aber keine realen Auswirkungen mit sich bringt.

Aktivkohle zur äußeren Anwendung

Bis hierhin gingen wir nur auf den Verzehr von Aktivkohle und die möglichen Vorteile ein. Doch der Kohlenstoff macht sich nicht nur in einem Smoothie gut. Auf dem Schönheitsmarkt ist Kohlenstoff schon für einige Jahre der Renner. Ob in Shampoos, Masken oder Zahnpaste: Aktivkohle verspricht ein gesünderes und schöneres Aussehen mit wenig Aufwand.

Wie sehr sich diese Versprechen bewahrheiten, hängt nicht nur vom Kohlenstoff selbst ab. Hersteller mischen Aktivkohle mit anderen Substanzen, um eine noch bessere Wirkung zu erzielen. Gerade im Beauty-Sektor solltest du dich deshalb in die Rezensionen (falls vorhanden) genauestens einlesen.

Ähnlich wie bei der Verdauung, soll Aktivkohle auf der Haut absorbierend wirken. Und zwar um Chemikalien und andere Schadstoffe zu entfernen. Diesen sagt man nach, sie würden unsere Haut schneller altern lassen. In der Zutatenliste solltest du den Begriff „charcoal“ finden. Andernfalls ist wahrscheinlich gar kein Kohlenstoff enthalten und man versucht dich mit leeren Werbeversprechen zu ködern.

Aktivkohle für weiße Zähne

Regelmäßiger Genuss von Tee, Kaffee und Wein, sowie das Rauchen, hinterlassen unansehnliche Rückstände auf den Zähnen. Aktivkohle soll hierbei helfen und die teilweise sehr alten Ablagerungen binden. Zahnpasta mit Aktivkohle kann deshalb dazu beitragen, das Weiß deiner Beißer zurückzuerhalten.

Einen wirklichen Nachweis gibt es dazu nicht. Kundenmeinungen zu Zahnpasta mit Aktivkohle gehen weit auseinander. Manche sehen einen Effekt nach zwei bis drei Wochen. Andere halten die Idee für reine Geldverschwendung. Der Grundgedanke der Bindung von Ablagerungen erscheint zumindest nachvollziehbar. In der Praxis hängt es aber sehr wohl vom Grad der Verfärbung ab. Die Garantien der Händler sind deshalb mit Vorsicht zu genießen.

Aktivkohle-Masken gegen Mitesser & Akne

Einige der „beliebtesten Hautleiden“ soll mit Aktivkohle effektiv zu Leibe gerückt werden können. Mitesser und Akne stehen ganz oben auf der Liste der Versprechen. Fertige Präparate kosten nicht gerade wenig, können aber funktionieren.

Wobei sich das Aktivkohle-Pulver auch einfach mit Wasser vermischen lässt. Daraus entsteht eine Masse, welche du auftragen kannst. Für wenige Minuten eintrocknen lassen und dann vorsichtig entfernen. Fertige Masken haben den Vorteil, dass sie sich leichter abziehen lassen. Nachteilig können zusätzliche Inhaltsstoffe sein, wenn du auf diese allergisch reagieren solltest.

Einnahme, Dosierung & Anwendung von Aktivkohle

Hersteller von Aktivkohle-Präparaten geben sehr unterschiedliche Empfehlungen. Was auf die verschiedenen Konzentrationen der Kapseln und Pulver zurückzuführen ist. Wir können deshalb nur ein paar pauschale Aussagen zur Einnahme, Dosierung und Anwendung treffen.

Wofür verwende ich es?

Die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig. Zur Reinigung der Zähne, als Masken für die Haut und zur Darmsanierung. Aktivkohle verwendet man wegen ihrer bindenden Eigenschaften. Alles was auf Kohlenstoff basiert, neigt dazu an ihr haften zu bleiben.

Wie nehme ich es ein?

Aktivkohle wird bei uns als Kapseln und Pulver angeboten. Als Kapseln eingenommen, entwickelt sich ihre Wirkung erst im Magen-Darm-Trakt. Pulver kann hingegen im Mund, auf der Haut und den Zähnen wirken. Ferner ist Aktivkohle Bestandteil vieler Beauty-Produkte, welche ein schöneres Aussehen versprechen.

Wie lagere / bewahre ich Aktivkohle auf?

Egal ob als Kapseln oder Pulver: Aktivkohle wird in der Regel schon in einer optimalen Verpackung mitgeliefert. Wichtig ist es, das Produkt luftdicht und vor Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren. Wenn die vom Händler genutzte Verpackung nur einen gewöhnlichen Frischhalteverschluss besitzt, solltest du die Aktivkohle umschütten.

Wann wirkt Aktivkohle?

Dies hängt mit der Verdauung zusammen, welche bei jedem Menschen unterschiedlich schnell arbeitet. Aktivkohle löst sich in Wasser sehr gut auf und sollte daher relativ zügig aktiviert werden. Nach etwa 30 bis 60 Minuten sollte sie in deinem Darm angekommen sein, um dort ihr Werk zu verrichten.

Wann sollte ich Aktivkohle essen?

Bei der Recherche wurde uns mehrfach empfohlen, die Aktivkohle zusammen mit den Hauptmahlzeiten einzunehmen. Vermutlich deshalb, weil sie sich vorrangig auf unsere Verdauung auswirkt. Demnach kann es helfen, eine Kapsel bei sehr fettigen und kalorienhaltigen Essen zu nutzen.

Aktivkohle kaufen

Zum Glück ist Aktivkohle mittlerweile sehr weit verbreitet. Du wirst daher keine Schwierigkeiten haben sie irgendwo kaufen zu können. Ganz im Gegenteil, du hast hier die Chance umfangreiche Preisvergleiche zu erstellen. Was im Internet am einfachsten funktioniert, weil bei den großen Online-Versandhäusern viele namhafte Hersteller vertreten sind.

Worauf beim Kauf achten?

Trotzdem solltest du nicht blindlings einer bekannten Marke vertrauen. Versuche eigenständig bzw. durch Kontakt zum Hersteller folgende Fragen zu beantworten:

  • Handelt es sich um ein Bio-Produkt bzw. worauf achtet der Hersteller besonders?
  • Aus welchem Rohstoff wird die Aktivkohle gewonnen?
  • Wie finden Verarbeitung und Verpackung statt?
  • Handelt es sich um reine Aktivkohle oder eine Mischung?
  • Können Schadstoffe 100%ig ausgeschlossen werden?

Egal ob zur Einnahme oder für deine Haut. Aktivkohle sollte von hoher Qualität sein. Damit sie den optimalen Effekt erzielt und unerwünschte Nebenwirkungen ausbleiben.

Wo kaufen?

Es ist mittlerweile nicht mehr schwer Aktivkohle zu kaufen. Nahezu alle Drogerien und Discounter führen entsprechende Gesundheits- und Schönheitsabteilungen dazu. Du wirst mit Sicherheit bei DM, Rossmann, Rewe, Penny, Lidl & Co fündig werden.

Ansonsten kannst du im Internet bei Amazon und eBay schauen. Was den Vorteil mit sich bringt, dass viele Aktivkohle-Produkte schon einige Rezensionen besitzen. Käufermeinungen von realen Anwendern sind bei so umstrittenen Produkten sehr nützlich. Sie zeigen auf, wie viel Wahrheit in den tollen Versprechen steckt. Wobei du auch hier einen objektiven Blick behalten musst. Je mehr Bewertungen du durchliest, desto klarer wird dein erster Eindruck.

Beliebte Aktivkohle-Marken

Hersteller von Aktivkohle existieren so einige. Wir haben uns bei Amazon & Co umgesehen. Mit dem Fokus auf jene Händler, welche bislang viele gute Bewertungen erhielten. Im Idealfall ist die Marke mit mehreren Produkten vertreten, um die Spezialisierung auf medizinische Kohle zu verdeutlichen. Einen Blick wert sind:

  • actiTube
  • Occulto
  • GPH
  • Biotiva

Studien zur Aktivkohle

Nun zum wirklich spannenden Teil. Existieren bereits Aktivkohle-Studien, welche die Versprechungen auch belegen können?

  • Auf Ärzteblatt.de fanden wir einen Artikel. In der Einleitung dazu steht: „Aktivkohle adsorbiert schnell, universell und mit hoher Kapazität eine Vielzahl von Giften. Deshalb wird der Aktivkohletrunk bei wachen Patienten inzwischen als wichtigstes Dekontaminationsverfahren nach oraler Vergiftung angesehen und hat in den meisten Fällen induziertes Erbrechen und Magenspülung ersetzt.“ Im Beitrag geht man sehr ausführlich auf die Möglichkeiten medizinischer Kohle ein und das selbst Laienhelfer unter Anweisung Leben retten können. Aktivkohle wirkt sehr rasant und ist in der Lage diverse Giftstoffe zu binden.
  • In dieselbe Kerbe schlägt eine andere Studie. Sie bestätigte die positive Wirkung gegen Toxine im Verdauungstrakt. Hierbei nahmen die Wissenschaftler Bezug auf allergische Reaktionen und oxidative Schäden, welche durch bestimmte Toxine ausgelöst werden können.
  • Eine weitere Aktivkohle-Studie geht auf die verbesserte Wundheilung ein. Hierzu nutzt man das Pulver oder Kapseln und mischt diese mit Wasser bzw. Kokosöl an. Was auch bei Insektenstichen und anderen Hautirritationen helfen kann.
  • An dieser Stelle wurde uns die Aktivkohle zum ersten Mal bei zu hohem Cholesterin vorgeschlagen. Auch dazu fanden wir eine kleine Studie. Dabei erhielten sieben Patienten mit sehr hohen Cholesterinwerten eine vierwöchige Behandlung mit 8 Gramm Aktivkohle täglich. Das Cholesterin insgesamt senkte sich um 25%, beim LDL-Cholesterin ging es sogar um 41% nach unten. Wohingegen das HDL-Cholesterin um 8% zunahm. Nebeneffekte konnten in dieser Studie kaum festgestellt werden und waren deshalb vernachlässigbar.
  • Und auch gegen die Gasbildung (Blähungen) im Darm nützt Aktivkohle tatsächlich. In einer Studie fanden die Forscher heraus, dass 500 mg vor jeder blähenden Mahlzeit helfen. Hierzu sind Aktivkohle-Kapseln empfehlenswert, da sie sich erst im Magen öffnen.

Wir können also zusammenfassen, dass die meisten genannten Vorteile tatsächlich einzutreffen scheinen. Insbesondere bei akuten Vergiftungen durch schlechtes Essen oder Chemikalien, kann Aktivkohle sehr schnell Linderung verschaffen. Ein guter Tipp für deine Notfallapotheke daheim und auf Reisen.

Gewinnung von Aktivkohle

Zur Herstellung von medizinischer Kohle können sehr unterschiedliche Ausgangsstoffe herangezogen werden. Wenn es um die Einnahme und Verwendung auf der Haut geht, dienen meist pflanzliche Stoffe wie Nussschalen als Basis. Alternativ lassen sich auch Holz, Torf, Braun- und Steinkohle, ja sogar manche Kunststoffe nutzen. Wir tendieren zur pflanzlichen Aktivkohle, welche frei von tierischen und chemischen Quellen ist. Womit sie auch für Vegetarier und Veganer verwendet werden kann.

Der gewählte Ausgangsstoff wird nun mit dem Verfahren der Gasaktivierung oder der chemischen Aktivierung in Aktivkohle umgewandelt. Weil chemische Zusätze dem Anspruch von Superfoods und gesunder Lebensweise widersprechen, konzentrierten wir uns auf die „trockene Destillation“.

Hierbei erhitzt man das Material in einer sauerstoffreichen Umgebung. Flüchtige Bestandteile werden somit bei etwa 800 Grad Celsius entfernt. In diesem Zustand spricht man von der „Rohaktivkohle“. Es findet nun eine oxidative Aktivierung bei 700 bis 1.000 Grad Celsius statt. Wasserdampf, Kohlendioxid und stellenweise auch die Luft, reagieren dabei mit. Am Ende liegt Kohlenstoffmonoxid vor, der zahlreiche Poren gebildet hat.

Genau in diesem Zustand lässt er sich als Aktivkohle-Pulver und -Kapseln weiterverarbeiten.

Aktivkohle-Rezepte

Dank der geschmacksneutralen Eigenschaft, kann die Aktivkohle überall beigemischt werden. Bspw. in Smoothies oder einfach nur in Wasser aufgelöst. In Verbindung mit Weizenkleie und Wasser, entsteht ein Brei, welcher sich auftragen lässt. Somit soll Akne und Pickeln entgegengewirkt werden.

Nur musst du dich damit abfinden, dass Aktivkohle stark schwarzfärbend ist. Es bedarf also im Anschluss einer gründlichen Reinigung von Zähnen, Haut etc.

Bildnachweis: 192721238 © Heike Rau – fotolia.com 122712194 © Roger Heil – fotolia.com

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